Im Mai besuchte ich erstmalig Slowenien, genauer die Julischen Alpen im Nordwesten des Landes. Sicherlich war es nicht das letzte Mal, denn diese vergleichsweise wenig bekannte Region am östlichen Rand der Alpen ist ein wahres Naturparadies. Wenig Tourismus trifft hier auf viel dramatisches Panorama und zahlreiche fesselnde Ansichten, nicht nur für Landschaftsfotografen.
Ein Großteil der Julischen Alpen ist als Nationalpark geschützt. Der „Triglavski narodni park“, so die slowenische Bezeichnung, ist übrigens der einzige Nationalpark des Landes und nicht nur deshalb den Slowenen heilig. Namensgeber ist der höchste Gipfel des Landes, der Triglav. Die Slowenen veehren ihren Berg so sehr, dass er sogar auf der slowenischen Staatsflaage abgebildet ist und auch auf den slowenischen Euromünzen geprägt wird. Jeder Slowene, so heißt es hier, müsse mindestens einmal im Leben auf seinem Gipfel stehen.
Ob das indes allen Slowenen gelingt, sei einmal dahingestellt. Immerhin erreicht der markante „Dreikopf“ beachtliche 2.864 m Höhe. Die Touren zum Gipfel sind alles andere als ein Spaziergang, führen über versicherte Grate und Firnisfelder und haben durchaus hochalpinen Charakter. Das kann man spätestens erahnen, wenn man vom Vrata-Tal kommend, erstmalig die imposante Nordwand des Triglav erblickt. Auf einer Breite von drei Kilometern und einer Höhe von über 1500 Metern ragt eine der höchsten Wände der Ostalpen fast senkrecht zum Himmel hinauf.
Für dieses Mal habe ich den Gipfel selbst ausgelassen, denn bereits gut 1.000 Meter tiefer war trotz schönstem Mai-Wetter noch alles verschneit, Wege und Klettersteige entsprechend schwer zugänglich. An Fotomotiven hat es dennoch nicht gemangelt. Schroffe Gipfel ragten über abenteuerliche Grate, hohe Wasserfälle rauschten steile Karstwände hinab. Türkisfarbene Flüsse gurgelten durch geheimnisvolle Klammen um sich schließlich in glasklaren Bergseen zu ergießen. Die Alpen-Flora erwachte nach einem langen Winter farbenfroh wieder zum Leben.
Die Impressionen auf meiner kurzen Tour gaben mir zumindest eine Idee von der Schönheit des kleinen Landes, das wohl eher für seine Adria-Küste, als für seine Berge bekannt ist. In meiner neuen Bilder-Galerie möchte ich einige Eindrücke dieser Tour vorstellen.
Bilder aus Slowenien – Julische Alpen & Triglav Nationalpark