Das Stativ ist in der Landschaftsfotografie neben der Kamera und dem Objektiv der drittwichtigste Ausrüstungsgegenstand. Dennoch ist es gerade bei Anfängern oftmals nicht eben beliebt. Warum es sich trotzdem lohnt auf Stativ zu fotografieren, welche Varianten es gibt, wie du das richtige für dich findest und welches die besten Modelle sind, erkläre ich in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- Warum ein Landschaftsfotografie Stativ so wichtig ist
- Worauf es bei einem Stativ für Landschaftsfotografie ankommt
- Die richtige Bauart für dein Landschaftsfotografie Stativ
- Wie du den richtigen Stativkopf findest
- Wie du die Qualität eines Landschaftsfotografie Stativ in der Praxis testen kannst
- Die Qual der Wahl: der richtige Stativ-Hersteller
- Kaufempfehlung Stative und Stativ-Kits für Reise- und Landschaftsfotografie
- Tipps für den richtigen Umgang mit deinem Landschaftsfotografie Stativ
Warum ein Landschaftsfotografie Stativ so wichtig ist
Das Stativ zählt nicht unbedingt zu den beliebtesten Ausrüstungsgegenständen. Sperrig, schwer und irgendwie nervig – muss das wirklich sein? Ja, es muss. Schließlich kannst Du damit in der Wildnis auch schon einmal einen wütenden Braunbären in die Flucht schlagen. Aber Spaß beiseite. Wenn Du ernsthaft fotografieren möchtest, wirst du nicht umhinkommen, dir ein solides Stativ zuzulegen.
In erster Linie hilft dir ein Stativ dabei, möglichst scharfe Fotos aufzunehmen. Ob ein Foto scharf wird, hängt maßgeblich davon ab, wie stabil deine Kamera im Moment des Auslösens ist. Je ruhiger die Kamera, desto schärfer das Bild, klar oder? Wenn du deine Bilder freihand aufnimmst, sollte dir bewusst sein, dass deine Hände immer ein wenig in Bewegung sind. Selbst wenn du cool wie Bruce Willis bist, wirst du es nicht schaffen, Belichtungen von deutlich mehr als einer Hundertstel Sekunde still zu halten. Je größer und hochauflösender der Sensor deiner Kamera, desto mehr fallen solche Verwacklungsunschärfen ins Gewicht.
Bei Aufnahmen am helllichten Tag ist das meistens noch kein Problem, weil die Belichtungszeiten sehr kurz sind und diesen Wert oft unterschreiten. In der Landschaftsfotografie sind wir aber vorrangig in Tageszeiten unterwegs, bei denen es nicht so viel Licht gibt, in der Dämmerung, in der blauen Stunde oder auch mal nachts. Hier benötigen wir definitiv längere Belichtungszeiten. Selbst wenn deine Kamera oder dein Objektiv einen Bildstabilisator eingebaut haben, die dir zwei oder drei Blenden längere Belichtungszeiten ermöglichen, wird das oft nicht für verwacklungsfreie Bilder aus der freien Hand reichen.
Du könntest zwar noch etwas mit den Einstellungen an der Kamera herumexperimentieren, um deine Belichtungszeit zu verkürzen, zum Beispiel eine größere Blendenöffnung wählen (aufblenden), damit mehr Licht auf den Kamerasensor fällt. Das aber verringert das die Tiefenschärfe, ist also oft keine besonders gute Option. Eine andere Möglichkeit wäre den ISO-Wert hinaufzusetzen. Mit größerer ISO nimmt aber auch die Bildqualität rapide ab.
Zudem gibt es in der Landschaftsfotografie auch oft die Situation, dass wir gezielt längere Belichtungszeiten verwenden wollen, etwa um die Bewegung von Wasser zu visualisieren, zum Beispiel bei Wasserfällen oder am Meer.
Die beste Lösung ist es daher, die Kamera auf ein solides Stativ zu stellen und sie damit zu stabilisieren. Dann entkoppelst die Kamera von deiner Körperbewegung und machst sie auch weitgehend gegen Wind oder Vibrationen am Erdboden immun. Außerdem bist du dann bei deinen Einstellungen flexibel.
Es gibt auch noch einen weiteren triftigen Grund, warum wir in der Landschaftsfotografie gern mit Stativ arbeiten. Wenn wir die Kamera nämlich vom Stativ halten lassen, gelingt der Bildaufbau über den Sucher oder Liveview deutlich besser und präziser. Statt permanent darauf achten zu müssen, dass wir die Kamera gerade halten und nicht verschwenken, können wir uns auf dem Stativ in aller Ruhe auf eine schöne Bildkomposition und das gerade Ausrichten unseres Fotos konzentrieren.
Worauf es bei einem Stativ für Landschaftsfotografie ankommt
Ein Stativ für die Landschaftsfotografie soll, wie auch die restliche Ausrüstung für Landschaftsfotografie einige bestimmte Anforderungen erfüllen, die uns bei dieser Art der Fotografie besonders nützen.
