Landschaftsfotografie Objektiv: Die Optik ist neben der Kamera das wichtigste Arbeitsmittel für Fotografen. Doch was zeichnet eigentlich ein optimales Objektiv für die Landschaftsfotografie aus? Welche Objektivarten gibt es und was kannst du damit anfangen? Welches sind die besten Objektive? Und was gilt es beim Kauf zu beachten?
Landschaftsfotografie Objektiv – Einführung
In meinem einführenden Artikel zur Landschaftsfotografie habe ich betont, wie wichtig neben der Kamera vor allem auch das verwendete Objektiv ist. Gerade unter Fotoeinsteigern wird der Kamera sehr viel Aufmerksamkeit geschenkt. Bei den Objektiven ist man oft weniger kritisch. Dabei sind die Optiken mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger als die Kamera. Schließlich bilden sie zusammen mit der Kamera eine optische Einheit. Auch der beste Kamerasensor kann schließlich nur die Information verarbeiten, die durch das Objektiv bei ihm ankommt.
In diesem Artikel möchte ich Dir deshalb etwas Hintergrundwissen vermitteln. Was macht ein optimales Landschaftsfotografie Objektiv aus, was sollte es können und was ist weniger wichtig? Welche Arten von Objektiven gibt es und wofür kannst du sie einsetzen? Auf was muss ich beim Kauf achten? Außerdem gebe ich dir Tipps zu konkreten Objektiven, die ich für die Landschaftsfotografie als besonders geeignet halte. Wenn du den theoretischen Hintegrund überspringen möchtest, kann du hier auch gleich zu meinen Objektiv-Empfehlungen kommen.
Neben ihrer Brennweite unterscheiden sich Objektive durch weitere Spezifikationen wie Lichtstärke, Abbildungsqualität, Bauweise oder Anwendungszweck. Nachfolgend stelle ich dir die wichtigsten Objektivarten vor.
Objektivarten nach Brennweite
Objektive unterscheiden sich vor allem durch ihre Brennweite, die in Millimetern angegeben wird. Diese bestimmt den Bildwinkel, der mit dem Objektiv erfasst werden kann. Ein 14-mm-Objektiv bildet zum Beispiel bei Vollformat (siehe Artikel Landschaftsfotografie Kamera) einen Bildwinkel von 104° ab, ein 200 mm-Objektiv nur noch 10°. Am selben Sensor führt eine kurze Brennweite also zu einem weiteren Bildwinkel, das heißt es ist mehr auf dem Bild zu sehen.
Besonders kurze Brennweiten bezeichnet man deshalb auch als Weitwinkelobjektive. Liegt die Brennweite unter 20 mm spricht man von Ultraweitwinkel. Eine Sonderform davon ist das Fish-Eye Objektiv mit einem riesigen Bildwinkel von 180 ° und einer kugelförmigen Frontlinse und dem typischen, stark verzerrten Look der Aufnahmen.
Optiken mit längeren Brennweiten nennt man wegen des Effekts, Entferntes nah abzubilden, Teleobjektive. Ihre lange Brennweite führt zu einem engeren Bildwinkel. Es wird weniger abgebildet und Bildelemente wirken näher, was oft auch vereinfachend als Zoom bezeichnet wird. Ist die Brennweite größer als 200 mm spricht man auch von Supertele.
Objektive, die ungefähr dem menschlichen Sichtfeld entsprechen, nennt man auch Normalobjektive. Sie rangieren meist zwischen 35 mm und 70 mm.
Eine Sonderform ist das Makroobjektiv, das es ermöglicht, einen besonders großen Abbildungsmaßstab zu erzielen, zum Beispiel 1:2 oder 1:1. Das bedeutet, dass ein Objekt auf dem Sensor halb so groß oder sogar in Originalgröße abgebildet wird. Damit lässt sich besonders Kleines in der Landschaft, zum Beispiel Blumen, Steine oder Strukturen eindrucksvoll ablichten. Zum Vergleich: normale Objektive haben meist einen Abbildungsmaßstab von 1:7 bis 1:9.
