Fototipps für Garmisch Partenkirchen und zur umliegenden Zugspitzregion stehen im Mittelpunkt dieses Artikels. Hier sind nicht nur die höchsten Gipfel Deutschlands zu Hause, sondern die Gegend begeistert auch mit einigen der spektakulärsten Fotospots unseres Landes.
Inhaltsverzeichnis
- Fototipps Garmisch Partenkirchen – Gipfeltheater trifft Heidi-Romantik
- Fototipps Garmisch #1 – die höchsten Berge Deutschlands
- Fototipps Garmisch #2 – die schönsten Seen
- Fototipps Garmisch #3 – die imposanten Wasserfälle
- Fototipps Garmisch #4 – die geheimnisvollen Klammen
- Fototipps Garmisch #5 – romantische Almen und Wiesen
- Fototipps Garmisch # 6 – wilde Flusstäler
- Auch mal über den Tellerrand schauen – Spannendes Umland
Fototipps Garmisch Partenkirchen – Gipfeltheater trifft Heidi-Romantik
Wenn man in Deutschland über Berge spricht, kommen wohl den meisten Menschen sofort die Bayrischen Alpen rund um Garmisch-Partenkirchen in den Sinn. Nicht von ungefähr, denn mehr Berg geht hierzulande fast nicht. Nicht nur ist hier mit der Zugspitze der höchster Gipfel Deutschlands zu Hause. Die Zugspitzregion ist auch eingebettet in gleich mehrere Gebirgsstöcke – dem Karwendel, dem Wetterstein, dem Estergebirge und den Ammergauer Alpen.
Das verspricht spektakuläre Fotomotive en masse: ein atemberaubendes, schroffes Bergensemble trifft auf leuchtend grüne Almen mit ihren bunten Alpenblumen, Sennerhütten und fotogenen Buckelwiesen. Mit dem Schneeferner ist der letzte Gletscher Deutschlands in der Region beheimatet. Wasser rauscht durch mysteriöse Klammen, ergießt sich in gewaltigen Wasserfällen oder speist all die türkis schimmernden Flüsse, die sich ihren Weg durch die Bergwildnis mal in breiten Mäandern, dann wieder in aufregenden Kurven bahnen.
Geradezu tropisch muten die vielen Gebirgsseen mit ihren kleinen Inselchen und den leuchtenden Farben an – man spricht sogar von der bayrischen Karibik. Und auch dank ihrer mustergültigen Spiegelungen des Gipfelkinos rundherum sind sie Fotomotive der Extraklasse. Weitere Fototipps für Garmisch Partenkirchen sind die mystischen Hochmoore und natürlich auch die vielfältige bayrische Architektur: die kleinen Kapellen und Kirchlein mit ihren trutzigen Zwiebeltürmchen oder die typischen bayrischen Häuser mit viel Holz, verzierten Fensterladen, blumenbehangenen Balkonen und natürlich auch den opulenten Lüftlmalereien an den Hausfassaden, besonders eindrucksvoll anzusehen in Mittenwald. Daneben gibt es natürlich auch noch die Klöster wie die Benediktiner Abtei Ettal, Schlösser wie Elmau oder Linderhof und sogar Burgen wie die für das Werdenfelser Land namensgebenden Burgruine Werdenfels mit fantastischem Blick aufs Wettersteinmassiv.
Du siehst es mangelt nicht an Fotospots in der Zugspitzregion. Damit du etwas Orientierung bekommst, verrate ich dir einige meiner liebsten Fototipps für Garmisch Partenkirchen.
Fototipps Garmisch #1 – die höchsten Berge Deutschlands
Allgegenwärtig – das Wettersteinmassiv unter anderem mit Zugspitze und Alpspitze
Die Stars der Region um Garmisch-Partenkirchen sind unübersehbar die weltbekannten Berge. Das Aushängeschild des Wettersteingebirges ist natürlich die Zugspitze, mit knapp 3.000 Metern (exakt 2.962 m) über dem Meeresspiegel der höchste Punkt Deutschlands.
Den zweiten Platz bei der Höhe belegt mit 2.744 Metern Gipfelhöhe der Hochwanner, der angesichts dieses Rekords erstaunlicherweise recht unbekannt ist.
Deutlich populärer und benachbart zur Zugspitze liegt die mit 2.628 Metern etwas weniger hohe, aber dafür umso fotogenere Alpspitze. Der fast pyramidenförmige Berg gilt als als einer der markantesten Gipfel der Nördlichen Kalkalpen.