Gewicht und Packmaß
Als Landschaftsfotograf bist du draußen im Gelände mit der Ausrüstung meist zu Fuß unterwegs. Da versteht es sich von selbst, dass ein Landschaftsfotografie Stativ möglichst leicht sein sollte. Als Richtwert würde ich sagen, dass ein Landschaftsfotografie Stativ inklusive Kopf keinesfalls mehr als 2 Kilogramm wiegen sollte, besser noch nicht mehr als 1,5 kg.
Auch das Packmaß, also die Größe im eingefahren Zustand, ist wichtig, damit du das Stativ gut an deinem Fotorucksack befestigen kannst ohne dass es zu sperrig und damit zu wacklig beim Laufen wird. Zudem solltest es bei Reisen problemlos in deinem Koffer verstauen können. Ich würde sagen, dass das Packmaß nicht mehr 60 cm lang sein sollte, je kleiner desto besser.
Manche Landschaftsfotografie Stative, zum Beispiel die der Traveler-Serie von GITZO, kann man für den Transport nochmals verkleinern. Dazu klappt man die Beine um und legt sie um Mittelsäule und Kugelkopf. Meine Stativ-Variante (siehe unten) ist dann inklusive Kopf gerade noch 37 cm klein.
Stabilität und Steifheit
Bei allem Fokus auf die Portabilität muss dein Stativ natürlich trotzdem hinreichend stabil sein, denn das ist ja gerade der Sinn des Ausrüstungsgegenstands. Deine Kamera-Objektiv-Kombination sollte bombenfest auf dem Stativ sitzen, nichts darf wackeln oder sich im fixierten Zustand bewegen.
Schwingungen, etwa durch Anfassen, sollte das Stativ möglichst schnell ausgleichen, man spricht hier auch von Verwindungssteifheit. Karbon beherrscht das materialbedingt besonders gut.
Traglast
Um sicherzustellen, dass dein Stativ deine Ausrüstung stabil trägt, solltest du prüfen, wieviel deine schwerste Kamera zusammen mit deinem schwersten Objektiv wiegt. Das ist dann die minimale Traglast, für die dein Stativ ausgelegt sein sollte. Dabei kannst du ruhig noch 2 kg hinzurechnen, da gerade die günstigeren Hersteller nach meiner Erfahrung gern ihre Werte etwas zu großzügig auslegen. Du musst gleichzeitig auch auf die Traglast deines Kopfes achten, diese sollte zu der des Stativs passen. Es macht keinen Sinn, wenn dein Stativ 12 Kilogramm trägt, dein Kopf aber nur für 2 kg ausgelegt ist und umgekehrt.
Winkel der Stativbeine
Zur Stabilität gehört auch, dass die Stativbeine weit genug ausgeklappt werden können. Nur dann steht das Stativ sicher, auch dann noch, wenn man versehentlich mal daran kommt oder Wind weht. Gerade bei Billigstativen sieht man oft, das die Beine selbst in der weitesten Stellung viel zu eng und in viel zu spitzem Winkel zusammenstehen und damit keine Stabilität gewährleisten. Auch sollten mehrere Winkel einstellbar sein, mindestens zwei bis drei und idealerweise eine Einstellung für bodennahes Arbeiten verfügbar sein. Die macht Sinn, wenn man in der Froschperspektive fotografieren möchte oder besonders große Stabilität benötigt, zum Beispiel bei starkem Wind. Dein Stativ sollte es deshalb erlauben, die Beine möglichst weit abzuspreizen.
Durchmesser der Rohre
Auch der Rohrumfang deiner Stativbeine ist entscheidend für die Stabilität, je mehr Umfang, desto stabiler. Wenn selbst die obersten Rohre wie Spinnenbeine aussehen, verspricht das sicherlich nicht gerade die beste Stabilität. Übrigens: je hochwertiger und verwindungssteifer das Material, desto dünner dürfen die Beine sein. Auch das ist ein Grund, warum wir Landschaftsfotografen gern auf echtes Karbon setzen.
Arbeitshöhe
Die Arbeitshöhe sagt aus, auf welche Höhe das Stativ maximal ausgefahren werden kann. Dazu kannst du dann noch die Höhe deines Kopfs und die Höhe deiner Kamera addieren. Dann weiß du, ob und wie weit du dich bücken musst, um durch den Sucher deiner Kamera schauen zu können. Wenn du 1,90 m groß bist, ist eine Arbeitshöhe von 1,20 m sicherlich nicht gerade der Ergonomie förderlich.
Viele Hersteller tricksen hier übrigens etwas, indem sie die Arbeitshöhe mit ausgefahrener Mittelsäule angeben. Diese sollte aber möglichst immer eingefahren bleiben, weil diese zu Lasten der Stabilität geht. Du solltest hier also genau hinsehen.
Verarbeitung und Bedienung
Essentiell ist die Verarbeitung. Schau dir mal die einzelnen Bauteile ganz genau an. Nichts sollte klappern, knirschen oder wackeln. Wirken die Teile vertrauenserweckend und robust oder sieht das Stativ eher wie ein Kinderspielzeug aus? In letzterem Fall: Hände weg. Es geht hier immerhin um die Sicherheit deiner Kameraausrüstung und natürlich auch um die Schärfe deiner Fotos. Alle Schrauben, Ringen, Klemmen, etc. sollten einfach und smooth bedienbar sein, gleichzeitig aber auch in der fixierten Position bombenfest halten und nicht etwa nachgeben oder sich wieder lösen.