Objektivarten nach Bauart
Kitobjektive
Oft werden Kameras im Einsteigersegment im Set mit sogenannten „Kit-Objektiven“ angeboten. Da diese meist nur einen geringen Aufpreis kosten, greifen viele Anfänger hier zu. Das ist für die ersten Schritte in der Fotografie auch völlig in Ordnung. Allerdings: die Kit-Objektiv haben nicht die allerbeste optische Qualität und oft auch nur einen sehr beschränkten Brennweitenbereich (z. B. 18 – 50 mm). Mit zunehmender Erfahrung steigt in der Regel schnell der Anspruch an die Abbildungsleistung (z. B. Schärfe) und den Brennweitenbereich der Objektive.
Superzooms/Reisezooms
Hobbyfotografen greifen dann oft zu sogenannten Reisezooms, also Objektive, die einen extrem großen Brennweitenbereich abdecken (z. B. Nikon 27 – 300 mm/3.5-5.6). Diese sind preiswert, kompakt und recht leicht. Diese Allrounder sind auch ziemlich bequem, weil man sich nervige Objektivwechsel spart und nicht mehrere Optiken kaufen und transportieren muss. Allerdings sollte man auch wissen, dass Superzooms immer einen Kompromiss darstellen. Sie reichen niemals an die Abbildungsqualität und Lichtstärke der Profiobjektive heran. Das liegt unter anderem daran, dass hier eine gewaltige Anzahl von Linsen verbaut werden muss. Diese Generalisten können sozusagen alles ein bisschen, aber nichts perfekt. In den letzten Jahren hat aber die Qualität in diesem Segment deutlich zugelegt und so kann ich sie dir für den Anfang durchaus empfehlen.
Standard-Zoomobjektive/Profiobjektive
Mit zunehmender Erfahrung und Ambition kommen meist die sogenannten „Standard-Objektive“ ins Spiel. Diese sind auf einen begrenzten Brennweiten-Bereich spezialisiert und den beherrschen sie dann auch perfekt. Meist vereinen sie eine hohe Lichtstärke, knackige Schärfe und exzellentes Auflösungsvermögen. In der Landschaftsfotografie hat man idealerweise ein Weitwinkel (z. B. Nikon 14 – 24 mm/2.8), eine mittlere Brennweite (z. B. Nikon 24 – 70 mm/2.8) und ein Teleobjektiv (z. B. Nikon 70 – 200 mm/2.8). Damit ist man dann für fast alle Fotogelegenheiten gerüstet. Nahezu alle Hersteller haben genau dieses Trio im Portfolio. Nachteil: diese Objektive sind vergleichsweise teuer, groß und schwer. Übrigens: viele Hersteller kennzeichnen diese Premiumoptiken. Bei Nikon erkennst du sie an einem goldenen, bei Canon an einem roten Ring auf dem Objektivtubus.
Festbrennweiten
Festbrennweiten sind Objektive die nur auf eine einzige Entfernung scharf stellen können. Vorteil: es müssen nur wenig Linsen verbaut werden, deshalb sind diese Objektive sehr lichtstark, extrem scharf und leicht. Daher galten sie lange als das Non-Plus-Ultra. Nachteil: du kannst mit diesen Objektiven nicht zoomen. Wenn du den üblichen Brennweitenbereich (z. B. 14 – 200 mm) abdecken willst, musst du sehr viel laufen oder du brauchst eine ganze Batterie von Objektiven. Zudem stehen gute Zoomobjektive heute den Festbrennweiten qualitativ kaum noch in etwas nach. Daher verwende ich selbst nicht mehr.
