Die besten Fotoapps für Landschaftsfotografie möchte ich dir in diesem Beitrag einmal vorstellen. Schließlich besitzt heute jeder ein Smartphone und hat es meist auch dabei. Insofern bietet sich an, es auch für fotografische Zwecke zu nutzen. Entsprechend groß ist die Auswahl, tausende Tools finden sich in den Appstores. Ich möchte Dir daher die Fotoapps vorstellen, die ich selbst regelmäßig für die Landschaftsfotografie nutze: vom Location Scouting über die Vorhersage der Lichtverhältnisse und des Wetters bis zur Berechnung von fotografischen Größen.
Inhaltsverzeichnis
- SunSurveyor
- PlanIt! Pro Fotoplaner
- PhotoPills
- The Photographers Ephemeris (TPE)
- VIEWFINDR
- Locationscout
- ViewPointer
- Peakfinder
- FotoTool
- Stellarium
- Polarlicht Vorhersage
- Dark Sky Map
- Komoot
- OutdoorActive Pro
- Kachelmann Wetter / Pflotsh ECMWF
- WetterOnline
- DWD Warnwetter
- KATWARN & NINA
- Blitzortung Gewittermonitor
- Mein Blitz-Tracker
- Snapbridge
- Die besten Fotoapps – abschließende Tipps
SunSurveyor
SunSurveyor ist seit Jahren meine absolute Lieblingsapp und ein Must-Have, dass jeder Landschaftsfotograf auf seinem Smartphone haben sollte. Die App stellt Auf- und Untergang von Sonne, Mond und Milchstraße sowie deren Position am Himmel im Tagesverlauf zuverlässig und intuitiv dar. Daneben kann man sich viele weitere fotorelevante Informationen wie blaue oder goldene Stunde, verschiedene Dämmerungsphasen, die Phasen des Mondes oder das Aussehen der Milchstraße im Jahresverlauf ansehen. Ideal also, um bereits vor einer Fototour sein Shooting entsprechend der Lichtbedingungen zu planen. Warum das wichtig ist kannst du übrigens in meinem Tutorial Landschaftsfotografie Tipps nachlesen. Das Ganze kann in verschiedenen Darstellungen angezeigt werden, von der klassischen Karte mit verschiedenen Oberflächen über 3-D-Kompass bis hin zur Liveansicht durch die Handykamera, wenn man schon vor Ort ist. Dazu nutzt die App Augumented Reality: der Lauf von Sonne, Mond und Milchstraße kann vor Ort als dreidimensionale Ansicht live in das Kamerabild eingeblendet werden. Sehr praktisch für die Planung des richtigen Timings und für den Bildaufbau. So kann man z. B. schauen, hinter welchem Berg oder Baum die Sonne genau untergehen wird und wann, wo und in welchem Winkel der Mond erscheinen wird oder in welcher Position sich die Milchstraße in dieser Nacht zeigen wird. Sehr schön ist auch, dass man die Daten/Karten herunterladen und auch offline nutzen kann. Besonders tolles Gimmick: das App zeigt dir abhängig von meteorologischen und astronomischen Bedingungen lohnenswerte Fotogelegenheiten von Supermoon über Milchstraße bis hin zum Vollmond in der Dämmerung an. Ebenso kann man die Planungen per SMS, Email, WhatApps & Co. teilen. Die Prognosen können für jeden Ort auf der Welt und jedes beliebige Datum angesehen werden. Wenn du also schon immer einmal wissen wolltest, wann die nächste totale Sonnenfinsternis auf Tahiti stattfindet oder wann der erste Vollmond im Jahre 3467 in Wanne-Eickel aufgeht: das ist deine App. Mittlerweile stehe ich auch mit dem App-Entwickler Adam Ratana aus San Diego in Verbindung, um Impulse aus der Praxis in die Entwicklung einzubringen.