Ebenso auffällig sind die unterhalb gelegenen Waxensteine mit ihrer markanten Doppelspitze (2.277 m der Große Waxenstein). All diese Berge des Wettersteingebirges kann man von vielen Stellen in Garmisch-Partenkirchen, Grainau, Gerold, Farchant, Oberau oder anderen Orten sehr gut sehen.
Aber auch das benachbarte Karwendel hat einiges an Gipfelkino zu bieten, auch wenn der größte Teil des Gebirges, gut 80%, in Österreich liegen. Auf deutscher Seite bieten etwa die östliche Karwendelspitze (2.537 Meter) und westliche Karwendelspitze, die Soiernspitze oder die Schöttelkarspitze fantastische Motive. Die Bergstars des Karwendel sind vor allem von Mittenwald und den umliegenden Orten gut zu sehen.
Das Gipfelensemble lässt sich in vielfältigster Weise in deine Fotos einbauen. Sei es als Hauptmotiv mit langem Tele fotografiert, als Hintergrund vor einer alpinen Kulisse oder als Spiegelung in einem Bergsee.
Dramatisches Gipfelkino – hier das Wettersteinmassiv
Du willst die Berge nicht nur von unten durch dein Teleobjektiv bewundern, sondern in die alpine Zauberwelt aus nächster Nähe fotografieren? Dann solltest du dich unbedingt einmal auf einen der vielen Gipfel begeben. An schönen Tagen hast du eine atemberaubende Rundumsicht und zum Beispiel von der Zugspitze aus einen Blick auf sage und schreibe über 400 Gipfel im gesamten Alpenraum. Teilweise gibt es auch atemberaubende Aussichtsplattformen wie die gläserne AlpSpix auf der Alpspitze.
Bei den bekanntesten Bergen musst dazu auch keine bergsteigerische Kondition haben, sondern kannst einfach mit der Seilbahn bequem nach oben fahren. So fahren zum Beispiel Bahnen auf die Zugspitze oder die Alpspitze, aber auch auf kleinere Aussichtsberge wie den Wank oder den Eckbauer.
Top of Deutschland – die Zugspitze ragt fast 3.000 Meter in den Himmel
Nachteil: das Vergnügen ist nicht ganz günstig und meistens sind diese Bergbahnen zumindest zu den bekannten Gipfeln krachend voll. Wenn du erst tagsüber kommst wirst du an schönen Tagen gerade bei der Zug- und Alpspitze nicht mal einen Parkplatz an der Seilbahn finden. Zum Fotografieren nimmst du am besten also immer die erste Bahn. Dann ist das Licht auch noch nicht so hart, wenn auch nicht optimal. Denn wie überall in den Alpen sind die Fahrzeiten der Bergbahnen nicht gerade an uns Fotografen ausgerichtet und beginnen zu spät und enden zu früh. Wenn du unbedingt mal einen Sonnenaufgang oder -untergang vom Gipfel fotografieren möchtest, bleibt dir eigentlich nur, oben zu übernachten wenn möglich. Auf der Zugspitze könntest du zum Beispiel im Münchner Haus unterkommen, was du aber viele Monate im Voraus planen solltest, weil es fast immer ausgebucht ist.
Bei „kleineren Gipfeln“ – typischen Aussichtsbergen wie dem Wank – immerhin auch noch 1.780 Meter hoch, Eckbauer, Wamberg, Graseck, Hausberg oder Hohen Fricken – kannst du natürlich auch wieder in der Dunkelheit absteigen, wenn du die Kondition und etwas Bergerfahrung hast.
Fototipps Garmisch #2 – die schönsten Seen
Einer der Top Fotospots Deutschland – der Eibsee
Die Zugspitzregion ist auch bekannt als Seenland. Uns Fotografen erwarten unzählige große und kleine Seen vor dramatischer Alpenkulisse, oft in strahlend blauen und türkisen Tönen und mit mustergültigen Spiegelungen der oben vorgestellten Berggranden.
Zu den beliebtesten Fototipps für Garmisch Partenkirchen gehört ohne Zweifel der Eibsee, der dank seiner intensiven Färbung, dem glasklaren Wasser, den hellen Stränden und den kleinen bewachsenen Inselchen in seiner Mitte nahezu karibische Vibes versprüht. Direkt hinter dem See ragt das wuchtige Zugspitz-Massiv in den Himmel und man kann auch die Zugspitzbahn gut erkennen (leider aber auch deren weniger fotogene Masten). Den Besuch des Eibsees kann man gut mit einer Fahrt auf die Zugspitze verbinden, denn auch die Talstation befindet sich ein paar Meter weiter. Hier gilt das oben Gesagte: komm so früh als möglich, wenn du dir den See nicht tausenden Touristen teilen willst.