Was für ein Landschaftsfotografie Objektiv wichtig ist
- Abbildungsqualität:
Die Abbildungsqualität ist das Wichtigste überhaupt bei einem Objektiv – hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Ein gutes Landschaftsfotografie Objektiv verfügt über eine knackige Schärfe, auch in den Rändern und bei geöffneter Blende. Auch eine realitätsgetreue Farb- und Kontrastwiedergabe ist wichtig. Ein gutes Landsschaftsfotografie Objektiv hat auch wenig Verzeichnung, das Bild biegt sich also nicht zu sehr tonnen- oder kissenförmig durch. Achte auch darauf, dass möglichst keine Randabschattungen (Vignettierung) und keine Farbsäume an Kontrastkanten (Chromatischen Aberrationen) zu sehen sind. Je weniger Flares im Gegenlicht auftreten, desto besser. - Lichtstärke:
Die Lichtstärke gibt die größtmögliche Blendenöffnung, („Offenblende“) eines Objektivs an. Das ist u. a. entscheidend dafür, wie gut ein Objektiv bei schwachem Licht verwendet werden kann und bestimmt, wie gut du mit Unschärfe und Bokeh spielen kannst. Am Anfang oft etwas verwirrend: je größer die Offenblende, desto kleiner die sogenannte Blendenzahl. Diesen Wert kannst du direkt auf dem Objektiv ablesen, dort steht z. B. 1:2.8, d.h. die Anfangsblende ist f/2.8. Grundsätzlich gilt: je kleiner diese Zahl, desto besser. Bei einem Landschaftsfotografie Objektiv muss es aber nicht unbedingt 2.8 sein, 4.0 reicht völlig aus. Mehr Lichtstärke bedeutet nämlich auch teurer und größer. Einzige Ausnahme: wenn du dich für Nachtfotografie interessierst ist es umso besser, je lichtstärker dein Objektiv ist. - Gewicht/Größe:
Für ein Landschaftsfotografie Objektiv spielen natürlich auch die Größe und das Gewicht eine besondere Rolle: je leichter und kleiner, desto besser. Das beste Objektiv nützt dir nichts, wenn du es ständig zu Hause lässt, weil es dir zu schwer ist. - Autofokus:
Dieser sollte exakt sitzen und einmal eingestellt auch dort bleiben (kein „Focus Breathing“). Die Schnelligkeit ist bei der Landschaftsfotografie hingegen eher nicht wichtig. - Bildstabilisator:
Hilfreich ist ein Bildstabilisator, der bis zu einem gewissen Grad deine Verwacklungen effektiv ausgleicht. Somit kannst du auch mit längeren Belichtungszeiten noch scharfe Bilder aufnehmen. Bei Nikon erkennst du dieses Feature zu Beispiel an der Abkürzung „VR“, bei Canon an „IS“. - Verarbeitung/Vergütung:
Eine Nanobeschichtung auf den Linsen ist sinnvoll, um störende Lichtreflexe und Geisterbilder zu minimieren. Das Objektiv sollte stabil und wertig gebaut sein und möglichst gut gegen Umwelteinflüsse wie Staub und Feuchtigkeit geschützt sein, z. B. durch eine Metalllegierung. Einstellringe (für Fokus, etc.) sollten fest sitzen, aber dennoch leichtgängig sein. Idealerweise fährt der Objektivfokus beim Fokussieren nicht aus, da dies in windigen Situationen zu Verwacklungen führen kann. Objektive, bei denen kein Tubus ausfährt werden auch innenfokussierte Objektive genannt.
Tipps für den Kauf deines (nicht nur) Landschaftsfotografie Objektivs
Wichtig ist natürlich zunächst, dass du ein für dein Kamerasystem (z. B. Vollformat oder Crop) passendes Objektiv kaufst. Du kannst Vollformat-Objektive übrigens auch an DX-Kameras nutzen. Das ist sogar ein Vorteil, weil dann nur der optisch beste, mittlere Bereich genutzt wird (Sweet Spot). Außerdem brauchst du dann nicht neu kaufen, wenn du irgendwann auf Vollformat umschwenkst (wie es wie es die meisten Landschaftsfotografen früher oder später tun). Umgekehrt kannst du aber nicht ein DX-Objektiv an einer Vollformatkamera verwenden. Du würdest dann schwarze Ränder auf deinem Bild haben. Außerdem solltest du darauf achten, dass du sich die Optik als Landschaftsfotografie Objektiv eignet. Woran du das festmachen kannst, hast du bereits im oberen Abschnitt erfahren.