Preis: Einmalkauf ca. 10 Euro, kostenlose Liteversion mit eingeschränkter Funktion, sunsurveyor.com
PlanIt! Pro Fotoplaner
Ansel Adams hätte Luftsprünge gemacht, wenn er dieses Tool kennen gelernt hätte. PlanIt! gehört für mich zu den mit Abstand besten Fotoapps für Landschaftsfotografie und ist dafür in Deutschland erstaunlich unbekannt. Es ist das umfangreichste mir bekannte Tool zum Thema Fotoplanung und es dauert wirklich einige Zeit, sich einzuarbeiten und das volle Potenzial auszuschöpfen. Die Funktionen alle aufzuzählen würde den Rahmen sprengen. Eines der Highlights: mittels Virtual bzw. Augumented Reality kannst du dir gerenderte 3-D-Simulationen von deinem Shootig-Standort bereits vom heimischen Sofa aus ansehen. Sofern vorhanden können sogar Google Streetmap Ansichten genutzt werden. Es ist dann so, als würdest du vor Ort sein und durch deinen Kamerasucher schauen. PlanIT ist komplett in deutscher Sprache erhältlich und für seinen mächtigen Funktionsumfang erstaunlich unbekannt.
Preis: Einmalkauf, ca. 10 Euro
PhotoPills
Über zu wenig Bekanntheit kann sich hingegen PhotoPills nicht beklagen, es dürfte wohl die am häufigsten genutzte App unter Landschaftsfotografen sein. Zurecht, denn sie gehört definitiv zu den besten Fotoapps. Für wenige Euro bekommst du hier ein Tool, dass in Landschaftsfotografie-Kreisen völlig zu Recht als das Schweizer Taschenmesser unter den Fotoapps gilt. Lange Zeit gab es die App nur für iOS, weshalb ich als damaliger Android-Nutzer erst relativ spät in den Genuss der Nutzung kam. Wie auch bei PlanIT und SunSurveyor dreht sich hier alles um das Thema Fotoplanung. Die App ist megafunktional, wunderschön aufgemacht und bedient sich wie auch die beiden erstgenannten Apps verschiedener Virtual und Augumented Reality Simlationen, wobei sie SunSurveyor recht ähnlich ist. Ob man nun PhotoPills oder SunSurveyor den Vorzug gibt, ist letztlich Geschmackssache. Für PhotoPills spricht die nochmals deutlich größere Funktionalität (z. B. gibt es hier auch eine POI-Funktion, Hyperfokale Distanzrechner, Meteorschauer, u. v. m.) und eine sehr umfangreiche Dokumentation in Form von Video-Tutorials. Demgegenüber gelingt der Einstieg in SunSurveyor leichter und die App verfügt über Google Streetview, was Photopills nicht beherrscht.
Preis: Einmalkauf, ca. 10 Euro
The Photographers Ephemeris (TPE)
Da dieses Tool der Klassiker unter allen digitalen Foto-Planungsinstrumenten ist, möchte ich TPE hier nicht unerwähnt lassen. TPE gab es schon als kostenlose Desktop-Version, als von Handy-Apps noch lange nicht die Rede war. Mittlerweile nutze ich aber TPE nicht mehr, sondern habe SunSurveyor, PlanIT und PhotoPills im Einsatz. Nachtrag: zwischenzeitlich haben die Entwickler eine 3-D-Version veröffentlicht, die wohl die Geländevisualisierungen erlauben soll, was sehr spannend klingt und ich mir bei Gelegenheit einmal genauer ansehen werde.
Preis: Einmalkauf, ca. 12 Euro
VIEWFINDR
Wenn ich einen Preis für die innovativste Fotoapp vergeben sollte, ich würde VIEWFINDR prämieren. Diese noch relativ neue App ist eine ziemlich geniale Kombination aus Locationscouting, Licht- und Wettervorhersage und löst ganz praktische Fragen eines Landschaftsfotografen: Werde ich heute Abend an Ort xy goldene Wolken, Abendröte oder eine imposante blaue Stunde haben? Und wenn nicht, wo sollte ich stattdessen hinfahren? Ist morgen mit Frühnebel zu rechnen? Die Funktionalität erhöht die Trefferquote beeindruckender Fotos ganz erheblich und vermeidet auch, dass man unnötig herausfährt.
Außerdem gibt es eine recht aktive Community, die Locationtipps gibt. Eine schöne Inspirationsquelle also, wenn man sich in einer Region noch nicht so gut auskennt und Fotospots sucht.
