Landschaftsfotografie Bücher in deutscher Sprache sind eher rar gesät. Dabei gibt heute eine wahre Flut an Fotografie-Ratgebern. Das Genre Landschaft ist aber nach wie vor eher unterrepräsentiert. Die überschaubare Anzahl von Büchern, die sich direkt oder indirekt mit dem Thema beschäftigen, habe ich gelesen. So richtig überzeugt haben mich allerdings nur die wenigsten. Die einen sind staubtrocken und zu theoretisch. Andere sind zu oberflächlich und daher wenig hilfreich in der Praxis. Dann gibt es wieder Ratgeber, deren Bilder alles andere als Lust aufs Fotografieren machen. Die wenigen Landschaftsfotografie Bücher, die ich Dir guten Gewissens empfehlen kann, möchte ich Dir heute einmal vorstellen.
Inhaltsverzeichnis
1. Landschaftsfotografie Bücher – Fotoratgeber
Landschaftsfotografie bedeutet weitaus mehr, als einfach nur den Auslöser zu drücken. In meinem eigenen Landschaftsfotografie Buch teile ich auf 272 Seiten meine langjährigen Erfahrungen als professioneller Landschaftsfotograf und Fototrainer. Ich verrate dem Leser all das, was ich selbst gern gewusst hätte, als ich noch am Anfang stand. Der Leser wird in das „Geheimnis“ atemberaubender Bilder eingeweiht und erfährt, wie er verschiedenste Landschaften spektakulär in Szene setzen kann. Die Theorie wird auf das Notwendige beschränkt und dann unterhaltsam und verständlich erklärt. Daher ist das Buch für Anfänger optimal geeignet. Fortgeschrittene werden hier viele Inspirationen finden und können ihr Wissen vertiefen. Die zweite Hälfte des Buchs besteht aus vielen Mini-Workshops, in denen ich genau erkläre, mit welchen Einstellungen, welcher Technik und welchem Vorgehen ich die beliebtesten Landschaftsmotive – vom Wasserfall bis zum Polarlicht – aufnehme. Geheimniskrämerei gibt es hier nicht, dafür viele Praxistipps, Erklärgrafiken, Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Checklisten und über 150 meiner eigenen Bilder zur Veranschaulichung. Dank des kompakten Taschenbuchformats passt der Ratgeber perfekt in jedes Reisegepäck oder den Fotorucksack.
Die besten Motive der Naturfotografie Schritt für Schritt zu erklären, ist der Anspruch dieses neuen Titels aus dem Rheinwerk-Verlag. Der opulente Fotoratgeber richtet sich an alle, die gern draußen sind, die Natur erleben und sie in all ihren Facetten fotografieren wollten. Von der Landschaftsfotografie und Pflanzenmakros über gekonnte Tierfotos bis hin zur Wetterfotografie wird das komplette Spektrum der Naturfotografie abgedeckt. Schritt für Schritt erlernt der Leser in Praxiskapiteln mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad die technischen und gestalterischen Kenntnisse. Das 340 Seiten starke Buch ist nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch ein Leckerbissen: Ultra HD-Druck auf schwerem Fotopapier, kartonierter Einband, frisches Design. Der neue Ratgeber ist eine Gemeinschaftsproduktion von mehreren renommierten Naturfotografen: Ines Mondon, Radomir Jakubowski, Dr. Mark James Ford, Uwe Hasubek, Berhard Schubert, Daniel Egger und meiner Wenigkeit. Den Leser erwartet also geballtes Fachwissen, einfach erklärt und mit wunderschönen Naturfotos garniert.