Features
So manches Landschaftsfotografie Stativ verfügt über nützliche Sonderausstattung, die dir das Arbeiten damit in der Praxis erleichtert.
Eine montierte Wasserwaage (Nivellier-Libelle) hilft dir beim geraden Ausrichten der Stativbeine und ist daher sehr nützlich. Dies vor allem dann, wenn deine Kamera keinen virtuellen Horizont eingebaut hat oder du gern Panoramen fotografierst.
Eine abnehmbare Mittelsäule ist sinnvoll, wenn du aus Stabilitätsgründen lieber auf die Mittelsäule verzichtest. Eine umstellbare Mittelsäule ist sinnvoll, wenn du gern Sachen am Boden fotografierst, zum Beispiel Blumen oder Insekten.
Gerade bei leichteren Stativen ist ein Gewichtshaken an der Mittelsäule sinnvoll, um das Stativ mit zusätzlichem Gewicht, zum Beispiel deinem Fotorucksack, weiter stabilisieren zu können.
Austauschbare Füße sind sinnvoll, um das Stativ auf verschiedenen Untergründen verwenden zu können. Wenn der Boden zum Beispiel glatt oder vereist ist, bieten sich Füße mit Spikes an. Im Idealfall sind im Lieferumfang deines Stativs sogar gleich verschiedene Füße/Spikes enthalten
Ein nettes Feature sind Kälteschützer, meist eine Schaumstoffummantelung der obersten Beine. Damit kannst du dein Stativ auch bei kalten Temperatur anfassen, ohne das dir gleich die Hand abfriert. Teils kann man diese Schätzer nachkaufen, zum Beispiel bei GITZO, teils sind sie bereits verbaut, wie bei Benro oder Rollei.
Die richtige Bauart für dein Landschaftsfotografie Stativ
Material: von Holz bis Carbonfaser
Stative werden bereits seit den Anfangszeiten der Fotografie verwendet. Früher waren sie meist aus Holz oder Metall gefertigt und damit entsprechend schwergewichtig. Auch wenn es bis heute derartige Ausführungen gibt und diese ihre Anhänger haben (z. B. sind Holzstative von Berlebach immer noch beliebt), sind diese Materialien nicht mehr ganz zeitgemäß und vor allem nur bedingt gut geeignet für die Landschaftsfotografie. Hier soll das Stativ zwar stabil, aber gleichzeitig auch leicht und portabel sein. Durchgesetzt haben sich deshalb Aluminium und Karbon.
Die Königsklasse sind heute Stative aus Carbon (auch Karbon) bzw. exakter Carbonfaser. Carbon ist ein Verbundwerkstoff, der aus Kohlestoffasern besteht, die in einer Matrix aus Kunststoff liegen. Der Materialmix besticht durch geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Stabilität und Verwindungssteifheit. Daher wird Carbon gern für Sportgeräte oder eben auch moderne Stative verwendet.
Ich setze sie selbst auch seit Jahren ein und möchte sie dir auch nahelegen. Noch vor einigen Jahren galten Carbonstative auf Grund des hohen Preises den Profis vorbehalten. Bei den Platzhirschen wie Gitzo oder Really Right Stuff sind sie nach wie vor sehr teuer. Mittlerweile gibt es aber gute und günstige Hersteller aus Fernost, siehe meine Empfehlungen unten. So kann man auch als Hobbyfotograf die Vorzüge von Carbonstativen nutzen, ohne gleich ein Vermögen ausgeben zu müssen.
Einbein, Dreibein oder Vierbein?
Stative gibt es mit einem, drei und vier Beinen. Diese wiederum sind meist in zwei bis vier Segmente unterteilt, die einzeln ausgefahren werden können.
Ich rate dir zu einem klassischen Dreibein. Mehr Beine bringen nach meiner Erfahrung kaum einen Zugewinn an Stabilität, machen aber dafür das Stativ unnötig schwer und teuer. Und auch der Aufbau dauert dann natürlich etwas länger.
Manche Fotografen schwören auf das andere Extrem, Einbeinstative, auch Monopods genannt. Hier besteht das Stativ nur aus einem Bein. Einbeinstative müssen, da sie allein nicht stehen können, immer mit einer Hand gestützt werden. Und damit führen sie – zumindest nach meiner Meinung – den Zweck eines Stativs ad absurdum. Beim Stativ geht es ja gerade darum, die menschliche Bewegung von der Kamera zu entkoppeln und das ist mit Einbeinstativen eben nicht möglich. Die einzige Ausnahme wäre, wenn man das Einbein an einen Baum, etc. anlehnen würde, der aber erstmal vorhanden sein muss.
Bohnensack-Stative als Alternative zum Landschaftsfotografie Stativ?