Mustergültige Reflektion im Geroldsee
Ebenso fotogen und ein genauso beliebter Instagram-Spot ist der Wagebrüchsee, besser bekannt als Geroldsee in der gleichnamigen Gemeinde. Das besondere an ihm ist seine Lage zwischen fotogenen Buckelwiesen und Almen, was sich für tolle, atmosphärische Weitwinkelfotos anbietet. Vom Geroldsee aus hat man zudem gleichzeitig die Sicht auf das Karwendel und das Wettersteinmassiv und kann beides als Spiegelung in den See einbauen. Ein Fototipp der besonderen Art: du solltest hier möglichst auf den Wegen bleiben und wenn überhaupt frühestens im Herbst, keinesfalls im Frühjahr, die umliegenden Almwiesen betreten. Die Bauern hier können sonst sehr ungehalten reagieren, was aber auch verständlich ist, wenn zig fotobegeisterte Menschen tagtäglich über ihre Wiesen laufen und so das wertvollen Futter für ihre Tiere zerstören.
Barmsee – abends hat man ihn oft ganz für sich allein
Ein unter Fotografen nicht ganz so bekannter See ist auch der Barmsee zwischen Krün und Wallgau. Bei den Einheimischen ist er hingegen sehr beliebt als Badesee. Auch für uns Fotografen ist er toll, spiegelt sich in ihm doch die Karwendel- und Soierngruppe. Außerdem gibt es im Frühsommer Seeerosen und im Frühjahr ganze Blütenmeer aus Enzian, Krokus, Orchideen und Bergnelken. Um hinzukommen musst du allerdings eine Wanderung oder Fahrradtour hinlegen. Entweder du startest von Krün oder Wallgau aus oder läufst auf dem Drei-Seen-Weg, der diesen See mit dem Geroldsee und dem Grubsee verbindet.
Es gibt auch noch viele andere Seen, die ich dir als Fotospots der Zugspitzregion empfehlen kann. Um den Artikel nicht zu sprengen, zähle ich sie dir als Fototipps für Garmisch Partenkirchen, Mittenwald und Umgebung nur auf: Wildensee, Luttensee, Ferchensee, Grubsee, Schmalensee, Tennsee, Badersee, Frillensee, Pflegersee oder auch der tolle Rießersee mit grandiosem Blick auf die Waxensteine.
Fototipps Garmisch #3 – die imposanten Wasserfälle
Atemberaubend – die Kuhfluchtfälle
Natürlich dürfen bei einer Auflistung von Fototipps für Garmisch Partenkirchen und die Alpen auch die spektakulären Wasserfälle nicht fehlen. Sie sind ein ebenso bezauberndes wie dankbares Fotomotiv.
Auch davon gibt es so einige in der Region: vom Wasserfall am Rießersee und an der Burg Werdenfels bis zum Wasserfall am Obernachkanal und am Lahnwiesgraben bis zum Häselgehr und Lainbach Wasserfall. Weitere Wasserfälle bzw. besser Wasserkaskaden findet man auch in den diversen Klammen, siehe nächster Punkt.
Am beeindruckendsten finde ich selbst mit Abstand die Kuhfluchtfälle oberhalb von Farchant. Hierbei handelt es sich genau genommen um eine Gruppe von drei Wasserfällen, die sich in mehreren Kaskaden insgesamt gut 270 m in die Tiefe stürzen und somit zu den höchsten Wasserfällen in Deutschland überhaupt zählen. Für mich persönlich sind es auch mit die schönsten Wasserfälle unseres Landes. Da man beginnend vom Tal bis ganz nach oben zum Ursprung der Fälle laufen kann und dabei immer wieder neue fantastische Motive entdeckt, sollte man durchaus einige Stunden oder auch einen ganzen Tag einplanen.
Noch zwei Fototipps für das Fotografieren von Wasserfällen nicht nur bei Garmisch Partenkirchen: Wasserfälle fotografierst du immer am besten bei bedecktem Himmel, um keine Probleme mit zu hohem Dynamikumfang zu bekommen. Sie sind damit optimal als Schlechtwetter-Motive, durchaus auch bei Regel und Nebel. Dann sehen sie oft besonders geheimnisvoll und wild aus. Im Frühjahr oder nach längerem Regen sind die rauschenden Wasserfluten ganz besonders eindrucksvoll.
Fototipps Garmisch #4 – die geheimnisvollen Klammen
Mystische Partnachklamm – einer der besten Fototipps in Garmisch Partenkirchen
A propos Wasser: vor allem wir Landschaftsfotografen werden Freude an den geheimnisvoll-feuchten Klammen finden. Eine Klamm ist eine besonders enge Schlucht im Gebirge mit teilweise überhängenden Felswänden, die das Wasser über die Jahrtausende in den Fels geschliffen hat. Durch ihre besondere Form dringen oft von oben nur vereinzelte Sonnenstrahlen in die Schlucht ein und schaffen ein atmosphärisches Dämmerlicht, während unten wütende Wassermassen toben und sich in Kaskaden und Serpentinen ihren Weg durch den Fels bahnen.