Kollege Hans-Peter Schaub ist als Chefredakteur der Fotozeitschrift NaturFoto bekannt. Dieser Band aus dem Rheinwerk Verlag ist mit 311 Seiten sicherlich eines der umfangreichsten Landschaftsfotografie Bücher. Schaub gibt eine umfassende Einführung zum Thema und stellt alle wesentlichen Grundlagen vor. Er zeigt, wie man den Blick für Motive schärft, wirkungsvoll komponiert und mit den Zutaten Licht, Farbe und Schärfe ein Bild ansprechend gestalten kann. Er geht hier auf das Fotografieren in verschiedensten Landschaftsräumen ein, vom Gebirge über Wälder, Fluss und Meer bis hin zu Kulturlandschaften. Dabei erfährt der Leser auch deren Entstehungsgeschichte und wird über Aufnahmedaten, Lichtsituation etc. informiert. Besondere Gestaltungsideen sind mit Hilfe von Skizzen und Vergleichsbildern veranschaulicht. Häufig stellt er auch eine gelungene einer nicht so guten Aufnahme gegenüber und zeigt die Unterschiede. Auf Grund des einfachen, unprätentiösen Schreibstils und des gelungenen didaktischen Ansatzes meine zweite Empfehlung für alle Anfänger in der Landschaftsfotografie.
Jack Dykinga gilt als einer der großen zeitgenössischen Landschaftsfotografen. Für seine fotojournalistische Arbeit wurde er sogar mit dem Pulitzer-Preis geehrt. Dykinga begreift die Fotografie als eine universelle Kommunikationsform, eine international verständliche Sprache, die bestimmten Prinzipien folgt. Mit seinem Buch möchte er den Leser in die Lage zu versetzen, ihre eigenen sprechenden Landschaftsbilder zu kreieren. Gemäß seinem Ansatz „Learning by Seeing“ stellt er eindrucksvolle Landschaftsfotografien weniger gelungenen Aufnahmen gegenüber. Er zeigt anhand dieser Beispiele, wie bereits Nuancen in der Gestaltung ein überzeugendes von einem belanglosem Bild unterscheiden. Dabei geht er unter anderem auf die Wahl der Perspektive, des Bildausschnitts und des Lichts im Augenblick der Aufnahme ein. Das Buch begeistert mit cineastischen Bildern nordamerikanischer Landschaften. Jede einzelne Fotografie inspiriert zu eigener Kreativitat und veranschaulicht zugleich die behandelten Grundsätze. Insgesamt für mich eines der schönsten Landschaftsfotografie Bücher.
Michael Freeman ist weltbekannter Fotograf und unter anderem für National Geographic und das TIME-Magazine unterwegs. Vor allem ist er aber auch bekannt für seine sehr tiefgehenden Landschaftsfotografie Bücher. In diesem Werk dreht sich alles um eine der wichtigsten Zutaten der Landschaftsfotografie: das Licht. Ausführlich wird beschrieben, welche Art von Licht es gibt, welche Wirkung es entfaltet und wie man man es gezielt einsetzen kann. Spätestens nach dieser Lektüre wird dir im wahrsten Sinne des Wortes ein Licht aufgehen und klar sein, wie es für gelungene Landschaftsfotos ist. Die durchaus anspruchsvollen Texte werden durch Michaels ästhetische Bilder flankiert. So verspürt man direkt Lust, das Gelesene selbst umzusetzen.
Dieses Werk ist die perfekte Ergänzung zu Michael Freemans oben vorgestelltem Buch. Das Duo gilt nicht zu Unrecht als Klassiker der Landschaftsfotografie Bücher. Hier geht es sehr ausführlich um das komplexe Thema Bildgestaltung. Von der Konzeption und Prävisualisierung von Fotos über das Erkennen interessanter Motive bis zur Wahl des richtigen Bildformats. Der Text wird durch eine Vielzahl anschaulicher Grafiken und natürlich durch Freemans besondere Fotos unterstützt.
