Kanada Fotos – wer kennt sie nicht diese typischen Traummotive? Bei Kanada denkt man unweigerlich an Sehnsucht erzeugende Kalenderbilder mit knalltürkisen Seen, umgeben von atemberaubend geformten Bergkulissen und hochgewachsenen Nadelbäumen. Genau diese Bilderbuch-Landschaften gibt es hier tatsächlich hinter jeder Serpentine und sind keineswegs Klischee. Und doch gibt es hier noch unendlich viel mehr zu entdecken und zu fotografieren, aber sieh doch einfach selbst.
Kanada ist für viele Menschen das Traumland schlechthin. Vor allem natürlich Outdoor-Enthusiasten, Globetrotter, Bergfans und wir Landschaftsfotografen fühlen uns magisch von diesem zauberhaften Land in Nordamerika mit seiner sprichwörtlich großen Natur angezogen. Immerhin ist Kanada ist gemessen an der Fläche der zweitgrößte Staat der Erde nach Russland und fast genauso groß wie ganz Europa. Auf dieser Fläche leben gerade einmal 37 Millionen Einwohner, was eine Bevölkerungsdichte von nur vier Personen pro Quadratkilometer ergibt. Die allermeisten Kanadier leben zudem in den großen Millionenmetropolen.
Für uns Landschaftsfotografen bedeutet das: hier findet man noch echte Wildnis und sprichwörtliche unendliche Weiten vor und somit beste Voraussetzungen für eindrucksvolle Kanada Fotos. Zumindest trifft das auf die weniger touristischen Hotspots zu. Das bemerkte ich schon im Flugzeug. Als wir von Grönland kommend den Atlantik überquert hatten und bei Neufundland in kanadisches Territorium einfliegen, presse ich fasziniert meine Nase an die Fensterscheiben. Von hier oben ist das Ausmaß der sprichwörtlichen Weite Kanadas erst so richtig zu begreifen. Wohin das Auge auch schaut, unendliche grünbraune Tundra und wahrscheinlich Millionen von Seen von Horizont zu Horizont. Dazwischen kein einziges Zeichen von Zivilisation. Der Anblick nimmt einfach kein Ende, gute zwei Stunden fliegen wir über diese uniforme Landschaft, bis irgendwann die ersten Pisten und Häuser auftauchen. Das nenne ich mal echte Wildnis.
Apropos Fliegen: Kanada gilt nicht ganz zu Unrecht als teure Reisedestination. Umso erstaunter war ich, das mein Direktflug von Frankfurt mit AIR CANADA eine echter Schnapper war. Hin- und Rückflug haben mich gerade mal knapp 600 Euro gekostet und dabei war sogar ein großes Gepäckstück inklusive.
Abwechslung pur und unendliche Möglichkeiten für Kanada Fotos
Angesichts der riesigen Fläche erwartet den Besucher eine riesige landschaftliche Vielfalt, von den imposanten Bergkulissen der Rocky Mountains, über weite Prärie- und Tundralandschaften, spektakuläre Küstenlandschaften an Pazifik und Atlantik bis hin zu den polaren Gletscher- und Eisgebieten im hohen Norden. Nicht zu vergessen das Wildlife, denn Kanada ist bekanntermaßen auch die Heimat von Walen, Grizzly- und Schwarzbären, Elchen und Co. Und so war es nur eine Frage der Zeit, bis ich mich als Landschaftsfotograf auch auf den Weg nach Kanada machte, um die gigantischen Naturkulissen zu entdecken und auch selbst einmal diese typischen Kanada Fotos aufzunehmen. Anfang Oktober letzten Jahres war es dann endlich soweit, nachdem ich zwei Jahre nacheinander wegen Corona meine Reisepläne nach Kanada über Bord werfen musste.
Die Qual der Wahl – von Calgary in die Rocky Mountains
Die Möglichkeiten für Landschaftsfotografie und Outdoor-Touren sind in Kanada schier unbegrenzt. Vor meiner ersten Reise nach Kanada habe ich lange überlegt, wo ich am besten einsteigen könnte und mich schließlich für zwei der zehn Provinzen und drei Territorien Kanadas entschieden.
British Columbia und Alberta, zwei der westlichen Provinzen, bieten schon für sich genommen unzählige Highlights. Allein hier bräuchte man Monate, um auch nur einen kleinen Einblick zu bekommen. Neben den Metropolen Vancouver und Calgary und dem Naturparadies Vancouver Island am Pazifik sind natürlich vor allem die legendären Rocky Mountains das Top-Ziel der Region. Das legendäre Gebirge ist mit seiner einmaligen Bergwelt und seiner reichen Tierwelt, von Bären bis Elchen, schließlich ein echtes Foto-El Dorado.
