Wie überall im Leben gilt auch für die Nikon D800: wo Licht ist, lässt auch der Schatten nicht lange auf sich warten. Ist die überragende Auflösung einerseits das Pfund, mit dem D800 wuchert (siehe mein Artikel über die Vorteile der D800), kehrt sich dieses auf der Soll-Seite schnell zum Nachteil um. Hohe Pixeldichte, feine Linienauflösung und natürlich die extreme Bildgröße führt zu einigen Besonderheiten und Tücken, die gegenüber bisherigen Kameras zum Umdenken beim Fotografieren führen sollten.
Nikon D800 – Nachteile, Schwächen, Besonderheiten
1. Anforderungen an den Fotografen
Extreme Auflösung und hohe Pixeldichte der D800 zollen ihren Tribut. Die Diva offenbart fotografische Nachlässigkeit, wie keine andere Spiegelreflexkamera zuvor (Stand: 2013), zumindest wenn man sich die 36 Megapixel-Bilder dann später auch in 100% ansehen möchte. Und mal ehrlich: das möchte man doch, wenn man sich eine solche Kamera zulegt?
Verwacklungsunschärfe
Die Kamera quittiert in der 100%-Ansicht jede noch so kleine Bewegung des Fotografen eindrucksvoll mit Unschärfe. Natürlich musste man auch bislang Verwacklungsunschärfen vermeiden, jetzt aber auf Grund der hohen Auflösung umso mehr. Wer das Optimum aus der Kamera herausholen will, sollte also tunlichst jegliche Form der Bewegung während der Belichtung vermeiden. Das setzt ein diszipliniertes Arbeiten voraus. So sollten die Verwendung eines stabilen Stativs, der Spiegelvorauslösung und der Auslöseverzögerung oder besser eines Fernauslösers die Regel und nicht die Ausnahme sein. Ferner ist ein sehr genaues Setzen des Schärfepunktes unverzichtbar, am besten mittels Liveview und dann in der Vergrößerung. Es empfiehlt sich auch, zuerst das Bild zu komponieren und erst dann die Schärfe zu setzen. Gerade letzteres erfordert wahrscheinlich bei vielen Fotografen ein grundsätzliches Umdenken bei der Aufnahemtechnik. Wenn ich von mir selbst ausgehe, habe ich den letzten Jahren meist auf „Point&Shoot“ gesetzt. Also: Motiv fokussieren, Bildkomposition wählen, auslösen. Ich wage die Behauptung, dass auch die meisten anderen Fotografen des Digitalzeitalters ähnlich vorgehen. Schließlich ist das schnell und bequem und hat bislang wunderbar funktioniert (wenngleich sauberes Fotografieren natürlich immer schon die bessere Option war). Mit der D800 indes kann man diese Technik weitgehend vergessen. Oder muss eben deutlich suboptimale Ergebnisse in Kauf nehmen.
„Schnelle Bilder“ aus der Hand führen nur zu bedingt befriedigenden Ergebnissen, zumindest wenn man einen hohen Qualitätsanspruch an seine Bilder hat. Die ohnehin aus meiner Sicht etwas antiquierte „Fotografen-Weisheit“, dass die Belichtungszeit ungefähr dem Umkehrwert der Brennweite entspricht, kann man spätestens bei der D800 ad acta legen. Möchte man partout von Freihandaufnahmen nicht lassen, aus Bequemlichkeit oder weil es mal schnell gehen muss, sollte man zumindest die Verschlusszeit gegenüber den bisherigen Erfahrungswerten stark reduzieren. Dies setzt entsprechende Lichtverhältnisse voraus, die natürlich nicht immer vorhanden sind. Schon gar nicht in der Landschaftsfotografie, bei der man zumeist in den Morgen- und Abendstunden aktiv ist. Insofern bleibt dann nichts anderes übrig, als die ISO-Empfindlichkeit nach oben zu schrauben. Dabei leistet die Auto-ISO-Funktion der Kamera gute unterstützende Dienste. Abhängig von Brennweite, Blende und notwendiger Belichtungszeit steuert diese entsprechend der individuellen Voreinstellung („persönlicher Zitterfaktor“) den ISO-Wert, um Verwacklungen zu vermeiden. Übrigens ist es bei Aufnahmen aus der Hand auch eine gute Idee, den kontinuierlichen Autofokus zu nutzen, selbst bei statischen Motiven. Damit vermeidet man, dass man durch eigene Körperbewegung ausversehen den Fokus auf einen anderen Schärfepunkt verschiebt.