Im Fotohandel bekommt man sogenannte Bohnensackstative. Das sind Stoffbeutel, die mit Bohnen, Reis, Sand oder sonstigem Material gefüllt sind. Diese sollen eine leichtere und transportablere Alternative zu herkömmliche Stativen sein. Das mag vielleicht früher so gewesen sein, als Stative noch mehrere Kilogramm auf die Waage brachten. Wenn man bedenkt, wieviel Füllmaterial wie Sand oder Reis wiegt und dann schaut, wie leicht heutige Karbonstative sind, liegt es auf der Hand, dass es kaum noch einen Vorteil gibt. Dafür aber einen großen Nachteil: Bildaufbau mit diesen „Stativen“ ist nämlich nur stark eingeschränkt möglich und eine ziemliche Fummelei. Aus meiner Sicht machen Bohnensackstative allenfalls Sinn, um lange Telebrennweiten darauf abzustützen, zum Beispiel um bei einer Safari aus dem Autofenster zu fotografieren.
„Natur-Stativ“ als Ersatz des Landschaftsfotografie Stativ?
Manche Fotografen kommen auch auf die Idee, ihre Kamera auf Baumstämmen, Buhnen, Steinen, dem Fotorucksack oder sonstigen Objekten abzulegen, die gerade verfügbar sind, um kein Stativ mitnehmen zu müssen. Ich habe das selbst bisweilen auch schon ausprobiert, wenn ich kein Stativ dabei hatte, die Kamera aber stabilisieren musste. Im Ergebnis kann ich dir davon nur abraten. Es ist trotz aller Friemelei nicht wirklich möglich, eine vernünftige Bildkomposition einzustellen, geschweige denn die Kamera sicher zu halten. Auch besteht eine gewisse Absturzgefahr für deine Kamera. Lieber nicht.
Schraubverschluss oder Klemmverschluss?
Ich persönlich präferiere ganz klar Schraubverschlüsse. Warum? Stative mit Schraubverschlüssen sind sehr schnell aufzubauen. Bei meinem GITZO Traveler dauert es keine zwei Sekunden, bis ich alle Beinsegmente auf einmal ausgefahren habe. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn es wieder mal schnell gehen muss, etwa weil eine dramatische Lichtstimmung nur wenige Sekunden währt.
Drehverschlüsse neigen auch weniger dazu, bei Kälte oder Feuchtigkeit zu verklemmen. Zumindest ist das meine persönliche Erfahrung. Früher hatte ich ein Manfrotto mit Klemmverschlüssen, dass bei widrigen Wetterbedingungen immer mal wieder gezickt hat, so dass ich es schließlich genervt ausrangiert habe.
Wie du den richtigen Stativkopf findest
Kugelkopf, hier von Gitzo
Drei-Wege-Neiger, hier von Manfrotto
Der Stativkopf wird auf das Stativ aufgesetzt und ist deshalb sehr wichtig, weil er die Kamera hält und schwenkt. Wie Kamera und Objektiv eine Einheit bilden, verhält es sich auch bei Stativ und Stativkopf: sie bilden ein Team, dass so stark ist wie der schwächste Teil. Du kannst das robusteste Stativ der Welt haben. Wenn der Kopf nicht ebenso stark ist, nützt dir das überhaupt nichts.
Kugelkopf vs. Drei-Wege-Neiger
Stativköpfe sind als Kugelkopf oder Drei-Wege-Neiger verfügbar. Ein Drei-Wege-Neiger lässt sich in drei Achsen unabhängig verstellen und besitzt für jede dieser Richtung eine eigenes Gelenk, einen eigenen Hebel und eine eigene Fixierung. Damit lässt sich sehr präzise die Ausrichtung der Kamera auf dem Stativ einstellen. Nachteil: sie sind Bauart-bedingt recht klobig und groß, durch die vielen Teile schwer und die Einstellung dauert länger.
Beim Kugelkopf erfolgt die Positionierung der Kamera über ein einziges Kugelgelenk, dass eine flexible vertikale, horizontale und seitliche Ausrichtung ermöglicht. Im Gegensatz zum Drei-Wege-Neiger werden beim Kugelkopf nicht mehrere Achsen für sich festgestellt, sondern ein einzige Schraube verriegelt das ganze Gelenk. Dadurch ist eine gezielte Einstellung einzelner Achsen tendenziell erschwert. Der Vorteil ist aber die wesentlich kompaktere und leichtere Bauweise und das schnellere Arretieren.
Ideal für die Landschaftsfotografie finde ich persönlich Kugelköpfe, da diese es erlauben, deine Kamera mit nur einem Handgriff sehr schnell und trotzdem akkurat auszurichten. Gleichzeitig sind sie kompakter und meistens deutlich leichter als Drei-Wege-Neiger.
Worauf es beim Stativkopf ankommt
Auch bei der Wahl des richtigen Kugelkopfs gibt es wieder eine Dinge zu beachten.
Kompatbilität
Zunächst musst du natürlich herausfinden, ob der Kugelkopf überhaupt zu deinem Landschaftsfotografie Stativ passt, also darauf montiert werden kann. In der Regel passen aber die meisten Köpfe auf die meisten Stative. Wenn du beides im Kit kaufst, was ich dir ohnehin empfehle (siehe unten), stellt sich die Frage nicht, weil dann beide aufeinander abgestimmt und meist auch schon montiert sind. Du solltest dann aber darauf achten, ob du den Stativkopf später noch entfernen kannst, für den Fall, dass du später einen anderen verwenden willst.
