Das Karwendelgebirge in den bayrischen Alpen ist immer eine Reise wert. Die Gegend um Mittenwald und Garmisch Partenkirchen hält für Naturliebhaber zahlreiche beeindruckende Naturschauspiele bereit. Schneebedeckte, majestätische Bergriesen wie Zugspitze, Alpspitze oder Karwendelmassiv, mysteriöse Schluchten wie Partnachklamm oder Höllentalklamm oder unzählige malerische Gebirgsseen buhlen um die Gunst der naturliebenden Besucher.
Eines der landschaftlichen Highlights ist für mich persönlich der Geroldsee, der auch unter dem Namen Wagenbrüchsee bekannt ist. Auf der Wanderkarte wirkt der See unscheinbar und klein, in der Realität präsentiert er sich jedoch als malerisches Postkartenidyll. Der kleineMoorsee ist eingebettet in bewaldete sanfte Hügel, hinter denen sich die gesamte Karwendel imposant vor dem Betrachter aufbaut. Auch Blicke auf das Wettersteingebirge und die Zugspitze kann man hier genoießen. Am nördlichen Seeufer gibt es eine wellige, saftig grüne Alm samt Holzhütten. Das ist Bayern wie aus dem Bilderbuch, so wie es sich wohl die ganze Welt vorstellt.
Als ich mich an einem kühlen Oktoberabend auf den Weg zum See begab, hoffte ich, dass dieses Mal das Wetter mitspielen würde. Wenn es keinen Wind gibt, spiegelt sich nämlich das komplette Karwendelmassiv auf der Wasseroberfläche und das wollte ich schon immer einmal fotografieren.
Nach mehreren erfolglosen Versuchen hatte ich an diesem Abend tatsächlich Glück. Nicht nur, dass der See spiegelglatt war, die Natur verzauberte mit einem fantastischen Sonnenuntergang und entfachte ein Alpenglühen der Karwendelgipfel wie aus dem Bilderbuch. Die dann folgende blaue Stunde setzte nochmal einen drauf und tauchte den Himmel in ein fast schon kitschiges Farbfeuerwerk. Das ganze Spektakel hatte ich zudem für mich allein, denn andere Menschen waren weit und breit nicht zu sehen. Das war für mich umso überraschender, da der Geroldsee unter Fotografen überaus beliebt ist.