Beugungsunschärfe
Die zweite Gefahrenquelle für die Bildqualität ist die Beugungsunschärfe. Das auch unter Diffraktion bekannte Phänomen ist physikalisch bedingt und tritt natürlich nicht nur bei der D800, sondern bei jeder Kamera-Objektiv-Kombination auf. Der Grund ist, dass ein Teil des Lichts, dass durch die Blendenöffnungen eintritt, gestreut wird und damit zur Unschärfe bei der Abbildung führt. Grundsätzlich gilt, dass diese umso stärker wird, je kleiner die Öffnung ist, also je stärker man abblendet. Bei der D800 tritt der Effekt auf Grund ihrer hohen Pixeldichte besonders brutal zu Tage und führt bei hohen Blendenwerten zu einer deutlich wahrnehmbaren Unschärfe des ganzen Bildes. Die Fotos wirken dann matschig und geraten auch hier wieder schnell zu einem Fall für den Papierkorb. Gerade in der Landschaftsfotografie ist die Ausprägung des Effekts natürlich alles andere als erfreulich, da man hier tendenziell eher stark abblendet, um ein hohes Maß von Tiefenschärfe zu erlangen. So lag mein bisher bevorzugter Blendenbereich meist zwischen f/11 und f/16. Von diesen Einstellungen kann man sich bei der D800 getrost verabschieden. Tatsächlich sollte man sich die Zeit nehmen und für jedes seiner Objektive austesten, wo der optimale Kompromiss zwischen Tiefenschärfe und Diffraktion liegt. Zugegebenermaßen ist das ein aufwendiges Unterfangen, lohnt aber definitiv die Mühe. Für mich selbst bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass die optimale Blende je nach Objektiv an der D800 bereits bei f/5.6 anfängt und bei maximal f/11 liegt. Wegen des eingeschränkten Blendenspielraums sollte man beim Setzen des Fokus darauf achten, keine unnötige Tiefenschärfe im Bild verschenken. Wer noch nie etwas von hyperfokaler Distanz gehört hat, sollte sich spätestens jetzt damit beschäftigen.
2. Anforderungen an Objektive
Im Zusammenhang mit der D800 ist häufig zu lesen, dass diese nur mit den absoluten Top-Objektiven könne und selbst diese über die Grenzen bringe. Idealerweise rekrutiere sich der Objektivpark nur aus den goldberingten Optiken von Nikon. Manche mögen das anders sehen, aber ich persönlich meine, dass man dahingehende Befürchtungen zumindest teilweise relativieren kann. Ich zähle mich allerdings auch nicht zur Spezies der Pixelpeeper, die bei 400%-Vergrößerung am 30 Zoll-Monitor den Fehler sucht und Normbildvorlagen fotografiert. Ich fotografiere lieber Landschaften. Für mich muss die Kamera in der Praxis funktionieren, dass heißt die mit ihr gefertigten Bilder sollten gegenüber anderen Kameramodellen keine signifikanten Qualitätseinbußen wie Unschärfen, Vignettierungen, chromatische Abberationen oder Ähnliches aufweisen.
Natürlich stellt die extreme Auflösung der Kamera per se hohe Anforderungen an die Objektive und befördert optische Unzulänglichkeiten deutlicher als andere Kameras zu Tage. So ist zum Beispiel der Einsatz von DX-Linsen ist zwar möglich, verbietet sich aber von selbst, da diese schlicht überfordert sind (vom kleineren Bildfeld mal abgesehen). Selbiges gilt für allzu preisgünstige Kitlinsen. Jedoch kann ich auch konstatieren, dass sämtliche meiner Vollformatoptiken (allerdings alle neuerer Generation) sehr gute bis akzeptable Ergebnisse zeigen.