Hinter der App-Entwicklung steckt unter anderem der geschätzte Kollege Bastian Werner, seines Zeichens der bekannteste Wetterfotograf Deutschlands. Daher ist das Tool aus der Praxis für die Praxis programmiert wurden und nutzt die große Erfahrung von Bastian. Die App basiert auf komplexen Wettermodellen und daher momentan nur für Deutschland verfügbar, soll aber in nächster Zeit auf Europa ausgeweitet werden.
Preis: Abo, 2,99 Euro/Monat
Locationscout
Obwohl international beliebt, kommt diese praktische App aus Deutschland und wurde vom geschätzten Kollegen Manuel Becker entwickelt. Es ist wohl das bekannteste und umfangreichste Tool für das digitales Location Scouting und unterstützt bei Planung von Fototouren weltweit. Die App basiert auf der schon länger bestehenden Webseite locationscout.net und ihrer Fotografen-Community, welche Fotospots einträgt. Mittlerweile finden sich über 174.000 Orte in der Datenbank. Die App in der Bezahlversion hat dabei erweiterte Funktionen. Du kannst dir für beliebige Orte Fotospots anzeigen lassen oder dich auch über Vorschläge zu Regionen und Orten inspirieren lassen. Du kannst dir auch anhand deines Standorts Fotomotive in der Nähe anzeigen lassen. Schön dabei ist, dass man seinen Zielort in der App auch an GoogleMaps oder Apple Karten übergeben und sich dann dort hin navigieren lassen kann. Dabei wird auch angegeben, wohin man sich als Fotograf stellen und wohin man die Kamera ausrichten sollte und wo man parken sollte. Teils finden sich auch hilfreiche Hinweise zur besten Jahres-/Tageszeit. Dies setzt allerdings voraus, dass die Informationen gepflegt sind. Der User-generated Content bringt es mit sich, das die Genauigkeit und Umfang der Beschreibungen schwankt. Ideal wäre es daher, wenn der Content kuratiert würde, was aber angesichts unzähliger Spots sicherlich kaum leistbar ist und daher auch kein Vorwurf sein soll. Grundsätzlich bietet die App eine reich gefüllte Fundgrube an Location-Vorschlägen und ist durchaus auch für versiertere Fotografen eine gute Hilfe. Ich empfehle die App daher sehr gern.
Preis: kostenlos mit eingeschränkter Funktionalität (keine genaue Ortsangabe, kein Routing, keine Umgebungssuche); für volle Funktion Abonnement, 10 €/Monat bzw. 60 € im Jahr
ViewPointer
Diese App ist eine Ergänzung zu Locationscout und hilft ebenfalls bei der Suche nach Fotospots. Anders als bei Locationscout, die auf den Beiträgen der Community basiert, werden hier geo-getaggte Fotos verschiedener Fotoplattformen wie flickr und 500px ausgelesen. Man kann sich entweder Spots in der Nähe anzeigen lassen oder einen beliebigen Ort angeben oder über eine GoogleMaps Karte anklicken. Man kann seinen Zielort übrigens in der App auch an GoogleMaps übergeben und sich dann dort hin navigieren lassen. Nachteil: oft ungenau und auch weniger Spots als Locationsscout und auch nur für Android verfügbar.
Preis: Einmalzahlung, ca. 4 €
Peakfinder
Bei Peakfinder handelt es sich um eine sehr nützliche App für alle Fotografen und Menschen, die gerne in den Bergen sind. Stell dir vor, du bist in den Alpen unterwegs und bist umgeben von eindrucksvollen Gipfeln. Und nun würdest du gern wissen, um welche Berge es sich genau handelt. Das ist nicht nur sehr praktisch, weil du dann später weißt, was du eigentlich fotografiert hast. Es hilft auch ungemein für die Orientierung im Gelände, zum Beispiel beim Wandern. Die App ermittelt an Hand des aktuellen Standorts weltweit und faszinierend genau, welche Berge um mich herum und wie hoch sie sind, was mir dann in einer tollen 3-D-Ansicht visualisiert wird. Diese kann ich via Augmented Reality auch in das Bild meine Smartphone-Kamera hinein rendern lassen. Besonders praktisch ist dabei, dass ich die Fotos mit zugehörigen Gipfelbezeichnungen auch abspeichern kann. Außerdem funktioniert die App auch ohne Internetverbindung, sofern ich mir vorher die Karte des Gebiets heruntergeladen habe – gerade in den Bergen und im Ausland sehr hilfreich.