Lustig und Fachbuch. Eigentlich zwei sich ausschließende Gegensätze. Nicht für Scott Kelby, der für seine unorthodoxen Sachbücher bekannt geworden ist. Dieses Buch behandelt zwar nicht explizit die Landschaftsfotografie (es gibt aber ein Kapitel dazu), sondern die Fotografie im Allgemeinen. Ich möchte es dir dennoch ans Herz legen, wenn du deine ersten Schritte in der Fotografie machst. Nomen est omen präsentiert Kelby hier „Kochrezepte“, als einfache Anleitungen für die häufigsten Anfängerfragen. Du hast das Problem xy? Dann tue das und dies. Du willst, dass dein Foto so und so aussieht? Dann drücke diesen Knopf oder schiebe jenen Regler. Kelby hält sich gar nicht erst damit auf, Hintergründe zu erklären, sondern gibt einfache, pragmatische Lösungen, die man direkt nachmachen kann. Das Ganze ist in seiner typischen kumpelhaften Art geschrieben und wird durch kleine lustige Anekdoten gewürzt. Genau durch diesen ungewöhnlichen didaktischen Ansatz macht das Lesen Spaß, sorgt für den ein oder anderen Lacher und das Wissen prägt sich spielend ein. Als ich vor gut 15 Jahren mit der Fotografie angefangen habe, haben mir Kelbys Bücher sehr geholfen. Sie haben mich letztlich weiter gebracht, als die schweren Sachwälzer, die ich oft schnell gelangweilt beiseite gelegt habe. Wer sich nicht an der flappsigen Schreibe stört, dem seien Kelbys Bücher wärmstens empfohlen.
Der Kanadier David DuChemin ist sozusagen der Philosoph unter den Fotografie-Autoren. In seinem bewegten Leben war er bereits als Pfarrer, Comedian und eben zuletzt als begnadeter Reise- und Reportagefotograf tätig. Vielleicht auf Grund dieser ungewöhnlichen Melange aus Lebenserfahrungen versteht er es wie kein Zweiter, sehr tiefsinnige, persönliche und berührende Texte über Fotografie zu schreiben. In seinen Büchern geht es nie um rein technische Aspekte. DuChemin will stattdessen die Sinne und das mentale Mindsetting schärfen, getreu dem Credo „Die besten Bilder entstehen im Kopf“. Er will den Leser anregen, sich eine Vorstellung – er nennt es gern pathetisch „Vision“ – von dem Bild zu erschaffen, das man machen möchte und dieses dann kreativ umzusetzen. Es geht auch darum, bewusst „zu sehen“, beim Blick durch den Sucher den richtigen Ausschnitt zu finden, Wichtiges vom Unwichtigen zu trennen, Themen zu erkennen. So erfährt der Leser, welche kreativen Entscheidungen er fällen muss, um zu einem individuellen fotografischen Ausdruck zu kommen und eine eigene Geschichte zu erzählen. Abgerundet wird das etwas andere Buch durch diverse Bildbesprechungen von Davids ausdrucksstarken Arbeiten.
Ob und wie ein Landschaftsfoto wirkt, ist sehr häufig von den Wetterbedingungen abhängig. Das dürfte jedem vernünftigen Landschaftsfotografen klar sein, allerdings kennen sich nur die wenigsten wirklich mit dieser Materie aus. Kollege Bastian Werner widmet sich genau diesem Nischenthema und gibt hier sein fundiertes Fachwissen wieder. Das ganze in einer leicht verständlichen Sprache und untermalt durch fantastische Bilder. Im Buch aus dem Rheinwerk-Verlag zeigt er, wie man das Wetter gezielt für die eigene Fotografie einsetzen kann. So wird erklärt, wie man Wetterdaten lesen und interpretieren kann. Mit diesem Wissen ist man als Landschaftsfotograf in der Lage, zu entscheiden, ob sich eine Tour überhaupt lohnen wird bzw. wann man sie idealerweise durchführen sollte. Bastian geht intensiv auf die verschiedensten Wetterphänomene wie Regen, Schnee, Nebel, Raureif, Polarlichter, Gewitter oder verschiedene Wolkenformationen ein. Er zeigt wie man sie voraussagen und nutzen kann. Auf genau so ein Buch habe ich schon immer gewartet und freue mich, dass Bastian nun diese Lücke gefüllt hat.