Nikons aktuelle Standardobjektive wie das 14-18mm/2.8, 16-35mm/4.0, 28-70mm/2.8 oder das 70-200mm/2.8 harmonieren meines Erachtens tadellos mit der D800. Das es auch keinen zwingenden Zusammenhang zwischen Abbildungsleistung und Preis geben muss, beweist das sehr günstige 50mm/1.8, dass eine perfekte Leistung an der Kamera bringt. Selbst die Ergebnisse mit dem oft verschmähten Megazoom 18-300mm/3.5-5.6 sind immer noch als akzeptabel zu bezeichnen. Allerdings fällt hier die Gesamtschärfe bereits deutlich gegenüber den Klassikern ab und es gibt wahrnehmbare Randunschärfen. Auch eine leichte Vignettierung ist zu erkennen, die aber später meist relativ einfach in der EBV wieder beseitigt werden kann.
Da ich fast ausschließlich mit aktuellen Nikon-Optiken fotografiere, habe ich ältere Objektive von Nikon oder von Fremdherstellern (Sigma, Tamron, Tokina, etc.) nicht getestet. Offensichtlich kann man auch aber hier nicht generalisieren und davon sprechen, dass diese automatisch eine schlechtere Leistung an der D800 bringen. Im Gegenteil zeigen Testreihen der einschlägigen Testplattformen, dass auch einige Objektive von Drittstellern den Nikon-Optiken durchaus das Wasser reichen können.
Wer er es genauer wissen will: DxO hat sehr umfassend diverse aktuelle Objektive an der D800 getestet: Link. Dort bestätigt im Prinzip das oben Gesagte. Alle getesteten FX-Optiken sind durchaus im Rahmen. Die Festbrennweiten schneiden dabei am besten, die Megazooms am schlechtesten ab. Das ist aber auch bei anderen Kameras nicht anders und daher keine wirkliche Überraschung.
3. LiveView
Der Autofokus im Liveview sitzt präzise, ist aber ziemlich lahm. Hier ist keine Verbesserung gegenüber bisherigen Nikon-Modellen zu erkennen. Noch störender finde ich aber das extreme Rauschen des Liveviews bei schlechten Lichtverhältnissen, dass besonders im manuellen Modus stark stört. Das Korn wird umso unerträglicher je größer die Ausschnittsvergrößerung gewählt wird. Natürlich ist das Rauschen später nicht auf dem Bild zu sehen, aber konterkarriert sich der Liveview damit letzlich selbst. Schließlich ist man gerade in diesen lichtschwachen Situationen besonders auf ihn angewiesen, um z. B. den Sitz der Schärfe zu prüfen. Positiv finde ich hingegen die diversen Anzeigeoptionen, die beim Arbeiten mit dem Liveview hilfreich unterstützen. Insgesamt hinterlässt der Liveview aber einen zwiespältigen Eindruck und bedarf einer Verbesserung.
4. Kameradisplay
Bei meinen ersten Stunden mit der D800 habe rot gesehen, vor allem aber giftiges Gelbgrün. Will heißen, dass zumindest mein Display deutlich farbstichig ist und mich anfangs ziemlich genervt hat. Was nützen mir über 900.000 Bildpunkte, wenn ich mich auf die Anzeige wenigstens farblich nicht verlassen kann? Insofern bleibt die Empfehlung entweder in RAW zu fotografieren und den Weißabgleich später vorzunehmen oder auf den meist recht gut funktionierenden automatischen Weißabgleich zu vertrauen. Was mich ein wenig ärgert ist auch, dass man die bisherigen Software-Updates nicht genutzt hat, das Display neu zu kalibrieren. Das ist zwar kein großes Drama, da ich meine Fotos ohnehin als RAWs aufnehme und mir insofern die Farben am Display eigentlich egal sein können, weil ich sie ohnehin später bei der RAW-Konvertierung einstelle. Ferner kann man das Display auch manuell kalibrieren. Angesichts der Tatsache, dass Nikon in der Werbung gerade auch das Display besonders hervorhebt, hatte ich mir hier ehrlich gesagt mehr versprochen. Hinweis: ich habe eine D800 aus einer der ersten Baureihen erworben. Da andere Nutzer das Problem so nicht kennen, nehme ich an, dass Nikon hier später noch seine Hausaufgaben gemacht hat.