Preis: Einmalkauf, ca. 6 Euro
FotoTool
Das kleine FotoTool ist sozusagen der Taschrechner und Spickzettel unter den Foto-Apps. Es nimmt dir allerlei nervige Rechenarbeit ab und visualisiert die Ergebnisse teils sehr ansprechend. Unter anderem findest du Rechenfunktionen für Tiefenschärfe, Hyperfokale Distanz, Sternspuren, Timelapse, Langzeitbelichtung/Bulbzeiten, Blitzreichweiten, ND-Filtereinsatz, Druckauflösungen und einiges mehr. Toll ist auch, dass die Daten aller gängigen Kameras (z. B. für die Berechnung der hyperfokalen Distanz) hinterlegt sind. Was ist an dieser App auch mag, ist die schöne Visualisierung der Hyperfokalen Distanz. Da sich hier viele Fotografen oftmals die Zähne ausbeißen, hilft die Darstellung sehr, dass Thema besser zu verstehen. Leider aber nur für Android.
Preis: kostenlos
Stellarium
Wunderschön gemachte und sehr komplexe App rund um den nächtlichen Sternhimmel. Mit einer zoombaren Himmelskarte kann man bestimmen, welches Himmelsobjekt man gerade sieht: Sterne, Planeten, Galaxien, Sternhaufen, Nebel, Meteoriten, Kometen, Asteroiden, Raumstationen, Satelliten, etc. Auch gibt es ausführlichste Informationen und Visualisierungen aller enthaltenen Himmelsobjekte. Besonders sinnvoll für Landschaftsfotografen: in einem Kalender kann man sich tageskonkret anzeigen lassen, welche astronomischen Highlights sich im Jahresverlauf ereignen. Von Asteroidenschauern über Sonnenfinsternisse und Planetenkonstellationen bis zum Lauf der Milchstraße. Als Sahnehäubchen kann man sich auch Erinnerungen an bestimmte Himmelsereignisse setzen lassen. Stellarium ist das Tool für jeden Astronomie-Interessierten, vom Gelegenheitssterngucker bis zum passionierten Amateurastronomen und dabei sogar kostenlos.
Wer noch mehr Funktionen möchte, für den gibt es für kleines Geld auch eine Plusversion. Mit dieser hat man unter anderem auch offline Zugriff auf den Sternenhimmel, erhält noch mehr Himmelsobjekte (auch die lichtschwächeren) in der App angezeigt, bekommt eine riesige Wissensdatenbank zu Sternen, Galaxien, Planeten, etc. und kann sogar Teleskope per Wifi steuern.
Für Android-User bietet sich auch die ebenfalls großartige und kostenlose App Mobile Observatory an.
Preis: kostenlos, es ist eine Plus-Version für einmalig ca. 10 Euro oder optional ein Abonnement verfügbar
Polarlicht Vorhersage
Wer gerne Polarlichter fotografieren möchte, sollte sich eine App zulegen, mit der man sich regionale Aurora-Forecasts und KP-Werte zeigen lassen kann. Wichtig ist auch eine Benachrichtigungsfunktion, die einen rechtzeitig informiert, wenn in der Nähe Polarlichter zu erwarten sind. So spart man es sich, nachts umsonst rauszufahren und erhöht die Erfolgswahrscheinlichkeit. In den App-Stores gibt es viele dieser Apps, die meisten aber Abo-pflichtig. Die App Polarlicht Vorhersage ist in der Basisversion hingegen vollkommen kostenlos und setzt auch in der freien Version Alerts ab.
