Passend zum Jahresanfang verrate ich dir heute, weshalb dir gute Vorsätze auch in der Fotografie helfen und warum ein Kalender für Fotografen und eine Jahresplanung einigen Sinn machen.
Vorsätze einmal anders
Es ist Januar und das neue Jahr ist gerade erst wenige Tage alt. Der Jahresanfang ist für die meisten Menschen die Zeit der guten Vorsätze. Endlich das ungeliebte Laster loswerden, nun aber wirklich mal mehr Sport treiben oder bis zum Sommer die ersehnte Strandfigur erreichen. Aber keine Angst, ich werde dich hier nicht mit hippen Diät-Trends oder schweißtreibenden Fitness-Tipps behelligen. Schließlich handelt es sich hier um einen Fotoblog. Also sprechen wir heute über gute Vorsätze in der Fotografie. Und wahrscheinlich fragst du dich jetzt, was genau ich damit meine
Da du gerade meinen Blog liest, gehe ich davon aus, dass du dich für die Fotografie begeisterst. Für viele für von uns, ob Amateur oder Profi, ist die Fotografie ein wichtiger Teil unseres Lebens. Dafür investieren wir nicht nur Herzblut sondern oft auch viel Zeit. Wäre es dann nicht schön, wenn man diese Zeit möglichst erfüllend und „erfolgreich“ nutzen könnte?
In vielen Bereichen des täglichen Lebens setzt man sich Ziele, ob Gesundheit, Finanzen, Familie oder Job. Was spricht also eigentlich dagegen, sich dann auch in der Fotografie Vorsätze zu fassen? Das Problem mit den guten Vorsätzen ist aber bekanntlich deren Umsetzung im Laufe des Jahres. Wer kennt es nicht?
Planvoll – etwas Struktur für dein Fotojahr
Die Wahrscheinlichkeit, dass es mit den Vorsätzen klappt, steigt deutlich, wenn man etwas planvoll vorgeht und nicht alles dem Zufall überlässt. Denn wie heißt es so schön: „Wer nicht weiß, wo er hinwill, braucht sich nicht zu wundern, wo er ankommt.“
Deshalb ist es bei mir zu einem festen Ritual geworden, am Jahresanfang auch meine fotografischen Ziele zu definieren und die folgenden Monate in einem Kalender für Fotografen zu planen. So steigt bei mir nicht nur die Vorfreude auf neue Fotoabenteuer, sondern ich sorge gleichzeitig dafür, dass ich sie auch wirklich erlebe. Dazu nehme ich mir im Januar bewusst einige Stunden Zeit und beantworte mir folgende Fragen:
- Was möchte ich in diesem Jahr fotografieren?
- Welche Motive fehlen mir noch in meinem Portfolio?
- Welche fotografischen Projekte und Ideen möchte ich umsetzen?
- Wo wollte ich schon immer einmal fotografieren?
- Welche neuen Fähigkeiten möchte ich erwerben?
- Welche neue Technik möchte ich einmal ausprobieren?
Setze dir Fotoprojekte
Ein guter Fotograf entwickelt sich stetig weiter. Nicht von ungefähr lautet ein anderes bekanntes Zitat: „Wer aufhört, besser zu werden, hat aufgehört, gut zu sein.“
Eine Möglichkeit, dich fotografisch weiterzuentwickeln, ist es, dir kleine Fotoprojekte vorzunehmen. Projekte haben immer einen festen Anfangs- und Endzeitpunkt und konzentrieren auf ein bestimmtes Thema. Du könntest zum Beispiel alle Seen in deiner Umgebung ablichten. Oder die hübschesten Frühblüher im nahen Naturschutzgebiet. Oder die schönsten Strände auf Rügen. Oder die charmantesten Kirchtürme in deiner Nähe. Du könntest auch einen fotogenen Baum oder eine Landschaft zu allen vier Jahreszeiten immer wieder neu aufnehmen. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wie auch immer ein Projekt geartet ist, eines ist allen gemein: du befasst dich eine zeitlang intensiv mit einem Motiv oder Thema. Das wird dazu führen, dass du dein Fotosujet besser kennenlernst und ein Gefühl dafür bekommst, wie und zu welcher Zeit du es am besten fotografierst.
Die richtige Zeit für das Wunschmotiv
Apropos Zeit: gerade in der Naturfotografie gilt, dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein muss, um eindrucksvolle Fotos aufzunehmen. Denn nicht jedes Naturphänomen kann man zu jeder Jahreszeit gleich gut aufnehmen. Oder auch mal gar nicht. Ich gebe dir mal einige Beispiele zu Veranschaulichung:
Du warst schon immer fasziniert von diesen bunten Wasserwirbeln wie oben im Bild? Dann plane dir im Herbst einen Ausflug zu Gewässern ein, die Strudel bilden, wie Wasserfälle oder Flüsse. Du wolltest schon immer mal die süßen Robbenbabies an der Nordsee ablichten? Dann musst du im November nach Helgoland fahren. Du möchtest Polarlichter fotografieren? Dann maximierst du deine Chance, wenn du dich zwischen September und März oberhalb des Polarkreises begibst, zum Beispiel nach Island oder auf die Lofoten. Du wünscht dir schon lange, auch einmal diese hübschen Märzenbecher zu fotografieren? Dann solltest du dir einen Ausflug in die heimischen Auenwälder und Laubmischwälder für März/April einplanen. Wie wäre es mit einem Trip in den Leipziger Auwald oder ins Polenztal im Elbsandsteingebirge? Du träumst schon lange von einem tollen Landschaftsfoto mit mysteriösen Sternschauern darauf? Dann vermerke dir ein nächtliches Fotoshooting an einem dunklen Ort Mitte August, zur Zeit der Perseiden. Und so weiter und so fort.