Tendenziell empfehle ich dir die Objektive deines Kameraherstellers, weil diese perfekt auf die eigenen Gehäuse abgestimmt sind. Ich bin damit in den letzten Jahren immer gut gefahren. Leider sind diesen Originale, vor allem die lichtstarken Varianten, sehr teuer. Es gibt aber auch günstigere Drittanbieter wie Sigma, Tamron oder Wallimex/Samyang. Mittlerweile kann so manches Drittobjektiv bei den Canons und Nikons mithalten und ist daher durchaus eine preiswerte Alternative. Daneben gibt es auch noch Dritthersteller im Premiumsegment, die tendenziell teurer als die Objektive des Kameraherstellers sind, dafür aber mit delikaten Abbildungseigenschaften punkten. Carl Zeiss ist so ein Beispiel.
Wie auch schon bei den Kameras empfehle ich dir, die Objektive selbst auszuprobieren. Geh zu einem Fachhändler oder einer Fotomesse und nimm deine Kamera mit. Oder bestell dir das Objektiv online, dann kannst du es auch mindestens 2 Wochen risikolos testen. Fertige ein paar Testschüsse mit verschiedenen Blendenwerten, Brennweiten (falls es ein Zoom ist) und in verschiedenen Lichtsituationen (vor allem auch Gegenlicht) an. Achte vor Ort auf Folgendes: Wie treffsicher und schnell funktioniert der Autofokus? Wie lange kannst du auch bei schlechten Lichtverhältnissen mit dem Autofokus scharf stellen? Wie gut funktioniert der Stabilisator? Wie gut ist es verarbeitet? Welches Filtergwinde ist verbaut (interessant wenn du Filter nutzt). Sinnvoll ist es dabei, mehrere vergleichbare Objektive verschiedener Hersteller gegeneinander zu testen.
Später schau dir die Testaufnahmen später in der 100%-Ansicht genau auf deinem Monitor an. Wie sieht es mit der Schärfe, vor allem an den Rändern aus? Wie verhält sich das Objektiv im Gegenlicht, gibt es starke Flares? Wie sieht es mit Verzeichnung, Vignettierung oder chromatischen Aberationen aus? Gefällt dir das Bokeh (falls du darauf wertlegst)?
Erst wenn dich das Objektiv in all diesen Punkten zufriedenstellt, solltest du es kaufen.
Das beste Landschaftsfotografie Objektiv für jeden Einsatzzweck
Anbei stelle ich dir einmal einige Praxisbeispiele konkreter Objektive vor, dich ich selbst für die Landschaftsfotografie verwende. Da ich mit Nikon fotografiere beschränkt sich meine Auswahl auf diesem Hersteller und ist nur exemplarisch. Da die meisten Hersteller ähnliche Objektivieren im Programm haben, kannst du das auch einfach auf Canon, Sony & Co. übertragen.
Ich hoffe, ich konnte dir einige Anregungen für ein passendes Landschaftsfotografie Objektiv geben und einige Unklarheiten beseitigen. Wenn du noch Fragen hast oder mir ein Feedback da lassen möchtest, schreib gern unten in die Kommentare.