Preis: kostenlos (Basiversion)
Dark Sky Map
Die beiden vorgenannten Apps beschäftigen sich mit der Beobachtung des nächtlichen Himmels. Wenn du zuvor herausfinden willst, wo der Himmel besonders dunkel und damit gut geeignet für nächtliche Landschaftsfotografie oder Astrofotografie ist, ist diese kleine, aber funktionale App das Richtige. Sehr praktisch, wenn du zum Beispiel wissen möchtest, ob du an deinem Urlaubsort die Milchstraße sehen wirst oder sie durch Lichtverschmutzung überstrahlt wird. Oder wenn du gezielt Astrofotoreisen planen möchtest.
Preis: kostenlos
Komoot
Seitdem ich diese App nutze, lasse ich mein GPS-Gerät (Garmin etrex30x) meist zu Hause. Auf dem großen, hochauflösenden Smartphone-Display macht es einfach viel mehr Spaß, seine Wandertouren zu navigieren. Zudem laufen die Karten auch viel flüssiger als auf meinem Garmin. Die Touren stammen vom gleichnamigen Online-Portal, wo man je nach Destination zigtausende Tourenvorschläge der Community, teils auch fotografisch dokumentiert, finden kann. Daneben kann man auch eigene Touren (gpx) auf das Handy einspielen. Am wichtigsten finde ich aber die Funktion, dass man individuelle Wander- und Rad-Touren selbst planen kann, entweder bequem am Rechner oder auch am Smartphone (Voraussetzung ist Internetempfang). Dabei errechnet dann die App die ideale Route zwischen Ausgangs- und Zielpunkt, die man aber auch anpassen kann.
Die Karten und GPS-Tracks werden hier optisch wirklich toll und plastisch dargestellt. Man kann zudem nach eigenem Geschmack aus diversen Kartenansichten auswählen, von Open Street Map bis zu Googles Satellitenkarten. Ferner gibt es auf Wunsch auch geprochene Ansagen ähnlich dem Navigationssystem im Auto. Für die Landschaftsfotografie besonders wichtig: bei der Bezahlversion können sämtliche Karten und Touren aufs Handy heruntergeladen werden. Ein großer Vorteil, wenn man unterwegs kein mobiles Internet hat oder haben will, zudem stromsparend. Zudem gibt es eine App für die Apple Watch und andere Funktionsuhren.
Was mir im Vergleich zum Wettbewerber Outdooractive gefällt, ist die Möglichkeit der Einmalzahlung für die Karten, die dann zeitlich unbegrenzt genutzt und aktualisiert werden können. Wer viel reist, nimmt am besten für überschaubare 29,99 € die Weltkarte.
Preis: verschiedene Einmalbezahlmodelle: Weltkarte 29,99 Euro, Regionen: 8,99 Euro, eine Region: 3,99 €; Premiumversion als Jahresabo für 60 Euro/Jahr
OutdoorActive Pro
Outdooractive kann im Prinzip genau dasselbe wie Komoot, ist ebenfalls Community-basiert und bietet Smartwatch-Apps an. Gegenüber Komoot hat Outdooractive den Vorteil, dass der Dienst recht intensiv mit Tourismusdestinationen und Reiseführer-Verlagen zusammenarbeitet. Das führt dazu, dass diese ihre Karten und Touren oftmals für Outdooractive anbieten.
Früher habe ich diese App in der Proversion daher gern verwendet. Diese war aber irgendwann nicht mehr nutzbar, weil die Entwickler ihr Abomodell durchdrücken wollten und die immerhin nicht ganz preisgünstige Bezahlversion einfach nicht mehr unterstützt haben. Zudem ist die App regelmäßig abgestürzt. Daher bin ich dann zu Komoot gewechselt.
Preis: nur Abo, 2,99 bzw. 5,99 Euro/Monat
Kachelmann Wetter / Pflotsh ECMWF
Keine Frage, als Landschaftsfotograf ist man direkt vom Wetter abhängig und daher auf eine einigermaßen zuverlässige Vorhersage angewiesen. Ich habe duzende Wetter-Apps und Dienste über die Jahre getestet, bin aber zum Ende doch immer wieder bei beim kostenlosen Dienst „Kachelmann Wetter“ gelandet.
Tatsächlich handelt es sich bei Kachelmann-Wetter um gar keine „echte“ Smartphone-App, sondern um eine Webseite, die als Progressive WebApp programmiert ist. Daher sieht sie auf dem Smartphone trotzdem aus wie eine App.