Setze dich also einfach mal in Ruhe hin und überlege dir Monat für Monat, was du von Januar bis Dezember am besten fotografieren kannst und wo du dafür hinmusst.
Zeit für fotografische Weiterentwicklung einplanen
Genauso gehst du bei deiner fotografischen Weiterentwicklung vor. Vielleicht hast du dir schon lange vorgenommen, endlich von der Kameraautomatik wegzukommen und wirklich aktiv Einfluss auf deine Fotos zu nehmen? Interessierst du dich für Makrofotografie, Langzeitbelichtung oder Nachtfotografie, hast aber bis dato noch keinen blassen Schimmer davon? Oder willst du herausfinden, wie du zu eindrucksvollen Landschaftsfotos kommst, weil deine eigenen Bilder irgendwie immer langweilig und unspektakulär aussehen?
Dann suche nach passenden und möglichst praxisnahen Fotoworkshops und Kursen. Finde heraus, wer sie wann und wo anbietet. Kleiner Wink mit dem Zaunpfahl: zum Beispiel könntest du einmal hier auf meiner Webseite nachschauen, welche Landschaftsfotografie Workshops ich selbst anbiete. Vielleicht ist ja was Spannendes für Dich dabei?
Zeit für technische Neuerungen nehmen
Neben der Weiterentwicklung meiner fotografischen Skills nehme ich mir auch immer mal wieder Zeit, technische Innovationen wie Foto-Hardware und Software anzusehen. Ich gehöre zwar eher zu der Sorte Fotografen, die ihre Ausrüstung für Landschaftsfotografie viele Jahre lang nutzen. Aber manchmal kann ein Entwicklungssprung bei der Herstellern vielleicht auch deine Bilder auf ein neues, bisher nicht mögliches Level bringen.
Fotografierst du noch mit Spiegelreflex-Kameras und wolltest immer schon mal ausprobieren, ob Systemkameras die zeitgemäßere und bessere Kameravariante sind? Würdest du gern mal eine Festbrennweite mit einem Zoomobjektiv vergleichen? Hast du von einem neuen Software-Tool gehört, um deine Fotos besser bearbeiten zu können? Oder fragst du dich, ob Künstliche Intelligenz deine Fotografie auf ein neues Level bringen kann? Möchtest du dir endlich ein vernünftiges Landschaftsfotografie Stativ zulegen, weil deines viel zu wacklig oder zu schwer ist?
Dann plane dir auch für all dies genügend Zeit ein. Recherchiere zum Beispiel einmal, wann es Fotomessen oder Hausmessen von Fotohändlern – vielleicht sogar in deiner Nähe – gibt. Hier kannst du nämlich häufig Technik und Software ausgiebig testen. Oder verabrede dich mit Fotofreunden, die diese Technik vielleicht schon haben und bereit sind, sich dich einmal ausprobieren zu lassen.
Kalender für Fotografen erstellen
Wenn du dann mit deinen Recherchen fertig bist und alle Termine und Zeiträume zusammen hast, überträgst du einfach alles in einen Kalender deiner Wahl. Ob klassischer Papierplaner, ein schöner Landschaftsfotografie Kalender, der zugleich deine Wand schmückt oder digitaler Outlook-Kalender ist völlig egal. Hauptsache, du hältst es schriftlich fest. Übrigens gibt es auch spezielle Fotografen Kalender im Handel, die genau die Bedürfnisse von uns Fotografen abgestimmt sind.
Neben der Planung der Aktivitäten an sich stellt sich natürlich auch die Frage, wann du dir Zeit für all deine Vorhaben nehmen kannst. Checke also auch deine beruflichen und privaten Termine, halte Rücksprache mit Arbeitgeber und Familie (ein Hoch auf den Haussegen) und bringe dann alles in Übereinklang.
Neben den zeitlichen Planungen nutze ich meinen persönlichen Fotografen Kalender übrigens auch immer wieder zwischendurch, um fotografische Ideen festzuhalten, die mir unterjährig spontan in den Sinn kommen. So vergesse ich sie nicht wieder und kann sie dann später irgendwann einplanen, wenn es gerade passt.
Wenn du dann deine Zeitplanung finalisiert hast, musst du deine Aktivitäten nur noch organisieren und dann natürlich auch konsequent durchführen. Und dann bin ich mir ziemlich sicher, dass du am Ende des Jahres überrascht sein wirst, was du alles erlebt, gelernt und fotografiert hast.
In diesem Sinne wünsche ich dir ein wundervolles, spannendes Fotojahr 2024. Möge es dir viele fantastische Impressionen und atemberaubende Bilder bescheren!