Traglast
Achte beim Kauf wieder darauf, welche maximale Traglast der Kopf hat. Diese sollte mindestens so groß sein, wie deine schwerste Kamera und dein schwerstes Objektiv zusammen wiegen.
Gewicht
Wie auch schon beim Stativ gilt, je leichter desto besser nutzbar für die Landschaftsfotografie. Je nachdem, aus welchem Material das Kugelgelenk gefertigt ist, kann es erhebliche Unterschiede beim Gewicht geben. Wenn der Kopf als Hohlkugel konzipiert ist (z. B. bei GITZO Traveler) ist er besonders leicht.
Leichtgängig und trotzdem sicher
Damit du mit deinem Kopf vernünftig und präzise arbeiten kannst, sollte sich der Kopf mit deiner Kamera darauf butterweich bewegen lassen. Es sollte nichts hakeln oder ruckeln und auch nicht zu schwergängig sein. Wenn der Kopf einmal arretiert ist, sollte dieser dann aber absolut fest sitzen, es darf nichts nachrutschen oder wackeln.
Bessere Köpfe haben auch eine zusätzliche Friktionseinstellung, mit der du dir die Leichtgängigkeit deines Kopfes nach deinem Geschmack bzw. dem Gewicht deiner Kamera selbst einstellen kannst.
Halterung für Schnellwechsel-Platte
Zunächst wäre es super, wenn dein Kopf bereits mit einer passenden Schnellwechsel-Platte für die Kamera kommt. Diese brauchst du, um die Kamera am Kopf zu befestigen. Die Halterung für deine Schnellwechsel-Platte sollte idealerweise ein Standardmaß haben, zum Beispiel kompatibel zu Arca Swiss sein.
Wichtig ist, dass die Halterung die Platte mit deiner Kamera absolut sicher hält, egal in welche Position du die Kamera auch schwenkst.
Am besten sollte sie auch mit einer zusätzlichen Sicherung versehen sein, für den Fall, dass die Platte doch mal rutscht, zum Beispiel falls Du versehentlich die Arretierschraube nicht fest genug zugedreht hast und diese sich lockert. Ohne Sicherung würde die Platte sonst in diesen Fällen einfach von deinem Kopf rutschen und im schlechtesten Falle in die Tiefe rauschen.
Panorama-Funktion
Wenn du gern weite Panoramen fotografierst, ist auch eine Panorama-Funktion sehr hilfreich. Damit kannst du du das Kugelgelenk vertikal arretieren, so das du saubere horizontale Schwenke auf einer Linie machen kannst. Voraussetzung ist natürlich, dass dein Stativ dabei gerade steht.
Wie du die Qualität eines Landschaftsfotografie Stativ in der Praxis testen kannst
Wenn man sich die Marketing-Texte der Stativhersteller ansieht, sind alle Stative super verarbeitet, megastabil und halten problemlos zig Kilogramm Ausrüstung. In der Praxis sieht das dann aber oft doch etwas anders aus. Aber wie kannst du das überprüfen?
Ganz einfach: bevor du dir ein Stativ kaufst, schau es dir genau an und teste es ausgiebig. Wenn du es im Versandhandel bestellst, hast du ja einige Tage Zeit dafür. Oder du gehst gleich zum Fotohändler oder auf eine Fotomesse. Worauf es dabei ankommt, habe ich oben ja bereits ausführlich beschrieben.
Dann führe einmal folgenden Test damit durch: montiere deine schwerste Kamera mit deiner längsten Brennweite (Teleobjektiv) auf dein Stativ. Es darf ruhig ein bisschen Wind gehen, wir wollen ja einen Praxistest machen. Nun such dir einen weit entfernten Punkt, zum Beispiel eine Bergkette und hole ihn dir mit einer langen Telebrennweite wie 200 mm heran. Fokussiere diesen Punkt, fixiere den Fokus und schau dir dann im Liveview deinen gewählten Bildausschnitt an, am besten mit einer Vergrößerung. Bleibt der Bildausschnitt stabil, das heißt, wackelt nichts hin und her, sondern bleibt dein Motiv starr an ein und derselben Position stehen? Wenn dem so ist, prima! Dann hält dein Stativ bzw. der Kopf deine Kamera-Objektiv-Kombination sicher. Wackelt dein Bildausschnitt hin und her oder verschiebt sich nach dem Feststellen das Bild langsam nach unten? Dann ist entweder dein Stativ/Kopf nicht gut verarbeitet oder deine Kamera-Objektiv-Kombination ist einfach zu schwer für Stativ und/oder Kopf. Du solltest dich dann nach einem anderen Modell umsehen.
Die Qual der Wahl: der richtige Stativ-Hersteller
Mittlerweile hat sich auch unter Amateurfotografen herumgesprochen, dass ein Stativ eine gute Idee ist. Entsprechend groß ist heute die Nachfrage und noch größer die Auswahl. Ein Blick zu Amazon genügt und man findet hunderte Stative.
Bis vor einigen Jahren gab es eine recht überschaubare Anzahl von Herstellern wie Manfrotto, Giotto und GITZO, alle drei (ursprünglich einmal) aus Italien, Velbon und Slik aus Japan, Vanguard aus Myanmar, Cullmann, Berlebach und Novoflex aus Deutschland oder Really Right Stuff (RRS) aus den USA. Speziell GITZO und RRS sind im Premium-Segment angesiedelt und rufen entsprechende Preise ab. Je nach Modell legt man schon mal einen vierstelligen Betrag auf den Tisch.
