Die polynesischen Māori waren die ersten Menschen, die je einen Fuß auf das heutige Neuseeland setzten. Im 13. Jahrhundert stachen sie mit ihren wendigen wakas in See. Aus der Südsee waren sie aufgebrochen, das gelobte Land aus ihren alten Legenden zu finden. Als sie den Archipel erreichten waren sie tief beeindruckt von den bizarren Wolkenformationen. Sie tauften die Inselgruppe auf den poetischen Namen Aotearoa – Land der langen weißen Wolke.
Die Māori waren aber nicht nur von den himmlischen Schauspielen fasziniert, sondern fanden auch Gefallen an der spektakulären Landschaft und der biologischen Fülle der Inseln. Sie entschlossen sich zu bleiben und gelten damit als indigene Ureinwohner. Seitdem ist das Land unverändert ein Sehnsuchtsziel für Auswanderer und Globetrotter aus aller Welt geblieben.
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Tolkiensches Naturparadies – Cineastische Kulissen
In die Aufmerksamkeit einer breiten Öffentlichkeit rückte das Land aber eigentlich erst so richtig, seit Tolkiens „Herr der Ringe“-Trilogie in Neuseeland verfilmt wurde. Regisseur Peter Jackson, selbst Neuseeländer, hätte keine bessere Wahl für die filmische Umsetzung des Tolkien-Klassikers wählen können. Wohl kaum ein Zuschauer konnte sich im Kino dem Zauber der beeindruckenden Szenerien entziehen.
Das Land geizt schließlich nicht mit landschaftlichen Höhepunkten: rauchende Vulkankegel, smaragdfarbene Flüsse, fauchende Geysire, tosende Wasserfälle, kunterbunte Gebirgsseen, hellblau schimmernde Gletscher, weiße Südsee-Strände, dramatische Steilküsten, schneebedeckte Gebirsgketten, tiefe Fjorde, kochende Vulkanseen und einsame Steppen. Um es cineastisch auszudrücken: das natürliche Spektrum auf dem Archipel reicht vom düsteren Mordor bis zum lieblich-grünen Auenland.
Geologisch gesehen gibt es fast nichts was es nicht gibt und das auf einer Fläche, die um ein Viertel kleiner als die Deutschlands ist. Und in weiten Teilen menschenleer scheint. Kein Wunder, gerade einmal 44 Millionen Einwohner teilen sich diesen himmlischen Fleck Erde. Der Großteil davon sind die überall genüßlich grasenden Schafe. Die restlichen 4 Millionen Bewohner sind die menschlichen Neuseeländer, die sich auch gern als Kiwis bezeichnen.
God´s own country – exotische Flora und Fauna
Man kann es gut verstehen, dass diese ihre Heimat voller Stolz als „God´s own country“ bezeichnen. Um den schöpferischen Reichtum zu bewahren, stehen über ein Drittel des Landes unter Natursschutz. Und das ist immens wichtig. Auf Grund seiner abgeschiedenen Lage im Südpazifik hat sich in Neuseeland eine einzigartige aber auch sehr fragile Flora und Fauna herausbilden können. Viele Arten sind bereits ausgestorben oder gelten heute als bedroht.
Nahezu 90% der neuseeländischen Pflanzenwelt ist endemisch, kommt also nirgendwo anders auf der Welt vor. Der Silberfarn, eines der Nationalsymbole ist, die leuchtendroten Pohutukawa-Gewächse oder auch die meterdicken Kauri-Bäume seien hier nur als Beispiele angeführt.
Auch zahlreiche seltene Tierarten sind auf dem Archipel heimisch und stehen unter Natursschutz. Allen voran der legendäre flugunfähige Vogel Kiwi, der heute das Wahrzeichen des Landes ist. Weitere exotische Arten wie der Takapo, der Takahe und der Weka lassen das Herz jedes Ornithologen höher schlagen. Auf der Südinsel entzücken die alpinen Papageienarten Kea und Kaka mit kunterbuntem Gefider und frechen Spässen. Auch die eleganten Austral-Tölpel, die majestätischen Königsalbatrosse oder der farbenfroh Tui sind hier zu Hause.
Am Wasser hat man allerbeste Chancen auf Pottwale, verspielte Delfin-Schulen, kreischende Seehunde oder drollige Pinguine zu treffen. Ein Erlebnis der besonderen Art ist es, das geheimnissvolle Leuchten zehntausender Glühwürmchen in der Dunkelheit tiefer Höhlensysteme zu bestaunen.
El Dorado für Outdoor-Freaks
Neuseeland ist ein wahres El Dorado für Outdoor- und Natur-Fans. Gut ausgebaut und zumeist menschenleer zählen Neuseelands Great Walks zurecht zu den schönsten Wanderwegen dieser Welt. Aber auch Trekking, Bergsteigen, Reiten, Kajkaking oder Radfahren sind ein Traum in Neuseeland. Und natürlich herrschen auch die allerbesten Bedingungen zum Segeln und Angeln, neben Rugby die beiden Volkssportarten der Kiwis schlechthin.
Auch Adrenalin-Freunde kommen wohl nirgendwo anders auf der Welt so sehr auf ihre Kosten wie in Neuseeland. Alle erdenklichen Funsportarten von Bungee-Jumping und White-Water-Rafting über Jet-Boating und Zorbing bis hin zu Skydiving und Skywalking wurden zum Großteil hier erfunden und werden an jeder Ecke regelrecht zelebriert.
Māori-Kultur der polynesischen Ureinwanderer
Kulturell und ethnologisch Interessierte treffen überall auf die auch heute noch allgegenwärtige Māori-Kultur der polynesischen Ureinwanderer. Immerhin fast ein Fünftel der Bevölkerung zählt sich bis in die Gegenwart zu dieser faszinierenden Volksgruppe. Kein Wunder, dass die neuseeländische Rugby-Nationalmannschaft (All Blacks) bis heute vor jedem Länderspiel einen Haka, einen lautstarken Einschüchterungstanz aufführt und dem Gegner begleitet von wilder Mimik die Zunge herausstreckt. In Neuseeland, so ist es hier oft zu hören, ist eben alles ein wenig anders.