5. Framerate
Die D800 schafft 4 Bilder in der Sekunde im Serienbildmodus. Gegenüber anderen Kameras wie der D4, die z. B. 11 Bilder in der Sekunde verarbeitet, geradezu ein lächerlicher Wert. Fairerweise sollte man aber auch bedenken, dass die D800 riesengroße Datenmassen zu cachen und wegzuspeichern hat. Außerdem richtet sie sich auch an eine andere Zielgruppe. Vor diesem Hintergrund finde Wert dann doch nicht so schlecht und für mich völlig ausreichend. Durch Verwendung des Handgriffs und des DX-Formats kann die Geschwindigkeit übrigens jeweils um ein fps gesteigert werden. Letzteres dürfte für die avisierte Zielgruppe aber wohl eher keine Option sein.
6. Performance- und Speicherbedarf
Die enorme Abbildungsleistung der D800 äußert sich in entsprechenden Dateigrößen. Stolze 75 MB ist ein durchschnittliches RAW ohne Komprimierung bei 14 bit Farbtiefe je Kanal groß. Bei verlustfreier Komprimierung schlagen immer noch gut 45 MB zu Buche. Selbst ein jpeg in höchster Qualitätsstufe nimmt immer noch bis zu stattliche 25 MB ein. Natürlich können die Dateigrößen durch kleinere Bildformate, stärkere Kompression oder ein Heruntersetzen der Bittiefe noch erheblich verringert werden. Aber mal ehrlich: legt man sich dann eine D800 zu? Einen Porsche kauft man sich ja schließlich auch nicht, um damit in der Tempo30-Zone herumzuschleichen. Insofern sollte man ausreichend Speicher bei Karten und Festplatten vorhalten. Gleichzeitig sollte man bedenken, dass es bei Datenübertragung und Postprocessing einer erheblichen Systemleistung bedarf. Wer also keinen zeitgemäßen Rechner mit Mehrkernprozessoren und genügend Arbeitsspeicher sein eigen nennt, kann sich hier schon einmal auf zusätzliche Investitionen einstellen. Aber: sicherlich würde sich auch niemand darüber wundern, dass der Spritverbrauch beim Porsche Cayenne ein wenig höher liegt als beim Nissan Micra. Insofern würde ich diesen Punkt weniger als Schwäche, denn als Nebeneffekt einordnen. Man sollte sich dessen einfach bewusst sein, bevor man sich für diese Kamera entscheidet.
7. Kameraakkus
Die Reichweite des mitgelieferten Akkus ist gegenüber meinen bisherigen Nikon-Kameras eher geringer. Besonders bei Nutzung des Liveviews ist der Saft schneller weg, als einem lieb sein kann. Insgesamt ist die Leistung noch im akzeptablen Bereich, könnte aber eben auch besser sein. Gerade bei längeren Touren/Shootings sollte man unbedingt Akku-Ersatz dabei haben.
8. Robustheit und Anfälligkeit
Wenn ich outdoor fotografiere, gehe ich weder mit mir noch mit meiner Ausrüstung sonderlich zimperlich um. Von Profiequipment erwarte ich, dass es das aushält. Nikon wirbt damit, dass die D800 besonders gut gegen äußere Einwirkungen wie Schmutz, Feuchtigkeit oder Staub geschützt sei. Eigens zu diesem Zweck hat Nikon unter anderem einen Schutzkorpus unter dem Kameragehäuse verbaut und sämtliche Öffnungen abgedichtet. Dann sollte ja alles prima sein. Fakt ist jedoch, das mir die D800 outdoor bereits mehrfach im laufenden Betrieb abgestürzt ist (dies meist bei feuchtkalter Witterung). Erst durch Herausnahme des Akkus und Abwarten konnte ich die Kamera dann wieder zum Leben erwecken. Einmal passierte mir das mitten in einem Aerial-Shooting über Island, was natürlich alles andere als witzig ist. Dieses Phänomen habe ich so bisher übrigens bei keiner Nikon-Kamera erlebt.