Objektive für Landschaftsfotografie , exemplarisch für Nikon-DSLR
Das Weitwinkel-Flagschiff: Nikon AF-S Zoom-Nikkor 14-24mm 1:2,8G ED
Das Ultraweitwinkel-Zoom ist ein Klasssiker und eine der besten Optiken, die Nikon jemals gebaut hat. Für viele Fotografe gilt es herstellerübergreifend als das beste Weitwinkel und das ideale Landschaftsfotografie Objektiv überhaupt. Hier stimmt einfach alles: knackige Schärfe bis in die Ränder, kaum Vignettierung, wenig Verzeichnung für diesen Brennweitenbereich (ist immerhin fast ein Fisheye) und eine extrem kurze Naheinstellgrenze von 30 cm, was einen sehr eindrucksvollen Bildaufbau mit prominentem Vordergrund ermöglicht. Die fantastische Lichtstärke gepaart mit den ausgezeichneten Abbildungseigenschaften macht diese Linse auch zur ersten Wahl für jegliche Astroaufnahmen. Die Beliebtheit des Objektivs spiegelt sich dann auch beim Preis wieder. Selbst fünfzehn Jahre nach Erscheinen des Objektivs kostet dieses immer noch fast 1700 €, eine regelrechte Wertanlage. Die Linse ist allerdings ein ziemlicher Brummer und hat den Nachteil einer sich nach außen wölbenden Frontlinse. Das macht den Einsatz von Schraubfiltern unmöglich und auch Steckfilter können nur mit Zusatzaufbauten verwendet werden. Außerdem neigt das Objektiv wegen der stark gewölbten Frontlinse zu Flares bei direktem Gegenlicht, was auch durch das Aufsetzen des lenshoods nur bedingt zu beherrschen ist. Gegenüber dem 16-35mm/4.0 ist es auch einige hundert Euro teurer und hat keinen Bildstabilisator. Letzteren benötige ich aber nicht, weil ich ohnehin meist auf Stativ fotografiere. Bei mir kommt das Objektiv vor allem für extreme Landschaftsbilder, in der Nachtfotografie aber auch in der Architekturfotografie zum Einsatz.
Das Wander-Weitwinkel: Nikon AF-S Nikkor 16-35mm 1:4G ED VR
Das knackscharfe Weitwinkel-Zoom ist mein persönlicher Favorit als Landschaftsfotografie Objektiv. Regelmäßig wäge ich ab, ob ich Nikons oben beschriebenes 14-24mm/2,8 in den Rucksack tun sollte oder lieber mit der wesentlich kompakteren Linse unterwegs bin. Die Performance der beiden Weitwinkel ist in vielen Bereichen immerhin vergleichbar. Letztlich entscheide ich mich oft für das 16-35mm/4.0, weil mir das wesentlich geringere Gewicht und die problemlose Verwendung von Filtern dann wichtiger sind als das Mehr von 2mm am kurzen Ende und die höhere Lichtstärke von 2.8. Auf letzere kann ich in der Regel bei Weitwinkel-Aufnahmen von Landschaften verzichten. Auch die Neigung zu Flares ist deutlich geringer als beim großen Bruder 14-24/2.8. Lediglich bei Nachtaufnahmen (Milchstraße, Polarlichter, etc.) gereicht die höhere Lichtstärke des 14-24/2.8er zum ganz klaren Vorteil.
Das Deluxe-Immerdrauf: AF-S Nikkor ED VR 24-70 mm 1:2.8E
Die zeitgemäße Überarbeitung des Nikon-Klassikers im wahrscheinlich meistgenutzten Brennweitenbereich. Wie schon der Vorgänger macht das Teil macht einfach Spaß und ist dank seiner Eigenschaften ideal als Landschaftsfotografie Objektiv geeignet: scharf wie Pfeffer, Kontrast und Farbwiedergabe der Extraklasse, schneller leiser Autofokus, kaum Verzeichungen und CAs, lichtstark. Sehr hübsch ist auch das Bokeh, insofern ist das Objektiv auch sehr gut für Portraits zu nutzen. Die Verarbeitung ist sehr wertig und robust und scheint für die Ewigkeit gemacht. Eben eine echte Allround-Profioptik für alle, die Wert auf höchste Bild- und Verarbeitungsqualität legen. Dafür nimmt man dann auch gern die Nachteile in Kauf: teuer, schwer und groß. In der Neuauflage ist nun auch ein Bildstabilisator (VR) eingebaut. Ein nettes Feature, für mich aber eher unwichtig, da ich fast immer auf Stativ arbeite. Wer den Stabilisator nicht unbedingt braucht, kann deshalb auch getrost beim Vorgänger zugreifen, um so ein paar hundert Euro zu sparen.