Wohl ziemlich einzigartig ist die Möglichkeit, Prognosen auf Basis diverser Wettermodelle für seinen Zielort anzusehen. Auch stehen duzende für Fotografen relevante Wetterparameter zur Verfügung, u. a. die Wolkenbedeckung in verschiedenen Höhen (wichtig um zu beurteilen, ob es z. B. einen roten Sonnenuntergang gibt), Taupunkt, Relative Luftfeuchte, Regenwahrscheinlichkeit und vieles mehr. Ferner kann man sich diverse Satelliten- und Radarkarten ansehen.
Was allerdings ziemlich nervt, ist die sehr prominente Werbung auf der Seite. Wenn man diese vermeiden möchte, kann man sich die richtige „Pflotsh“-App des Anbieters im Abonnement zulegen. Diese kombiniert verschiedene Wettermodelle, darunter auch das als am zuverlässigste geltende ECMWF und gleicht sie miteinander ab. Dadurch soll sich eine extrem hohe Prognosegenauigkeit ergeben. Außerdem bietet die App den wohl komplexesten Funktionsumfang aller am Markt erhältlichen Apps und zeigt allein über 80 Forecast-Parameter an.
Preis: WebApp kostenlos mit Werbung, die echte App (Pflotsh ECMWF) kostet 45 € Abonnement-Gebühr im Jahr, ist werbefrei und inkludiert die Nutzung aller anderer Apps von Kachelmann, sie kann einen Monat kostenlos getestet werden
WetterOnline
WetterOnline ist wohl eine der beliebtesten Apps im deutschsprachigen Raum, wenn auch bei weitem nicht so Pro-orientiert wie die Dienste von Kachelmann. Mir persönlich gefällt hier sowohl die übersichtliche Optik, als auch der sehr große Funktionsumfang vor allem angesichts der grundsätzlich kostenlosen App.
So gibt es Vorhersagen für die verschiedensten Zeiträume, von den nächsten 90 Minuten bis zu 14 Tagen, verschiedene Satellitenfilme für Wetter, Regen, Sonne, Wind, die Möglichkeit Favoriten für Orte anzulegen, Informationen zu Pollenflug und UV-Strahlung und auch durchaus interessante redaktionelle Beiträge. Was ich auch sehr gern nutze sind die Webcams auf der ganzen Welt, die ich mir gern mal ansehe, bevor ich zu einer Fototour aufbreche. Als Wettermodell wird auch hier (aber ausschließlich) ECMWF genutzt.
Die Vorhersagen sind zwar eigentlich nur für die nächsten zwei Tage zu gebrauchen, aber das ist bei anderen Apps auch nicht anders und liegt daran, dass die Wettermodelle nun einmal hochdynamisch sind und kein Mensch das Wetter für Wochen voraussagen kann. Daher ist auch das hier angebotene 14-Tage-Wetter wohl eher Spielerei. Insofern kein spezielles Problem dieser App, sondern ein generelles Problem aller Wetter-Apps.
Was auch hier ziemlich nervt, ist die in dieser App penetrante Werbung, vor allem, wenn man sich Radarfilme ansehen möchte. Wenn man das umgehen möchte, kann man sich aber eben auch hier die Proversion zulegen. Diese kann mittlerweile auch gekauft werden (also kein Abo mehr), insofern geht das für mich in Ordnung.
Preis: kostenlos mit Werbung, Einmalkauf ohne Werbung 29,99 Euro
DWD Warnwetter
Kostenlose App vom Deutschen Wetterdienst (DWD), die omen es nomen vor Wetter-Gefahren wie Unwettern, Lawinen oder Überschwemmungen warnt. Auf jeden Fall sehr hilfreich, wenn man outdoor, zum Beispiel im Hochgebirge, unterwegs ist.
Preis: kostenlos
KATWARN & NINA
Beide Apps gehen in eine ähnliche Richtung wie die DWD-App, verbreiten aber aber auch über meteorologische Gefährdungen hinausgehende Warnungen für den aktuellen Standort oder weitere Ort, die man definieren kann. Sie warnen z. B. vor Terroranschlägen, Chemieunfällen, Großbränden und sonstigen Katastrophen. Sie geben dann auch hilfreiche Verhaltenshinweise. Auch weisen sie auf Notfallübungen hin.