Daneben gibt es ein weitere störende Auffälligkeit. Bei keiner Kamera zuvor hatte ich so oft so viele und so hartnäckige Sensorflecken. Da schafft auch die eingebaute Reinigungsfunktion (aktiviert sich bei jedem Kamerastart, wenn so eingestellt) nur bedingt. Da man den Schmodder meist erst am heimischen Großbildschirm erkennt, ein echtes Ärgernis, dass mir schon die ein oder andere aufwendige Nacharbeit beschert hat. Entweder ist der Sensor der D800 besonders anfällig gegenüber Schmutz und Staub oder die höhere Auffälligkeit liegt einfach daran, dass ich jetzt dreimal tiefer ins Bild gehen kann als bislang mit meinen 12 Megapixel-Bodies.
Bei Langzeitbelichtungen, mit denen ich häufig arbeite, ist mir ein weiteres lästiges Phänomen aufgefallen, dass ich so extrem bisher nicht kannte. Die Kombination aus langen Belichtungszeiten, Verwendung von ND-Filtern und bestimmten Lichteinfallswinkeln provoziert extreme Flares, die in Form von violetten, horizontalen Farbbalken über Teile des Bildes reichen. Diese sind so ausgeprägt, dass sie meist auch in der EBV nicht mehr beseitigt werden können (wären es homogene Farbstiche, wäre deren Beseitigung einfacher). Erst hatte ich den Effekt auf die Filter (ich setze LEE ein) zurückgeführt, es blieb mir aber ein Rätsel, warum sie bei der D800 so massiv auftreten. Mehr oder weniger durch Zufall habe ich irgendwann die Okularblende geschlossen (was ich bislang nur bei Nachtaufnahmen getan habe) und den Effekt damit eliminiert. Ich vermute, dass dieser Effekt etwas mit dem großen Glassucher der D800 zu tun hat. Ein interessanter Artikel dazu findet sich auf Ronny Ritschels Blogtimes, der dieses Phänomen auch beobachtet hat und genauer beleuchtet hat.
9. Sonstiges und Fehlfunktionalitäten
Aus mir bislang unverständlichen Gründen gehen einige Funktionen nicht miteinander. Zum Beispiel ist es nicht möglich, Auslöseverzögerung und Doppelbelichtung zu kombinieren.
An dieser Stelle möchte ich auch zwei Fehlfunktionen erwähnen, die mich glücklicherweise selbst nicht betreffen, von denen aber oft in den einschlägigen Foren zu lesen ist. Zum einen stürzte bei einigen Modellen die D800 bei Nutzung des RGB-Histogramms im Liveview regelmäßig ab. Das hat Nikon mittlerweile per Firmware-Update beseitigt. Eklatanter waren/sind die Probleme mit einem fehlerhaften Autofokus bei einigen Modellen in Verbindung mit verschiedenen Objektiven (auch von Nikon). Konkret gibt es Front- und Backfokusprobleme, die wohl speziell bei den linken äußeren Messfeldern auftreten. Diese können offenbar auch nicht auf bestimmte Serien eingegrenzt werden, sondern tritt gestreut auf. Allerdings scheinen aktuelle Serien das Problem nicht mehr zu haben. Insofern sollte man vor dem Kauf auf das Fertigungsdatum achten und den Autofokus im Zweifelsfall mit seinen Objektiven durchtesten (z. B. in dem man ein identisches Motiv einmal per Autofokus im Sucher und einmal im Liveview aufnimmt und dann vergleicht).
Bei aller Wertschätzung für Nikon kann ich nicht verstehen, wie man in diesem Kamerasegment das Qualitätsmanagement derart vernachlässigen kann. Es bleibt ein etwas fahler Nachgeschmack und der Eindruck, dass Nikon zumindest in Kauf nimmt, dass die Premium-Kunden als ungewollte Betatester fungieren.
Nikon D800 – Das Fazit
Großer Wurf oder Blendwerk?
Die D800 belegt bei DxO und vielen anderen Benchmarks die vordersten Plätze und hängt dabei sogar Mittelformatmodelle ab. Auch der internationale Fotografen-Jetset ist mittlerweile auf den Geschmack gekommen. Selbst Aushängeschilder des Mittelformats wie Hans Strand (Hasselblad) oder Peter Lik (PhaseOne) haben die D800 mittlerweile im Einsatz. All das zeigt, dass den Nikon-Ingenieuren sicherlich ein beachtenswertes Stück Technik geglückt ist, dass man im Jahr 2013 durchaus als State of the Art bezeichnen kann.