Dieses Werk gehört zwar nicht im engeren Sinne zu den Landschaftsfotografie Büchern, sollte aber von jedem (Landschafts)fotografen einmal gelesen werden. Vielleicht hast du dich auch schon einmal gefragt, warum ein gedrucktes Foto oft von deinem Monitorbild abweicht. Oder auf einem anderen Monitor möglicherweise ganz anders aussieht. Hier sind wir beim Thema Farbmanagement, um das viele Fotografen am liebsten einen weiten Bogen machen. Kein Wunder, denn die Materie ist alles andere als leicht verständlich. Wichtig ist es trotzdem, wenn man sich sicherstellen möchte, dass die eigenen Fotos farbrichtig sind und über verschiedene Ausgabegeräte und Medien gleich ausgegeben werden. Spätestens wenn man seine Bilder professionell vermarkten will, ist das ohnehin ein Must-do. Dieses Buch hilft dabei, sich in die komplexe Thematik einzuarbeiten. So werden Farbräume wird in einer verständlichen Weise erklärt. Es wird gezeigt, wie man die gesamte Arbeitsumgebung aufeinander abstimmen kann. So geht es unter anderem um Einstellungen bei Betriebssystem, Grafikkarte, in Bildbearbeitungsprogammen wie Lightroom oder Photoshop. Es werden die Arbeit mit Normlicht, Colorimeter, Monitor- und Druckerkalibrierung, ICC-Profile und Softproofing vorgestellt. Die beigefügte DVD und ein Test-Chart ergänzen den Text in sinnvoller Weise. Den Autoren ist es hier gelungen, einen schwierigen Sachverhalt verständlich und praxisnah darzustellen.
Eine besondere Facette der Landschaftsfotografie ist die Nacht- und Astrofotografie. Auf Grund der rasanten Verbesserung der Kamerasensoren eröffnen sich heute selbst mit Hobbyausrüstung Möglichkeiten der nächtlichen Fotografie, die vor einigen Jahren noch undenkbar waren. Kein Wunder also, dass das Thema Astrofotografie in den letzten Jahren stark an Beliebtheit zugenommen hat. Einen sehr schönen Überblick und eine praxisnahe Einführung in dieses spannende Thema gibt dieses Buch von Katja Seidel. Astronomisches Basiswissen wird dabei genauso vermittelt wie die richtige Planung und Ausrüstung für die nächtlichen Ausflüge. In Fotoprojekten nimmt uns die Autorin mit zu faszinierenden Astro-Fotospots und verrät dabei viele Praxistipps zur Fotografie von Sternen, Startrails, Milchstraße, Polarlichtern, Meteoren, Mond, leuchtenden Nachtwolken und bis hin zu Deep Sky Aufnahmen. Ein Gastbeitrag zur Zeitrafferfotografie (Timelapse) rundet das Buch ab. und macht es zu einem der spannendsten Landschaftsfotografie Bücher für Einsteiger in diese Materie.
Ein wichtiger Aspekt der modernen Landschaftsfotografie ist die Bildbearbeitung. Lightroom ist dank seiner recht einfachen Bedienung und der dennoch großen Funktionsvielfalt zum Lieblingswerkzeug vieler Fotografen geworden. Viele Funktionen sind allerdings etwas versteckt und nicht auf den ersten Blick auffindbar. Hier setzt Kelbys Buch an und verfolgt einen gänzlich anderen Ansatz als die meisten anderen Lehrbücher. Wie auch das bereits oben vorgestellte Kelby-Buch enthält es keine ausschweifenden Abhandlungen, sondern einfache „Fotokochrezepte“ für die häufigsten Anwendungsfälle. Der inhaltliche Aufbau orientiert sich an den Modulen von Lightroom, beginnt also beim Import im Bibliotheksmodul und reicht bis zur Druckvorbereitung. Für jeden Anwendungsfall gibt es genau eine Seite, wo kurz und prägnant sowie mit Screenshots illustriert eine Lösung präsentiert wird. Die Schreibe ist Kelby-typisch locker flockig. Das Buch wendet sich vorrangig an Anfänger, aber auch Fortgeschrittene werden hier mit Sicherheit noch den ein oder anderen Aha-Effekt haben. Wer ein umfassendes Nachschlagewerk erwartet ist hier allerdings falsch beraten und sollte besser zu anderer Lektüre, z. B. dem ebenfalls sehr empfehlenswerten Lightroom-Kompendium von Heike Marsetz greifen.
