Filter werden in der Landschaftsfotografie häufig eingesetzt, um seine Bilder zu verbessern und ihnen eine Extraportion Drama zu verleihen. In diesem Artikel möchte ich dir die wichtigsten Filter einmal vorstellen. Ich zeige dir, in welchen Situationen du welche Filter einsetzen kannst und wie du mit ihnen dein Bild optimierst. Ausserdem erfährst du, was es bei der Arbeit mit Filtern zu beachten gilt und welches die besten Filter für Landschaftsfotografie sind.
Inhaltsverzeichnis
- Landschaftsfotografie Filter – Einführung
- Schraubfilter vs. Steckfilter
- Polarisationsfilter
- Graufilter (ND-Filter)
- Grauverlaufsfilter (GND-Filter)
- Light Pollution Filter
- UV-Filter (Skylight Filter)
- Hinweise zu Verwendung und Kauf von Landschaftsfotografie Filter
- Die 10 wichtigsten Tipps für Landschaftsfotografie Filter
Landschaftsfotografie Filter – Einführung
Unter optischen Filtern versteht man Glas- oder Kunststoffscheiben, die vor dem Objektiv angebracht werden, um das Bild zu verändern, noch bevor es auf dem Kamerasensor auftrifft. Dies wird durch die spezielle physikalische Beschaffenheit des Filters erreicht. So können optische Korrekturen (Sättigung, Kontrast, Helligkeit, etc.) vorgenommen und künstlerische Effekte (Sterne, Nebel, Farbtönungen, Regenbogen, etc.) hinzugefügt werden. Auf Grund der Möglichkeiten der digitalen Bildbearbeitung haben sich reine Effektfilter überlebt und werden fast nicht mehr verwendet. Die Wirkung von Korrekturfiltern lässt sich hingegen nur bedingt nachträglich hinzufügen. Sie werden deshalb nach wie vor gern vor allem in der Landschaftsfotografie, eingesetzt. Tatsächlich sind Filter in den letzten Jahren regelrecht trendy geworden, obwohl es sie eigentlich schon seit Jahrzehnten gibt.
Schraubfilter vs. Steckfilter
Grundsätzlich kann man zwei Formen unterscheiden. Runde Schraubfilter drehst du dir einfach auf das Gewinde deines Objektivs. Steckfilter sind hingegen meist rechteckig und werden in eine spezielle Halterung vor dem Objektiv geschoben. Beide Systeme haben ihr Vor- und Nachteile.
Schraubfilter sind günstiger und kompakter. Außerdem sind sie unkompliziert und schnell zu handhaben: einfach aufschrauben und fertig. Dadurch, dass sie fest mit dem Objektiv verbunden sind, gibt es die Gefahr von einfallendem Streulicht nicht. Ihr Nachteil: sie neigen bei weitwinkligen Aufnahmen zur Vignettierung. Das heißt, bei kurzen Brennweiten (z. B. 14 mm) werfen sie Schatten an den Bildrändern. Letzteres verstärkt sich bei Kombination mehrerer Schraubfilter. Ein weiterer Nachteil ist, dass sie an Objektiven mit gewölbter Frontlinse, also manchen Weitwinkeln (z. B. Nikon 14-24/2.8) und Fish Eyes, nicht verwendet werden können. Ferner machen sie keinen Sinn als Grauverlaufsfilter, da der Verlauf nicht im Bild verschoben werden kann.
Steckfiltersysteme sind größer, schwerer und teurer, weil mehr Material verbaut werden muss. Außerdem bedarf es stets einer zusätzlichen Halterung vor dem Objektiv. Die kostet auch wieder Geld und muss jedes Mal vor dem Objektiv montiert werden. Zudem birgt der Aufbau eine gewisse Verwacklungsgefahr bei Wind. Außerdem besteht ein gewisses Risiko, dass zwischen Halter, Filter und Objektiv Streulicht einfällt, was dann zu kaum retuschierbaren Farbschleiern führen kann. Auch gehen die rechteckigen Filter wesentlich schneller kaputt als Schraubfilter. Ihr großer Vorteil ist dafür, dass die Neigung zu Vignettierungen nicht besteht. Beliebig viele Filter können problemlos miteinander kombiniert (nacheinander gesteckt) werden. Dazu kommt, dass Steckfilter auch mit gewölbten Frontlinsen verwendet werden können, eine entsprechende Größe und spezielle Halterung vorausgesetzt. Profis und ambitionierte Amateure arbeiten auf Grund der größeren Flexibilät meist mit Steckfiltern.