Besonders beeindruckend und damit wärmstens als Fototipps zu empfehlen sind die Partnach-Klamm in Garmisch-Partenkirchen, die Höllental-Klamm bei Grainau oder die Leutatscher Geisterklamm bei Mittenwald.
Fototipps Garmisch #5 – romantische Almen und Wiesen
Eine typische Alm nahe Garmisch-Partenkirchen, hier mit den Waxensteinen im Hintergrund
Zu den (nicht nur) Bayrischen Alpen gehören Almen mindestens genau so sehr wie die Berge, sie prägen überall das Landschaftsbild und tragen ihren Teil zum typischen Landschaftsbild bei.
Besonders schön sehen sie im Frühjahr aus, wenn die Bergwiesen in der kunterbuntesten Farben blühen und in einem satten Grün leuchten und einen lieblichen Kontrast zu den schroffen Bergen im Hintergrund bilden.
Das Schöne bei den Almen: du findest sie im Prinzip überall, sobald du etwas aus den Ortschaften hinausgehst. Besonders schön finde ich zum Beispiel die Almen am Ortseingang von Garmisch Partenkirchen Richtung Rießersee, die ihre Fortführung bis nach Hammersbach finden. Etwas höher gelegen sind die Eckbauer-Alm oberhalb der Partnach-Klamm oder die benachbarte Kaiserschmarnalm am Vordergraseck oder auch die Kreuzalm. Auch toll sind die Almen in den Tallagen um Farchant und Oberau. Im Gebiet von Mittenwald und Klais finde ich vor allem die Gröbl-Alm am Kranzberg oder die Goas-Alm mit ihren beschaulichen Buckelwiesen toll.
Aber auch in den höheren Berglagen findest du fantastische, oft steile Hochalmen, an denen es nicht selten auch Berghütten gibt, in denen du nach einer schweißtreibenden Wanderung einkehren kannst.
Fototipps Garmisch # 6 – wilde Flusstäler
Die wilden Mäander der Isar
Wie du oben schon gesehen hast, ist Wasser ein bestimmendes Element in den Bayrischen Alpen. Hier, wo die Flüsse nahe ihrer Ursprünge und Quellen sind, schimmern sie noch intensiv türkis und bahnen sich in teils atemberaubenden Flusskurven und Mäandern ihren Weg durch die alpine Landschaft. Vor allem bieten sie immer wieder ein grandioses Fotomotiv, speziell in Kombination mit den gigantischen Bergkulissen im Hintergrund.
Besonders wundervoll finde ich die Flusstäler und Flusslandschaften von Partnach, Loisach und Isar.
Auch mal über den Tellerrand schauen – Spannendes Umland
Das benachbarte Allgäu geizt ebenfalls nicht traumhaften Fotospots, hier der Schrecksee
Wie du siehst, bietet die Zugspitzregion unzählige Fotospots für uns Fotografen, ich könnte auch noch stundenlang weitere Fototipps für die Gegend um Garmisch Partenkirchen aufzählen.
Wenn du längere Zeit da bist, lohnt sich trotzdem auch durchaus ein Abstecher ins Umland an, denn auch dort gibt es zahlreiche spannende Sachen zu fotografieren.
Im Norden der Zugspitzregion schließt sich Alpenvorland an, dass mit mit seinen Flusstälern mit teils weiten Mäandern von Isar, Loisach und Ammer, weiteren idyllischen Seen wie Staffelsee, Riegsee, Kochel- und Walchensee (beide schon außerhalb des Landkreises GAP), dem Sylvensteinspeicher sowie geheimnisvollen Mooren wie Murnauer Moos ebenfalls viele tolle Motive bietet.
Im Westen, gerade einmal 20 Fahrtminuten, entfernt befindest du dich schon in den Allgäuer Alpen, die ihrerseits wieder Fotomotive in Hülle und Fülle bieten. Ob die weltbekannten Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau, die imposante Nagelfluhkette, beeindruckende Wasserfälle und weitere traumhafte Alpensee wie Hopfensee oder Schrecksee – das Allgäu ist auf jeden Fall eine Reise wert.
Und im Süden, bei unseren Österreichischen Nachbarn erwartet dich die spektakuläre Tiroler Zugspitzarena mit nochmals ganz anderen Ansichten auf Zugspitze und Karwendel.