KATWARN wurde vom Fraunhofer Institut entwickelt. NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) wird vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) bereitgestellt. Beide sind nicht nur sinnvoll, wenn man häufig unterwegs ist, sondern natürlich auch zu Hause.
Preis: kostenlos
Blitzortung Gewittermonitor
Wenn du dich bei Outdoor-Touren vor Gewittern warnen lassen möchtest (extrem hilfreich im Hochgebirge) oder genau andersherum auf der Suche nach Gewitterzellen für dramatische Landschaftsfotos bist, ist diese App genau das Richtige. Weltweit kannst du dir Gewitter anzeigen und dich abhängig von deinem Standort entsprechend benachrichtigen lassen. Einziger Wermutstropfen: die App ist nur für Android verfügbar, daher unten noch ein Tipp für iOS.
Preis: kostenlos
Mein Blitz-Tracker
Allen iPhone-Nutzern möchte ich diese App ans Herz legen. Sie kann genau dasselbe wie die Android-App Blitzortung und warnt insbesondere per Alarm vor nahen Gewittern. Sie ist zudem visuell sehr schön aufbereitet und es gibt sogar eine App für die Apple Watch. Und das alles für lau, prima!
Preis: kostenlos
Snapbridge
Als Landschaftsfotograf nervt mich schon seit Jahren, dass die meisten Profikameras kein GPS verbaut haben. Wenn ich meine Bilder später an Kunden wie Verlage oder Bildagenturen weitergebe, ist es nämlich wichtig zu wissen, wo genau ich dieses Bild aufgenommen habe. Ebenso hilfreich ist es, wenn ich später noch einmal an diesen Spot zurückkehren möchte. Früher habe ich deshalb oft einen externen Empfänger angeschlossen, was aber nicht wirklich praktikabel war, da ich dann immer einen nervigen Aufbau auf meiner Kamera hatte und der zehnpolige Anschluss blockiert war, den ich eigentlich für den Fernauslöser brauche.
Als Nikon-Fotograf kann ich mir mittlerweile mit der App Snapbridge behelfen, welche die GPS-Daten meines Smartphones automatisch in die EXIF meiner Bilder schreibt. Voraussetzung ist natürlich, dass ich das Smartphone dabei und via Bluetooth oder Wifi mit meiner Kamera verbunden habe. Daran gewöhnt man sich aber schnell und dann funktioniert es auch sehr gut. Und es verbrauch weniger Energie, als ich zunächst befürchtet hatte.
Die App kann aber auch noch einiges mehr, was in der Praxis durchaus hilfreich ist. Zum einen kann ich mit der App meine Kamera fernsteuern, also z. B. Einstellungen vornehmen und auslösen und sehe den Sucher meiner Kamera auf dem Smartphone. Sehr praktisch zum Beispiel, wenn ich mich von meiner Kamera entfernen möchte, zum Beispiel für effektvolle Selfies in der Landschaft.
Außerdem kann ich auch einstellen, dass Previews meiner Fotos direkt von der Kamera auf mein Handy übertragen werden, wo ich sie mir dann ansehen und auch gleich weiterverteilen kann.
Preis: kostenlos, funktioniert jedoch nur mit Nikon-Kameras
Die besten Fotoapps – abschließende Tipps
Zum Schluss möchte ich dir noch einige generelle Tipps zum Thema geben. Zunächst der Hinweis, das alle hier angegebenen Informationen Stand Juli 2022 sind und deiner groben Orientierung dienen. Funktionen und Preise der Apps können sich natürlich regelmäßig ändern.
Wenn du dir die für dich besten Fotoapps zusammenstellst, versuche dich auf einige wenige zu konzentrieren. Niemand braucht 100 Apps auf dem Handy, das verwirrt eher als das es nützt und kostet zudem unnötig Ressourcen (Akku, Arbeitsspeicher).
