Der World Press Photo Award ist der weltweit renommierteste Wettbewerb für Fotojournalismus und gilt deshalb auch als „Oscar der Pressefotografie“. Er wurde in diesem Jahr bereits zum 55. Mal durchgeführt. Über 100.000 Bilder von über 5.000 Fotografen wurden eingereicht. Der diesjährige World Press Photo Award geht an den spanischen Fotojournalisten Samuel Aranda. Das Siegerfoto zeigt eine eindringliche Szene aus dem Yemen. Die verschleierte Mutter Fatima al-Qaws hält ihren Sohn Zayed im Arm, der bei einer Kundgebung in Sanaa am 15. Oktober schwer verletzt wurde.
Die Proteste richteten sich gegen den autoritären Machthaber Ali Abdullah Saleh, der das Land schon seit über 30 Jahren mit harter Hand regiert. Allein bei dieser Demonstration gab es auf Grund des brutalen Vorgehens des Regimes mindestens 12 Tote. Der Preisträger greift mit seinem Foto eines der brennendsten Themen des vergangenen Jahres 2011 auf – den arabischen Frühling. Die Reihe von Massenprotesten und Revolten gegen die arabischen Diktatoren begann im Dezember 2010 in Tunesien, breitete sich schnell über fast alle Länder der arabischen Welt aus und hält bis zum heutigen Tag an.
Neben dem Siegerbild können auch alle weiteren Gewinnerbilder auf der Webseite von World Press Photo angesehen werden. Daneben wird es auch diese Jahr wieder eine Wanderausstellung an mehr als hundert Orten weltweit geben. In Deutschland können die Siegerarbeiten in diesem Jahr in Hamburg (Foyer des Gruner & Jahr Presshauses, 4.5. – 3.6.) und in Berlin (Willy-Brandt-Haus, 8.6. – 1.7.) aus der Nähe bewundert werden.
Bildnachweis: © Samuel Aranda/Corbis/The New York Times; worldpressphoto.org