Photoshop ist der unbestrittene Platzhirsch in der Bildbearbeitung und wartet mit einem schier unüberschaubaren Funktionsumfang auf. Die Komplexität kann aber auch leicht überfordern und abschrecken, zumal viele Features nichts mit Fotografie zu tun haben. Da kommt Scott Kelby gerade recht und nimmt den Photoshop-Novizen mit seinem lockeren didaktischen Ansatz an die Hand. Das Buch konzentriert sich ausschließlich auf die wichtigsten Funktionen, die man als Fotograf benötigt. Gezeigt werden wieder viele praktikable Lösungen für die häufigsten Anwendungen. So findet man sich selbst als Photoshop-Laie schnell und einfach in diesem komplexen Programm zurecht und ist gut gerüstet für die wichtigsten Aufgaben. Es sollte lediglich klar sein, dass es sich hier nicht um eine umfassende Einführung oder gar ein alle Funktionen abdeckendes Nachschlagewerk für PS handelt.
Bruce Barnbaum und dieses Buch gelten heute als Klassiker unter Landschaftsfotografen. Die Lektüre ist genau genommen eine Mischung aus Bildband und Sachbuch. Es verbindet die essentiellen Grundlagen der Fotografie mit seinen fantastischen Bildern, die hier in gebührender Qualität und Größe abgedruckt werden. Der Inhalt ist stellenweise keine leichte Kost und man sollte wissen, das es noch im Analogzeitalter geschrieben wurde. Es wird zum Beispiel auch das Zonensystem beschrieben, dass in der Digitalfotografie keine Relevanz mehr besitzt. Dadurch wirkt das Buch teils etwas anachronistisch und der Abschnitt über digitale Fotografie will nicht so recht zum Rest des Buches passen. Wer fotografisch noch am Anfang steht, wird hier eher nicht glücklich werden. Wer aber als Fortgeschrittener noch etwas tiefer in die Fotografie (und vielleicht auch ihre Geschichte) einsteigen möchte und es einen Tick philosophischer mag – ist hier durchaus gut bedient.
Aus dem Rheinwerk Verlag kommt 2022 ein neues Buch von drei geschätzten deutschen Kollegen, nämlich Timm Allrich, Kilian Schönberger und Bastian Werner. Wie es der Titel schon ankündigt geht es in diesem Buch um Fotospots in Deutschland. Und zwar nicht die bekannten, die jeder Fotograf kennt und man schon tausendfach gesehen hat, sondern eben um die Geheimtipps und unbekannten Orte. Das Autoren-Trio wir dem Anspruch gut gerecht: auch ich als erfahrener Landschaftsfotograf kannte so einige der vorgestellten Orte noch nicht. Allerdings werden nicht nur Landschaften, sondern zu einem großen Teil auch architektonische Ziel vorgestellt. Das Buch ist – wie man das von Rheinwerk gewohnt ist – sehr hochwertig aufgemacht, überzeugt durch ein tolles Layout und fast durchgängig ästhetische Bilder. Zudem werden die Spots ausführlichst beschrieben, vom Hinkommen über sinnvolle Standorte bis zur besten Fotozeit.