Karbonstative waren lange Jahre sehr teuer und daher Profis und sehr ambitionierten Amateurfotografen vorbehalten. Mittlerweile kann sie sich dank der Konkurrenz vor allem aus Fernost erfreulicherweise jedermann leisten.
Aber Vorsicht: teilweise wird ziemlicher Schrott angeboten, wie ich immer wieder auf meinen Fotoworkshops feststellen kann, wo ich schon die abenteuerlichsten Konstruktionen bewundern durfte. Aber es gibt mittlerweile auch unter den günstigen Herstellern einige, die den Platzhirschen mit einigen Modellen durchaus das Wasser reichen können, deren Stative aber deutlich weniger kosten. Einige dieser mittlerweile auch renommierten Hersteller sind BENRO, SIRUI, Feisol, Rollei, Wallimex oder K&F Concept.
Auch wenn die günstigen Preise sicherlich verlockend sind, solltest du genau hinsehen. Was nützt es dir, wenn du ein paar Euros sparst, dein Stativ aber beim kleinsten Lüftchen wackelt oder nachschwingt und dann dein Foto verdirbt? Bei einem Preis deutlich unter 200 € würde ich mindestens skeptisch sein. Dafür kann meiner Meinung nach selbst ein Hersteller aus Fernost nicht seriös ein stabiles Stativ bauen.
Kaufempfehlung Stative und Stativ-Kits für Reise- und Landschaftsfotografie
Um Dir eine Orientierung im mittlerweile sehr unübersichtlichen Stativmarkt zu geben, habe ich dir mal einige Modelle verschiedener Hersteller von günstig bis teuer herausgesucht. Diese Stative finde ich selbst interessant bzw. habe sie selbst positiv getestet.
Ich stelle dir aus oben genannten Gründen nur Karbon-Stative vor. Der mittlerweile nicht mehr so viel höhere Preis gegenüber Aluminium wird meines Erachtens durch die vielen Vorteile von Karbon aufgewogen.
Außerdem habe ich dir – sofern verfügbar – immer Stativ-Kopf-Kits herausgesucht. Diese zu kaufen hat nämlich mehrere Vorteile. Zum einen sind Stativ und Kopf optimal aufeinander abgestimmt. Zum anderen ist ein Kauf im Kit in der Regel erheblich günstiger als der Einzelkauf, was vor allem bei den Premiummarken mehrere hundert Euro ausmachen kann.
Landschaftsfotografie Stativ für leichte Ausrüstung – Amateurstative
Rollei C5i und C6i Karbonstativ mit Kugelkopf
Das Rollei C5i bzw. das etwas größere C6i ist wohl das Stativ, welches ich in meinen Workshops mit Abstand am häufigsten bei den Teilnehmern sehe. Wahrscheinlich einfach deshalb, weil es selbst in der Karbon-Variante mit ca. 140 € (Aluminium sogar nur ca. 80€) sehr günstig ist und Rollei mittlerweile auch recht bekannt ist. Daher möchte ich es der Vollständigkeit halber vorstellen, auch wenn ich selbst davon weniger überzeugt bin, als von den folgenden Konkurrenzmodellen. Ich persönlich finde das Stativ vor allem zu instabil. Das C6i hat ein Packmaß von 55 cm und wiegt 1,6 kg mit Kopf. Die angegebene Nutzlast ist mit 12 kg sehr hoch (woran ich aber ehrlich gesagt zweifle), die Arbeitshöhe beträgt 133 cm. Kommt inklusive Panoramakopf, Schaumstoffgriffen, Tasche und mehr und ist damit ein echtes Schnäppchen für alle, die erstmal probieren möchten.
Vanguard VEO 2 235CB Karbon Stativ mit Kugelkopf
Vanguard aus Myanmar ist ein renommierter Hersteller von Fotozubehör im eher unteren Preissegment aber mit durchaus guter Qualität. Mit 1,2 Kilogramm bietet Vanguard hier eines der leichtesten Reisestative, wenn nicht das leichteste überhaupt an. Die maximale Nutzlust beträgt dann aber auch nur eher niedrige 6 kg, was aber für viele Kamera-Objektiv-Kombinationen (vor allem bei spiegellos) ausreichend sein dürfte. Es kann bis auf einer Arbeitshöhe von 1,45 m verwendet werden. Sehr attraktiv ist auch der Preis für das Kit.
Manfrotto Befree Advanced Carbon Twist Reisestativ mit Kugelkopf
Der italienische Hersteller Manfrotto vereint mit diesem Befree geringes Gewicht von 1,25 kg, kleines Packmaß von 41 cm, eine gute Arbeitshöhe von 1,5 m und einen sehr günstigen Preis. Wer noch mehr Traglast und Arbeitshöhe braucht kann auch auf das nächstgrößere Stativ der Serie gehen, dass auch nur ca. 50 € teurer ist. Angesichts des Preises bezweifle ich übrigens, dass Manfrotto tatsächlich noch in Italien fertigt.