Der gewichtige Teleklassiker: AF-S Nikkor ED VR 70-200 mm 1:2.8
Das 70-200/2.8 ergänzt sich perfekt mit dem 24-70/2.8 und dem 14-24/2.8. Das Dreigestirn bildet zusammen das viel gerühmte Dreamteam, das gerade an fordernden Kameras wie der D850 oder D810 seine Stärken ausspielt. Hier gilt uneingeschränkt alles schon beim 24-70/2.8er Gesagte. Auch dieser Klassiker ist in der aktuellen Ausführung mit einem Stabilisator ausgestattet, der bis zu 4 Blenden längere Belichtungszeiten freihand zulässt. Ein anderes cooles Feature sind konfigurierbare Schnelltasten auf dem Tubus, zum Beispiel um die Schärfe mit einem Finger zu speichern. Das Objektiv ist jedoch preislich und gewichtsmäßig ein ordentlicher Brocken. Immerhin 1,43 kg kommen hier auf die Waage. Dafür bekommt man dann aber auch eine bestmögliche Abbildungsqualität, die im Telezoombereich ihresgleichen sucht.
Das Wandertele: AF-S Nikkor VR 70-200 mm 1:4ED
Wer die hohe Lichtstärke nicht unbedingt braucht, sollte sich auch einmal das AF-S Nikkor 70-200mm/4.0 ansehen. Das ist nicht nur deutlich leichter (nur 890 g) und kompakter. Auch ist es erheblich günstiger als das 2.8er. Die Abbildungseigenschaften brauchen sich vor dem 2.8er jedoch absolut nicht zu verstecken. Es verfügt auch über den modernen VRIII, der starke Teleaufnahmen freihand selbst im Dämmerlicht noch möglich macht. Bei Wander- und Trekkingtouren gebe ich diesem Objektiv stets den Vorzug zum 2.8er. Einziger Wermutstropfen für mich ist der recht ungewöhnliche Filtergewinde-Durchmesser von 67 mm, der von dem anderen Nikon-Vollformatobjektive (77 mm) abweicht. Wenn man Filter einsetzt, kann man sich aber einfach mit einem Adapaterring behelfen, um sich nicht doppelt Filter kaufen zu müssen. Alles in allem ein passables Landschaftsfotografie Objektiv.
Das Superspar-Supertele: AF-S Nikkor VR 70-200 mm 1:4ED
Oft werden die Superzooms, zumal am Vollformat, belächelt. Natürlich reicht ein Superzoom niemals an die optische Qualität der o. g. Referenzzooms heran. Der Vergleich hinkt aber auch. Wenn man flexibel sein muss oder kleines Gepäck angesagt ist, spielt der Superzoomer seine Vorzüge aus. Wenn man bereits vor einer Fotosession weiß, dass keine Zeit für den Objektivwechsel bleibt oder dieser kaum möglich sein wird (bei hochalpinen Bergtouren, bei widrigen Wetterbedingungen, an Vulkankratern, Luftaufnahmen, etc.) kommen diese Objektive ins Spiel. Aber auch, wenn man noch fotografisch am Anfang steht und nicht hohe vierstellige Beträge für Objektive ausgeben möchte, aber trotzdem Flexibilität bei der Brennweite wünscht, ist man hier richtig. Und dann ist das 28-300 mm/3.5-5.6 absolut eine Option. Für kleines Geld bekommt man einen satten Brennweitenbereich von Weitwinkel bis Supertele. Die Verarbeitung ist wertiger als gedacht, die Bauweise kompakt, die Abbildungsqualität durchaus vertretbar. Die für mich größten Nachteile sind die geringe Gesamtschärfe, die geringe Lichtstärke in höheren Brennweitenbereichen und auch der weit ausfahrende Tubus. Insofern gilt, dass man einfach situationsbedingt abwägen muss, ob gerade Knackschärfe oder Flexibilität bzw. wenig Geld ausgeben wichtiger sind.
Hallo, meine Überlegung zu meiner Nikon Kamera ABS – C DX Format:
,,Tamron SP AF 17-50mm 2,8 Di II VC Objektiv„.
Wie schaut es mit diesen Objektiv mit Tiefen schärfe aus?
Wie schaut es mit überbelichten aus? Bei Sonne ND Filter bzw Belichtung etwas runter?
Danke für dein Info. Paul.