Konzentriere dich nur auf diejenigen, mit denen du am liebsten arbeitest oder die dir selbst den größten Mehrwert bieten. Entscheidend ist dabei, dass du dich gut einarbeitest, um deren Potential und Funktionsumfang dann auch zu nutzen. Einige der genannten Tools sind wirklich ziemlich komplex und es dauert einige Zeit, sich dort zurechtzufinden Dann aber unterstützen sie dich umso besser dabei, atemberaubende Landschaftsbilder aufzunehmen.
Viele der vorgestellten Apps sind kostenpflichtig. Das ist auch völlig in Ordnung, weil deren Entwicklung und Pflege natürlich auch einen großen Aufwand bereitet. Du solltest dir aber vor dem Herunterladen klar sein, wie die Modalitäten sind. Ist die App wirklich kostenlos oder wird sie nach einer Testphase in ein Abomodell überführt? Musst du einmal etwas bezahlen oder gehst du ein womöglich sogar einjähriges Abonnement ein? Bei Abonnements solltest du auch die Kündigungstermine im Blick behalten. Nichts ist ärgerlicher, als viel Geld für eine App zu bezahlen, die du vielleicht gar nicht mehr nutzt oder die dir nicht gefällt. Vorsicht: das reine Löschen einer App auf dem Smartphone beendet nicht etwa dein Abonnement. Das muss du unabhängig davon in deinem App-Store kündigen. Genau aus diesem Grund sind mir persönlich Einmalzahlungen für Fotoapps deutlich lieber, als Abomodelle.
Ich hoffe, ich konnte dir hier einige Inspirationen mitgeben und wünsche dir viel Spaß mit den digitalen Fotohelfern. Wenn du selbst tolle Fotoapps kennst, die in meiner Auflistung fehlen, schreibe sie sehr gern unten in die Kommentare.
Super gute Zusammenstellung !
Tolle Internetseite !
Vielen Dank Rolf, das freut mich ?
Danke für die Kurzvorstellung der Planungs-Apps!
Ja, PlanIt! ist eine hervorragende App, die ich quasi ständig nutze. Nicht nur, um Fotos zu planen, sondern auch um Fundstellen von besonderen Pflanzen, Pilzen oder Insekten aufzuzeichnen und wieder dorthin zu navigieren.
Ich war so begeistert von dem Tool, dass ich auf meiner Website eifelpanorama.de unter Tipps und Tricks eine Anleitung in deutsch geschrieben habe.
Herzliche Grüße
Ronald
Hallo Ronald,
dankeschön für deinen Kommentar, ich freue mich, dass dir die Zusammenstellung gefällt. Vielen Dank auch für deinen Hinweis auf dein sehr schönes Tutorial – gefällt mir ausgezeichnet.
Herzliche Grüße,
David
Hallo David,
sehr schöne Zusammenfassung. Ich nutze auch Sun Surveyor und PlanIt! und bin auch damit zufrieden. 🙂
Ich würde in diese Liste noch Maps Me und Osmand aufnehmen, zwei klassische Navigations-Apps. Diese basieren auf den kostenlosen OpenStreetMap-Daten (https://www.osm.org) und man kann ein bestimmtes Gebiet herunterladen. Somit kann man sie nutzen auch wenn kein Mobilfunk verfügbar ist. Zum Teil sind sie sogar genauer als Google Maps und enthalten Informationen zu „Point of Interests“. Wichtig wenn man Wanderwege nutzt.
Diese beiden Apps haben mich schon zuverlässig durch Kanada, Neuseeland und Europa geführt. Jeden Monat gibt es ein Kartenupdate, sodass man alle Karten aktuell halten kann. Ich kann OSM und die beiden Apps sehr empfehlen.
Hallo Tom,
hab vielen Dank für dein nettes Feedback und deine Tipps für weitere Apps. Mapsme kann ich ebenfalls uneingeschränkt empfehlen und nutze es vor allem gern, um Standorte miT GPS-Daten zu speichern. Auch Komot könnte man an der Stelle noch erwähnen, welches ich auch gern nutze. Wenn ich im Winter wieder etwas mehr Zeit habe, werde ich die Liste mal ergämnzen.
Liebe Grüße,
David