Sirui ET-1204/E-10 Easy Traveler Stativ mit Kugelkopf
Sehr geringes Gewicht mit Kopf von nur 1,3 kg und kleines Packmaß mit 42 cm, Belastbarkeit von 8 kg, Maximale Arbeitshöhe 139 cm, inklusive Panoramakopf. Obwohl es sich um einen chinesischen Hersteller handelt, hat sich SIRUI mittlerweile einen durchaus respektablen Ruf erarbeitet oder wird von manch einem Fotografen schon als China-GITZO betrachtet.
LEOFOTO Ranger Carbon-Stativ LS-254C mit Kugelkopf
Hochwertig verarbeitetes Stativ inklusive Panorama-Kugelkopf des niederländischen Herstellers. Sehr geringes Gewicht mit Kopf laut Hersteller von nur 1,2 kg, Packmaß mit 52 cm aber eher im oberen Bereich, Belastbarkeit von 8 kg, maximale Arbeitshöhe 128 cm, inklusive Panoramakopf. Insgesamt gutes Gesamtpaket.
BENRO Trepied Travel Angel Kit Series 1 Carbon 4 Sektionen mit Kugelkopf
Das kompakte Reisestativ wiegt mit Kopf vernünftige 1,5 kg und kann bis auf eine Arbeitshöhe von 1,54 m ausgezogen werden. Die maximale Nutzlust beträgt 8 kg. Die Verarbeitung macht einen durchaus wertigen Eindruck. Ähnlich wie SIRUI ist auch dieser chinesische Hersteller mittlerweile recht etabliert und gefällt mir von den Fernost-Herstellern am besten.
Landschaftsfotografie Stativ für schwerere Ausrüstung – Profistative
Rollei Rock Solid Gamma Mark II inkl Kugelkopf T3S Carbon
Wenn es Rollei sein soll, würde ich statt dem oben vorgestellten C5i/C6i eher zur besseren Rock Solid Serie tendieren. Das Gamma Mark II ist vor allem etwas für Fotografen, die nicht viel Geld ausgeben wollen, aber trotzdem schwere Arbeitslast (laut Rollei angeblich beachtliche 20 kg), große Arbeitshöhe (1,63 m) oder Wetterfestigkeit brauchen. Sofern die Herstellerangaben stimmen, erfüllt das Stativ all dies und ist dabei mit unter 200 € inklusive Kugelkopf ein echtes Schnäppchen. Mit 1,77 kg Gewicht ist es aber auch eines der schwereren unter den Karbonstativen.
GITZO Traveler GT0545T mit 4 Sektionen und Kugelkopf
Das Traveler (0er-Serie) aus der italienischen Edelschmiede GITZO ist meines Wissens mit nicht einmal 1,3 kg Gewicht inklusive Kopf immer noch das leichteste Profi-Karbon-Stativ der Welt. Das Packmaß von knapp 37 mm ist ebenfalls rekordverdächtig klein. Dennoch soll es bis zu 10 kg Zuladung halten. Ich nutze es selbst seit Jahren und bin immer wieder erstaunt, wie stabil es trotz der Kompaktheit ist. Auch der kleine Kugelkopf funktioniert recht flüssig und ruckelfrei und hat sogar eine Panoramafunktion inkludiert (Panning-Schraube). Preislich ist es aber auf jeden Fall eine Hausnummer, wobei der Marktpreis in der letzten Zeit wohl auf Grund der starken Konkurrenz aus Fernost deutlich (mehrere hundert pro) gesunken ist. Ich empfehle das Stativ auf jeden Fall im Kit zu erwerben, da es dann erheblich günstiger als bei Einzelkauf ist. Wer mit schwerer Ausrüstung (Teleobjektive, etc.) fotografiert, kann sich auch die verwandten Traveler Serien 1 oder 2 ansehen, die dann aber auch schwerer und teurer sind. Wermutstropfen: obwohl GITZO selbst seine Stellung im Premiumsegment immer wieder betont, hat die Verarbeitungsqualität und vor allem auch der Service in den letzten Jahren deutlich nachgelassen. Ich würde daher heute wahrscheinlich nicht noch einmal zu GITZO greifen.
Novoflex TrioPod 4 Sektionen Carbon Compact (ohne Kopf)
Der renommierte deutsche Hersteller Novoflex bietet hier ein kompaktes Karbonstativ mit 1,3 kg, allerdings ohne Kopf an. Arbeitshöhe ist 130 cm. Ein Kopf muss zusätzlich erworben werden, dafür kommen Minibeine mit, die gegen die normalen ausgetauscht werden können und dann sehr bodennahes Arbeiten (für Makro, etc.) erlauben.
GITZO Mountaineer Series 1 GT1542 mit 4 Segmenten und Traveler-Kopf
An der Mountaineer-Serie von Premium-Hersteller GITZO führte über viele Jahre kein Weg vorbei für ambitionierte und professionelle Landschaftsfotografen. Die Stative sind extrem stabil und trotzen mit den dicken Beinen jedem Orkan. Die Verarbeitung ist exzellent und die Arbeitshöhe sehr hoch, so dass man problemlos auch über Kopf arbeiten kann. Ein echter Stativklassiker also, der immer mal wieder überarbeitet wurde und heute auch im Set mit dem Traveler-Kugelkopf Gitzo GH1382QD erhältlich ist. Allerdings ist der Preis leider ziemlich sportlich. Ich habe es mir trotzdem gegönnt und lange damit gearbeitet. Allerdings wurde mir das Stativ trotz des hochwertigen Karbons auf Wander- und Bergtouren mit gut 1,8 kg zu schwer und war mir mit 65 cm Packmaß auch zu groß. Ich habe meines dann verkauft und gegen die deutlich kompaktere Traveler-Serie eingetauscht, siehe oben.