Polarisationsfilter
Der Polarisationsfilter, oft auch einfach Polfilter genannt, ist der am meisten gebrauchte Landschaftsfotografie Filter. Wenn man ihn dreht, lässt er nur Licht einer bestimmten Schwingungsrichtung hindurch und filtert dadurch unerwünschtes Licht heraus. Damit verhindert man zum Beispiel ungewollte Spiegelungen auf allen nicht-metallischen Oberflächen wie Wasser oder kann sie andersherum verstärken. Daher wird der Polfilter besonders gern an Seen eingesetzt, um Reflektionen zu verstärken oder eben zu eliminieren, weil man auf den Grund des Gewässes sehen möchte. Auch durch Feuchtigkeit gestreutes Licht oder Dunst kann man reduzieren. Dadurch erhöhst du Kontrast, Farbbrillianz und Zeichnung bei Wolken, Pflanzen, Steinen oder Regenbögen. Dieser Effekt ist übrigens am stärksten, wenn der Filter sich genau im 90°-Winkel zur Sonne befindet.
Den Filter sollte man allerdings behutsam einsetzen. Wenn man es übertreibt, wirken die Farben schnell unnatürlich, vor allem das Himmelsblau. Es kann auch zu Fehlabbildungen wie Halos kommen. An Kontrastkanten, zum Beispiel einem Baum oder Gebäude vor blauem Himmel, gibt es dann unschöne Schattenbildungen um das Objekt herum. Besondere Vorsicht ist bei weitwinkligen Aufnahmen geboten. Hier führt der Filter oft zu ungewollten Farb- und Helligkeitsverläufen im Himmel. Bei Panoramen ist dieser Effekt besonders ausgeprägt und daher sollte der Filter hier grundsätzlich nicht verwendet werden.
Meine Kaufempfehlung für Polfilter
Steckfilter: Haida Pro II HD zirkular MD mit Halterung
Haida hat sich in den letzten Jahren einen exzellenten Ruf durch hochwertige Filter mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis erarbeitet. Und so ist es auch bei diesem mehrfach vergüteten Filter, bei dem die Filterhalterung (in die weitere Filter gesteckt werden können) und Adapterringe im Preis enthalten sind.
Schraubfilter: Hoya HD Cirkular 77mm
Preislich im Mittelsegment, aber qualitativ sehr gut sind die Filter des renommierten japanischen Herstellers Hoya. Ich empfehle dir die HD-Serie, da diese bei hervorragender optischer Qualität robust und zugleich schlank konstruiert ist. Die spezielle Beschichtung sorgt für Resistenz gegenüber bei Kratzern, Schmutz und Wasser und lässt sich besser reinigen.
Graufilter (ND-Filter)
Der Graufilter ist sozusagen die Sonnenbrille für dein Objektiv und ebenfalls ein essentieller Landschaftsfotografie Filter. Er wird auch Neutraldichte-, Neutral Density- oder einfach ND-Filter genannt. Es ist ein dunkler, farbneutraler Filter, welcher das in das Objektiv einfallende Licht reduziert und es damit ermöglicht, mit längeren Belichtungszeiten zu arbeiten (Langzeitbelichtung).
Lange Verschlusszeiten benötigst du, wenn du die Bewegung von Wasserfällen, dem Meer, Flüssen oder ziehenden Wolken dynamisch darstellen möchtest. Bei Wasser erhältst du wie beim Bild oben einen schönen weichen, seidigen Effekt. Man kann den Filter auch nutzen, wenn man tagsüber mit offener Blende (kleiner Blendenzahl) arbeiten möchte, zum Beispiel um eine Blume vor der Hintergrund freizustellen. Ein weiterer beliebter Einsatzzweck des Filters ist es, störende bewegliche Objekte im deinem Bild einfach „verschwinden“ zu lassen (z. B. Menschen oder Fahrzeuge).