2. Landschaftsfotografie Bücher – Bildbände
Wer sich ernsthaft mit Landschaftsfotografie beschäftigt, kommt an Ansel Adams nicht vorbei. Schließlich gilt er als der Pionier und Begründer der modernen Landschaftsfotografie. Mit seinen opulenten Bildern US-amerikanischer Nationalparks ist er in die Kulturgeschichte eingegangen. Sein visueller Ansatz ist für Generationen von Naturfotografen bis in die heutige Zeit hinein stilprägend. Daher empfehle ich dir, dich mit den zeitlosen Werken des alten Meisters einmal intensiv auseinanderzusetzen. Seine Arbeiten in Schwarz-Weiß sind ein Musterbeispiel, wie man mit bewusstem Bildaufbau und gezielter Nutzung des natürlichen Lichts bezaubernde, kontemplative Bildwelten erschaffen kann. Dieser Bildband ist wertig aufgemacht und gewährt einen exzellenten Überblick seines künstlerischen Wirkens. Zu sehen sind viele bekannte Klassiker wie „The Tetons and the Snake River“. Kurze Texte seiner Wegbegleiterin Andrea G. Stillmann informieren zu seinen verschiedenen Schaffensphassen. Ein wunderschönes Buch, dass ich immer wieder gern zur Hand nehme und das in keiner gut sortierten Landschaftsfotografie-Bibliothek fehlen sollte.
Der brasilianische Ausnahmefotograf Sebastiao Salgado hat mit diesem Bildband ein wahres Opus Magnum veröffentlicht. In einem achtjährigen Projekt ist er an die Ränder unserer Welt gereist und hat pathetische, atemberaubende Bilder über die letzten Naturparadiese und Landschaften unserer Erde mitgebracht. Salgado ist nicht von ungefähr einer der meist ausgestelltesten Fotografen der Welt. Seine Bilder, die er ausschließlich in Schwarz-Weiß aufnimmt, sind monumental und kraftvoll. Sein Werk ist eine echte Motivation für jeden ambitionierten Reise- und Landschaftsfotografen und zählt für mich daher zu den inspirierensten Landschaftsfotografie Büchern.
Mein Freund und Fotografen-Kollege Adrian Rohnfelder hat im TeNeues-Verlag „Volcanic 7 Summits“ veröffentlicht, eine im wahrsten Sinne des Wortes feurige Melange aus Bildband und moderner Abenteuererzählung. Adrian Rohnfelder, Fotograf mit Vorliebe für extreme Locations und Herausforderungen, entführt uns hier auf die höchsten Vulkane der sieben Kontinente: die sogenannten „Volcanic 7 Summits“. Es geht mit dem Fahrrad auf den Kilimanjaro in Tansania, in die Antarktis auf den Mount Sidley, nach Mexico auf den Pico de Orizaba und in die chilenische Atacama auf den Ojos del Salado. Spannend wird es auch im russischen Kaukasus auf dem Elbrus, im Iran auf dem Damavand und auf Papua Neuguinea. Als jemand, der als Landschaftsfotograf selbst Touren in entlegene, herausfordernde Gegenden dieser Welt gemacht hat, kann ich mir bestens vorstellen, welche erhebliche Kraftanstrengung diese Touren bedeutet haben und kann nur meinen Hut ziehen. Das Buch ist insofern nicht nur sehr unterhaltsam, sondern zugleich auch Inspiration und Motivation für jeden Naturfotografen. Wie man es schon von seinen Multivisionsshows kennt, schafft es Adrian in seiner eingängigen, unterhaltsamen Sprache und mit beeindruckenden Bildern, den Leser mit auf seine Abenteuer zu nehmen. Gut gefällt mir auch das große Format und die exzellente Druckqualität.
Ich hoffe, ich konnte dir einige Anregungen für Landschaftsfotografie Bücher mitgeben. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Entdecken und Schmökern. Und denke immer daran: vom Lesen allein entsteht noch kein tolles Foto. Um ein besserer Landschaftsfotograf zu werden, musst du vor allem raus und dein Wissen auch anwenden.