Tipps für den richtigen Umgang mit deinem Landschaftsfotografie Stativ
Du hast dir ein tolles Landschaftsfotografie Stativ zugelegt? Herzlichen Glückwunsch, damit hast du schon einmal die Grundvoraussetzung für knackscharfe und gut komponierte Bilder geschaffen. Allerdings: ein Stativ haben ist die eine Sache. Es richtig zu verwenden eine andere. Das ist aber ebenso wichtig, damit du dann die Vorteile des Stativ auch vollends ausnutzt. Daher gebe ich dir abschließend noch ein paar Tipps.
- Fern- oder Selbstauslöser nutzen
Wenn du auf Stativ fotografierst, solltest du konsequenterweise den Auslöser nicht anfassen, denn sonst sorgt der Knopfdruck wieder für Bewegung, die du ja gerade vermeiden möchtest. Verwende also zum Auslösen besser einen Fernauslöser oder nutze den Selbstauslöser mit mindestens 2, besser 5 Sekunden Verzögerung. - Hände weg von Kamera und Stativ
Auch generell solltest du deine Kamera und auch das Stativ selbst während der Auslösung nicht berühren, denn sonst überträgst du deine Körpervibrationen an das Stativ. Gewöhne dir also gar nicht erst an (wie es oft zu beobachten ist), dich am Stativ festzuhalten. - Bildstabilisator ausschalten
Wenn du auf Stativ arbeitetest, solltest du den Stabilisator an Kamera und Objektiv abschalten, denn dieser ist für Freihand-Aufnahmen gedacht. Auf Stativ würde er versuchen eine Bewegung auszugleichen, die gar nicht vorhanden ist, was wiederum zu Vibrationen führen kann. - Spiegelvorauslösung an
Wer mit einer Spiegelreflexkamera fotografiert, sollte auch die Spiegelvorauslösung verwenden, um zu vermeiden, dass der sonst direkt vor der Aufnahme hochklappende Spiegel die Aufnahme verwackelt. - Spikes nutzen
Wenn du auf glattem Untergrund wie Eis oder Schnee arbeitest, solltest du die Standardfüße gegen Spike-Füße austauschen. Denn hast du trotz rutschigem Boden ein feststehendes Stativ. - Mittelsäule eingefahren lassen
Die Mittelsäule sollte wann immer möglich nicht genutzt werden, weil sie deine Stativ wackliger macht und zu weniger Stabilität führt. Manche Fotografen bauen sie deshalb auch ganz aus. - Alle drei Beine auf den Boden
Eigentlich klar, aber ich sehe trotzdem oft, wie es falsch gemacht wird. Nur wenn alle drei Beine fest auf dem Boden stehen, kann das Stativ deine Kamera stabil halten. Auch solltest du darauf achten, dass die Beine in der gespreizten Einstellung richtig einrasten. - Auf geraden Stand achten
Du solltest beim Aufbau des Stativs darauf achten, dass es gerade steht. Dazu kannst du entweder die Wasserwaage/Nivellier-Libelle deines Stativs nutzen oder den virtuellen Horizont deiner Kamera. - Kameragurt festhalten
Wenn du am Wasser (Meer, Fluss, Wasserfall) arbeitest, solltest du vorsichtshalber immer deinen Kameragurt festhalten, für den Fall, das unverhofft eine Welle, Strömung, etc. dein Stativ wegreißt. Selbiges gilt für Fotografieren an Abgründen, Felskanten, etc., wo zum Beispiel eine Windböe verheerende Folgend haben könnte. Achte aber darauf, dass du dabei natürlich nicht an deiner Kamera wackelst, sondern das Band nur lose hältst. - Auf richtige Arretierung der Stativplatte achten
Du solltest auch stets überprüfen, ob die Arretierung deiner Stativplatte richtig festgestellt ist und wenn vorhanden, die Sicherung aktiviert ist. Vor allem dann, wenn du nach unten und an Abhängen fotografierst. - Trocknen und reinigen
Wenn du am/im Wasser oder bei schlechtem Wetter fotografierst, solltest du dein Stativ nach dem Einsatz trocknen und dazu alle Beine ausfahren. Ab und zu solltest du es auch in seine Einzelteile zerlegen und gründlich reinigen. Ansonsten kann es nach einiger Zeit sein, dass bewegliche Teile nicht mehr glatt laufen. - Stativschelle nutzen
Wenn du mit langen Telebrennweiten arbeitest, solltest du erwägen, das „lange Kanonenrohr“ mit einer Stativschelle zusätzlich zu stabilisieren. Ansonsten macht bei Wind eventuell das Wackeln des langen Objektivs die Stabilität deines Stativs wieder zunichte.