Am Tag sind die dafür notwendigen längeren Verschlusszeiten aber fast nie möglich, da selbst bei kleiner Blendenöffnung das Bild überbelichtet werden würde. Schau dir als Beispiel das Vergleichsbild unten an, welches ich an einem sonnigen Nachmittag aufgenommen habe. Wegen der Helligkeit hätte ich gerade einmal 1/1000 Sekunde belichten können. Dies ist natürlich viel zu kurz, um den Wasserfall schön seidig abzubilden. Dann kommt der Neutralfilter zum Einsatz, den es in unterschiedlichen Stärken gibt. Die Dichte oder Stärke weist dabei entweder aus, wieviel länger man mit dem Filter belichten kann. Mit einem ND1000-Filter kann man zum Beispiel ein Bild tausendmal so lange belichten. Er lässt nur noch 0,1% des einfallenden Lichts durch das Objektiv und reduziert daher den Lichtwert um 10 Blendenstufen. Im Beispiel-Bild habe ich diesen Filter verwendet und konnte so eine Sekunde lang belichten und damit die Bewegung des Wassers schön weich visualisieren.
Dichte (ND) |
Verlängerung Belichtungszeit (Faktor) |
Lichtdurchlass (%) |
Lichtreduktion (Blenden) |
0.9 | 8 | 12,5 | -3 |
1.8 | 64 | 1,56 | -6 |
3.0 | 1000 | 0,1 | -10 |
Geläufige ND-Filter und ihre Wirkung
Ab einer gewissen Dichte des Filters (ca. ND1.8) versagt die Belichtungsautomatik deiner Kamera und du musst dann die Belichtungszeit manuell einstellen. Am einfachsten ermittelst du die notwendige Belichtungszeit mit einer entsprechenden Handy App (gib im Appstore einfach „ND Filter“ ein). Natürlich kannst du dir denn Wert auch einfach im Kopf oder mit einem Taschenrechner ausrechnen, indem du die ursprüngliche Belichtungszeit deines Motivs mit dem Verlängerungsfaktor multiplizierst, siehe Beispiel oben. Da auch der Autofokus deiner Kamera nur bis zu einer bestimmten Dichte funktioniert, solltest du erst dein Bild komponieren und scharfstellen und danach den Autofokus abstellen. Erst dann setzt du den ND-Filter vor dein Objektiv.
Meine Kaufempfehlung für ND-Filter
Steckfilter: Haida 3er Set 100 mm x 100 mm ND0.9, 1.8, 3.0
Auch dieses Set von Haida glänzt mit optisch guten Filtern und einem angemessenen Preis-Leistungsverhältnis. Enthalten sind drei Filter in verschiedenen Stärken und eine Filterhülle.
Schraubfilter: Haida 3er Set, Slim, ND0.9, 1.8, 3.0
Ebenfalls ein optisch hochwertiges Set von Haida, hier als schlanke Schraubfilterausführung, erhältlich in verschiedenen Durchmessern. Enthalten sind drei Filter in verschiedenen Stärken, ein Filtercontainer und ein Lenscap als Goodie.
Grauverlaufsfilter (GND-Filter)
Der Grauverlaufsfilter (auch GND-Filter) ist eine Sonderform des Graufilters, welcher das Licht in unterschiedlichen Helligkeiten hindurch lässt. Den Filter gibt es entweder mit einem weichen Verlauf von hell nach dunkel (soft grad) oder einer harten Kante (hard grad), die das Glas in eine helle und eine dunkle Hälfte teilt. Er sorgt für eine ausgeglichene Belichtung, indem er hellere Bildteile wie den Himmel abdunkelt. Allerdings: die Wirkung ist begrenzt, so dass meist nur in lichtschwächeren Tageszeiten die Wirkung deutlich sichtbar wird. Außerdem setzen Verlaufsfilter voraus, dass das Bild exakt in einen hellen und einen dunklen Teil geteilt ist, was aber in der Realität so oft nicht vorkommt. Sie dunkeln auch Objekte ab, die man gar nicht abgedunkelt haben möchte, z. B. Berge, Felsen oder Äste, die in den Himmel hineinragen. Auf Grund dieser Nachteile arbeiten viele Fotografen auch gern mit Belichtungsreihen (siehe dazu meinen Artikel Landschaftsfotografie Tipps, Abschnitt Licht).
Meine Kaufempfehlung für GND-Filter
Steckfilter: Haida 3er Set, GND0.9, 1.8, 3.0
Auch seine GND-Filter bietet Haida im Set (aber auch einzeln) an. Enthalten sind drei Filter in verschiedenen Stärken. Passt zum Haida Filterhalter oder anderen Systemen wie z. B. LEE.