Genau dort war ich unterwegs und habe mich in etwas über zwei Wochen auf einige wenige Highlights in den Nationalparks Banff, Jasper und Yoho konzentriert. Gestartet bin ich wie viele Reisende von Calgary aus. Die als Olympiastadt bekannte Millionenmetropole liegt malerisch in der Prärie, zwischen Elbow und Bow River und mit einer imposanten Skyline voller Wolkenkratzer und einer trotz allem gemütlichen Downtown. Bis in die Rockies ist es nur ein Katzensprung. Schon nach anderthalb Stunden Fahrt durch die weiten Plains erreicht man das kleine Städtchen Banff, das trubelige Zentrum der kanadischen Rockies. Hier fühlte ich mich sofort wohl und an andere Abenteurer-Städtchen erinnert, wie Queenstown in Neuseeland, Zermatt in der Schweiz oder El Chaltén in Patagonien.
Kanada Fotos anders als gedacht – Sommerfeeling im Herbst
Als Landschaftsfotograf ist es mir immer sehr wichtig, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Warum das so extrem wichtig ist, wissen regelmäßige Leser meiner Blogs (siehe Landschaftsfotografie Tipps) oder meines Landschaftsfotografie Buchs.
Ich hatte mir gezielt Anfang Oktober herausgesucht. Die Zeit des Indian Summer. Ich erhoffte mir tolle Herbstfarben, stabiles Wetter mit schönen Wolken, die ersten Schneefälle und im schon recht nördlich gelegenen Jasper Nationalpark auch Polarlichter. Auch habe ich den Zeitpunkt ausgewählt, weil oft schon in der zweiten Oktoberwoche einige Pässe und Wanderwege wegen der Witterung und dem Wintereinbruch gesperrt werden, etwa die Straße zum beliebten Moraine Lake. Aber wie so oft kommt es erstens anders und zweitens als man denkt.
Als ich in Calgary landete, empfing mich Kanada mit strahlend blauem Himmel und T-Shirt-Temperaturen, die man eher im Sommerurlaub denn im kanadischen Herbst verortet. Daran änderte sich abgesehen von zwei regnerischen Tagen auch nicht viel auf der Tour. Es war für die Jahreszeit viel zu warm und vor allem – für mich als Landschaftsfotograf natürlich ziemlich suboptimal – an den meisten Tagen auch viel zu unbewölkt. Schnee gab es dann erst am letzten Tag, pünktlich auf dem Rückweg zum Flughafen – Murphys Gesetz hat wohl wieder zugeschlagen. Auch die erhofften Polarlichter habe ich auf der Tour leider nicht ein einziges Mal gesehen. Einige geplante Spots konnte ich gleich gar nicht besuchen, weil sie gesperrt waren wie der Maligne oder der Johnston Canyon oder ich keine Genehmigung erhalten habe. Glück hatte ich aber beim weltbekannten Moraine Lake, wo ich gerade noch so, sprichwörtlich auf die letzte Minute, hingekommen bin. Ich hatte den Spot bewusst auf meinen ersten Tourtag gelegt. Eine gute Entscheidung, denn bereits einen Tag später wurde der Pass zu diesem Bergjuwel bis zum nächsten Frühjahr gesperrt.
Zudem hatte ich immer wieder zufällige Begegnungen mit der heimischen Fauna und traf auf Schwarzbären, Wapiti-Hirsche und Elche. Und vor allem habe ich ausgiebig die wirklich spektakulären Berglandschaften erkundet – ein echtes Paradies für uns Fotografen: schroffe, zerklüftete Bergketten, smaragdfarbene Seen gesäumt von den typischen hochgewachsenen Nadelbäumen, rauschende Wasserfälle und mysteriöse Canyon, weitläufig mäandernde türkise Ströme, riesige glitzernde Gletscher oder wilde Flusstäler, die anmuten wie aus einem Fantasy-Film.
Neue Kanada Fotos in der Galerie
Als die zweiwöchige Reise gefühlt viel zu früh endete, war ich mir ziemlich sicher, dass ich unbedingt noch einmal zurückkommen müsste. Schließlich gibt es allein in den drei bereisten Nationalparks noch so viel zu sehen, was ich in dieser kurzen Zeit nicht geschafft habe oder wo es einfach mehr Zeit und Anstrengung braucht, um fanatastische Spots zu erreichen. Die weltbekannte Paradise Island im Maligne Lake kann man zum Beispiel nur mit dem Kanu errudern, was mehrere Stunden und eine Genehmigung braucht. Auch zum Lake O´Hara kommt man nur mit einer langen Wanderung bergauf. Auch andere Parks wie Kootenay, Mt. Robson, Glacier oder Assiniboine stehen noch ganz weit oben auf meiner Wunschliste. Für letzteres braucht es ein behördliches Permit. Auch im zweiten Versuch hatte ich leider nicht das Glück, einer der stark begrenzten und extrem begehrten Genehmigungen zu ergattern. Viele Locations würde ich gern auch noch einmal im besseren Licht, mit etwas Schnee oder sogar mit Polarlichtern fotografieren.
Davon abgesehen hatte ich dennoch einige ansehnliche Bilder im Heimgepäck, wenn auf Grund des meist blauen Himmels auch viel weniger Ausbeute als erwartet. Eine kleine Auswahl davon zeige ich Dir in meiner neuen Galerie.