Steckfilter: LEE 3er Set, GND0.9, 1.8, 3.0
Die Traditionsmanufaktur LEE Filters galt lange als erste Wahl bei optischen Filter, aber auch als sehr teuer. Mittlerweile sind die Preise aber auch nicht höher als bei den Wettbewerbern. So bietet LEE bei den GND-Filtern sogar günstigeres Set als Haida an. Passt zum LEE Foundation Kit, aber auch zum Haida Filterhalter oder anderen Systemen.
Light Pollution Filter
Dieser Landschaftsfotografie Filter wird vor allem in der Nacht- und Astrofotografie eingesetzt. Er dient dazu, die heute fast überall bestehende Lichtverschmutzung durch Straßen- und Industriebeleuchtung zu reduzieren. Dank einer speziellen Beschichtung werden dazu die Gelb- und Orangeanteile des künstlichen Lichts herausgefiltert. Nacht- und Sternenhimmel sehen auf dem optisch korrigierten Bild natürlicher aus und gewinnen an Kontrast und Klarheit. Der tiefblaue Nachthimmel wird wieder blau.
Meine Kaufempfehlung für Light Pollution Filter
Steckfilter: Rollei Astroklar Nachtlicht Light Pollution Filter I 100mm
Der Filter reduziert deutlich lästige Lichtemissionen auf Nachtbildern. Passt zum LEE Foundation Kit, zum Haida Filterhalter oder anderen Systemen.
Schraubfilter: Rollei Astroklar Nachtlicht Light Pollution Filter
Der gleiche Filter in der Schraubversion in verschiedenen Durchmessern erhältlich. Vorteil: es braucht keine Halterung.
UV-Filter (Skylight Filter)
Der Skylight-Filter oder auch UV-Filter soll zu kontrastreicheren Bildern führen, indem UV-Strahlung blockiert wird. So zumindest versprechen es die Hersteller. Tatsächlich gibt es aber heute kaum noch einen sichtbaren Effekt, der dir für die Landschaftsfotografie nützen würde. Der Filter hat sich in den Zeiten mehrlinsiger, vergüteter Objektive in Kombination mit der Gegenlichtblende einfach überlebt. Diese filtern konstruktionsbedingt bereits ausreichend UV-Licht. Ich empfehle dir den Skylight-Filter allenfalls als günstigen mechanischen Schutz für die Frontlinsen deiner Objektive. Hier tut es aber auch genauso die Gegenlichtblende.
Meine Kaufempfehlung für UV-Filter
Schraubfilter: Hoya HD UV Filter
Hat zwar keine optische Wirkung, aber schützt deine Frontlinse ohne Qualitätseinbuse. In verschiedenen Durchmessern erhältlich.
Hinweise zu Verwendung und Kauf von Landschaftsfotografie Filter
Landschaftsfotografie Filter gezielt einsetzen
Grundsätzlich solltest du die Filter nur bewusst und gezielt einsetzen. Keinesfalls solltest du sie immer auf dem Objektiv belassen, wie man es in den letzten Zeit bei vielen Fotografen beobachten kann. Wenn der Filter nicht notwendig ist, verwende ihn auch nicht. Jedes zusätzliche Stück Glas oder Kunststoff vor deinem Objektiv birgt schließlich die Gefahr, die Bildqualität zu schmälern.
Auf Qualität achten
Du solltest auch nicht an der falschen Stelle sparen, sondern nur hochwertige Markenfilter verwenden. Schließlich bilden die Filter zusammen mit dem Objektiv und der Kamera eine optische Einheit. Bei mangelhafter Verarbeitung können sie die Qualität Deiner Bilder erheblich verschlechtern, zum Beispiel durch Verfärbungen oder Schärfeverluste. Bewährte Hersteller sind NiSi, LEE Filters, B+W, Schneider-Kreuznach, Hoya und Haida. Im günstigeren Segment kannst du dir Rollei, Formatt Hitech oder Cokin einmal ansehen, musst hier aber eher mit Farbverfälschungenn rechnen. Ideal sind nanobeschichtete Ausführungen, da diese weniger schmutzanfällig sind und sich besser reinigen lassen.
Sparen beim Kauf von Landschaftsfotografie Filtern
Du sollst zwar nicht an der Qualität sparen, kannst aber beim Kauf trotzdem sparen. Schau dich nach Sets um, damit fährst du meist erheblich günstiger als beim Einzelkauf. Der Preis für das Gesamtgedeck wirkt zwar – gerade bei Steckfiltern – erst einmal hoch, aber man ist dann auch für alle Eventualitäten gerüstet. Ein Beispiel sind die verschiedenen Sets von NiSi, zum Beispiel das Starterkit Plus V6 100mm, welches neben dem Filterhalter mehrere ND-, GND, einen Polfilter, Adapterringe, ein Filtercase und diverses Zubehör enthält. Andere Sets sind das Deluxe Kit von LEE Filters oder das M10 Start Kit Red Diamond von Haida
Auf Kompatibilität achten
Achte beim Kauf darauf, dass die Landschaftsfotografie Filter bzw. bei Steckfiltern deren Halterung zum Gewindedurchmesser deines Objektivs passen bzw. du passende Zwischenringe bekommst. Schraubfilter sollten zudem möglichst dünn (slim) gebaut sein, um Vignettierungen (Abschattungen in den Ecken) zu vermeiden. Das ist umso wichtiger, je weitwinkliger du mit den Filtern fotografieren möchtest.
Apropos Weitwinkel: Du solltest dir bereits vor dem Kauf überlegen, ob du vorhast deine Filter an einem Ultraweitwinkel-Objektiv mit gewölbter Frontlise einzusetzen, meistens also Objektive kleiner 16 mm wie das Nikon AF-S 14-24/2.8. An diese passen nämlich logischerweise keine Schraubfilter. Aber auch die „normalen“ Steckfilter-Systeme (meist 100mm) kannst du nicht ohne Weiteres einsetzen. Du musst dann auf speziell für diese Objektive zugeschnittene Halterungen (Objektiv-konkret!, z. B. gibt es für o. g. Weitwinkelobjektiv einen entsprechenden Halter von Haida) und die passenden Filter zugreifen. Das sind meist die 150mm-Serien der Hersteller. Da mehr Material verbaut werden muss, sind diese Systeme nochmals deutlich teurer als die Standardserien, erlauben aber eben dafür auch das problemlose Arbeiten mit Ultraweitwinkel. Die normalen Objektive kannst du mit diesen Systemen (abwärtskompatibel mittels Adapterringen) natürlich auch nutzen, aber eben nicht umgekehrt. Übrigens kannst du auch keine 100 mm-Filter in 150 mm-Halterungen nutzen, aber das versteht sich ja eigentlich von selbst.
Das teure Glas schützen
Nicht zuletzt solltest du deine teuren Landschafsfotografie Filter vor Zerkratzen und sonstigen Beschädigen schützen. Hosen- und Jackentasche sind definitiv keine optimale Aufbewahrungsoption. Dafür gibt es spezielle Schutztaschen. Diese haben zugleich den Vorteil, dass man seine Filter schön übersichtlich und schnell zur Hand hat. Ich verwende für meine Schraubfilter eine Tasche von Tamrac und für meine Steckfilter diese Tasche von LEE Filters. Meine aktuellen Filter von NiSi haben ihr Zuhause in stylischen und gut geschützten Stoff- und Ledertaschen, die der Hersteller freundlicherweise bei Sets gleich gratis mitliefert. Man kann sie aber auch einzeln erwerben: Leder und Stoff.
Die Basics der Landschaftsfotografie nicht vergessen
Bedenke auch immer: ein optischer Filter ist eine tolle Möglichkeit, dein Bild aufzuwerten, macht aber allein noch kein gutes Bild. Wie du zu effektvollen Bildern kommst, verrate ich dir ausführlich in meinem Artikel Landschaftsfotografie Tipps.
Und nun wünsche ich Dir viel Spaß und kreative Bildergebnisse mit deinen Landschaftsfotografie Filtern!
Die 10 wichtigsten Tipps für Landschaftsfotografie Filter
- Verwende nur hochwertige Markenfilter.
- Setze Landschaftsfotografie Filter nur gezielt ein.
- Nutze den Polfilter um Reflexionen zu verstärken/zu eliminieren und für sattere Farben und Kontraste.
- Nutze den Graufilter (ND-Filter) für längeren Belichtungszeiten.
- Nutze den Grauverlaufsfilter (GND-Filter), um Helligkeitsschwankungen im Bild auszugleichen.
- Nutze den Light Pollution Filter für Astroaufnahmen.
- Rechne dir bei Graufiltern vorher aus, wieviel länger du belichten musst.
- Achte bei Steckfiltern darauf, dass kein Streulicht einfällt.
- Achte bei Schraubfiltern auf Vignettierung und verwende im Zweifel eine größere Brennweite.
- Vergiss nicht, das der Filter allein kein Garant für ein gutes Landschaftsbild ist.
Guten Tag
Mit grosser Begeisterung habe ich Ihre HP gelesen.
Ich habe eine Nikon D7200 und spiele mit dem Gedanken, mir ein oben genanntes Objektiv zu kaufen für die Polarlichterphotografie. Welche ND und Polfilter eignen sich für diese gewölbte Linse? In ihrem Bericht empfehlen Sie die Haida Steckfilter… auch für dieses Objektiv?
Freundliche Grüße Gaby Hirsig
Hallo Gaby,
vielen Dank für das freundliche Feedback. Für das Polarlichter fotografieren empfehle ich vor allem das lichtstarke Nikon Ultraweitwinkel 14-18/2.8 bzw. alternativ die günstigere, aber ebenso lichtstarke 14mm-Festbrennweite von Samyang. Beide haben eine gewölbte Frontlinse, können also nur Steckfiltern verwendet werden. Aus demselben Grund passen aber auch nicht alle Steckfilter-Systeme (z. B. nicht das oben empfohlene Haida 100-System), sondern nur die speziell für diese Objektive gebauten Filter.
Hier kann ich die folgenden Systeme empfehlen:
1. NiSi 150er-Serie:
Filterhalter, auch im Set mit Polfilter erhältlich + entsprechende Filter
2. Haida 150er Serie:
Filterhalter + zugehörige Filter, z. B. der ND0.9 oder der Polfilter
Qualitativ und vom Handling her empfehle ich dir NiSi. Hier ist vor allem die Nutzung vom Polfilter mit anderen Filtern cleverer gelöst.
Bitte beachte, dass du die oben im Text beschriebenen 100er-Steckfilter nicht an einem 150er-Filterhalter verwenden kannst und umgekehrt.
Hinweis: bei der Polarlichtfotografie selbst machen ND- und Polfilter keinerlei Sinn! Im Gegenteil stören diese hier nur, weil sie die Belichtungszeit, die wir ja möglichst kurz halten wollen, zusätzlich verlängern. Siehe auch meine Artikel zu Nachtfotografie bzw. zu Polarlichter fotografieren.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
LG, David
Hallo,
aktuell bekommt man die Haida Red Diamond ND-Filter 150×150 mm für die Hälfte des Preises von Nisi Filtern. Sind die Red Diamond qualitativ schlechter als die Nisi? Kann man da einen Unterschied sehen oder kann man mit beiden die selben Ergebnisse erzielen? Meine Kamera ist eine Sony A7R III.
Im Internet findet man dazu leider nichts. Es schreiben lediglich immer Nisi oder Haida-„Botschafter“. Bist du ein solcher? Das wäre dann ja so als ob ich den BMW-Händler frage, ob er einen VW empfehlen kann.
Hallo Maik,
ob die Haida RED Serie besser oder schlechter als die 150er-Serie von Nisi ist, kann ich dir leider nicht sicher beantworten, weil ich diese Landschafsfotografie Filter selbst nicht ausprobiert habe. Ich habe aber zumindest von anderen Fotografen Gutes gehört. Ich selbst nutze von Haida seit Jahren die Schraubfilter und bin mit diesen sehr zufrieden. Insofern ist es sicherlich mal einen Versuch wert, die RED Serie zu testen, zumal, wenn sie so günstig angeboten wird. Wenn du die Landschaftsfotografie Filter im Versandhandel bei Amazon & Co. bestellst kannst du sie ja ohnehin mindestens 14 Tage lang wieder zurücksenden, wenn sie dir nicht zusagen sollten.
Zu deiner Frage mit den Botschaftern: Tatsächlich war ich temporär einmal Botschafter für Nisi (jedoch nicht aktiv). Davon abgesehen stelle ich auf meinen Seiten aber grundsätzlich nur Ausrüstung vor, von der ich selbst überzeugt bin und die ich selbst im Einsatz oder positiv getestet habe, daran ändert auch ein Markenbotschafter-Status nichts. Wie du ja oben siehst, empfehle ich hier auch Filter diverser Hersteller. Insofern passt der Vergleich mit dem Autohändler zumindest in meinem Falle nicht 😉
Liebe Grüße,
David