Aber auch mit der D800 ist die eierlegende Wollmilchsau noch nicht erfunden worden. Fakt ist eines: die D800 ist keine Kamera wie jede andere und auch keine Kamera für jedermann. Ihrem Ruf als Diva wird sie mehr als gerecht. Sie ist etwas ganz Besonderes, bedarf aber eben auch einer besonderen Handhabung. Wie es sich für eine Diva gehört, weiß die D800 zu glänzen und hebt sich deutlich von der Masse ab. Sie leistet sich aber auch Allüren, Schwächen und Kinderkrankheiten. Für mich selbst werden die genannten Einschränkungen durch die Vorteile deutlich überwogen. Ich bin nach wie vor begeistert und werde meine D800 vorerst nicht mehr hergeben. Die D800 hat meine Art zu Fotografieren verändert, man könnte auch sagen „analogisiert“. Die Diva hat mein Fotografieren entschleunigt, einen nahezu meditativen Aspekt hinzugetan. Was mich anfangs noch genervt hat, betrachte ich mittlerweile als einen Gewinn.
Sollte ich mir eine D800/D800E kaufen?
Das kann ich mit einem klaren „Kommt darauf an.“ beantworten. Möchte man Action wie Sport, Presse, Event oder Wildlife fotografieren? Hat man keine Lust auf langsames Arbeiten mit Stativ & Co.? Ist man eher der spontane Draufhalten-Typ als der bedachte Kompositeur? Dann dürfte man mit der D800 nicht glücklich werden und sollte sich besser nach Alternativen umsehen. All diese Themen kann man natürlich auch durchaus mit der D800 meistern, sie ist aber eben nicht die optimale Kamera dafür.
Auch Beauty- und Modefotografen sollten sich gründlich überlegen, ob sie die D800 die richtige Kamera für sie ist. Und zwar paradoxerweise gerade wegen der extremen Bildqualität. Man sieht einfach jede Hautpore, jedes Fältchen, jedes Häarchen. Für Beautyaufnahmen bedeutet das unter Umständen ein deutliches Mehr an Retusche.
Wer hingegen Landschaft, Makro, Architektur oder Still Life fotografiert wird schlichtweg begeistert sein, wenn er denn sein Fotografier verhalten wie oben beschrieben der Kamera etwas anpasst.
Nachtrag: Im Sommer 2015 hat Nikon den Nachfolger Nikon D810 vorgestellt. Diese wartet gegenüber ihrer Vorgängerin mit einigen evolutionären, aber sinnvollen Weiterentwicklungen auf. Unter anderem wurde der Verschluss und der Liveview verbessert, eine neue Bildverabeitungsengine (EXPEED 4) kommt zum Einsatz und ist deutlich schneller. Das Autofokussystem wurde von der D4 übernommen und der Tiefpassfilter weggelassen. Außerdem hat man einen ausgeweiteten ISO-Bereich, nun mit nativen ISO64 beginnend. Auch die Bildqualität (u. a. Detailzeichnung, Rauschverhalten) ist gegenüber der Vorgängerin noch einmal etwas verbessert worden und durchaus wahrnehmbar. Mittlerweile nutze ich die D810 als Hauptbody und ich bin außerordentlich zufrieden, zumal ich keine Kinderkrankheiten (wie oben bei D800 geschildert) feststellen konnte. Einziger Wermutstropfen: gegenüber der D800 langt Nikon hier nochmal ordentlich mehr beim Einstiegspreis zu und auch auf eine eingebaute GPS- oder Wifi-Funktion wurde einmal mehr verzichtet, was mich persönlich etwas ärgert. Davon abgesehen klare Kaufempfehlung.
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Bildnachweis: Titelbild (c) Nikon Europe BV
Übrigens: wer wissen möchte, mit welcher Technik ich sonst noch fotografiere, kann das hier nachlesen:
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Hallo und Glückwunsch zu diesem guten Testbericht.
Eine Frage/Anmerkung habe ich aber doch: Immer wieder wird geschrieben, die D800 erfordere wegen ihrer hohen Auflösung ein verwacklungsarmeres Fotografieren (kürzere Verschlusszeiten, Stativ) und bessere Optik. Das ist zweifellos richtig, aber nach meinem Verständnis doch nur dann, wenn man das Potenzial der 36MP auch voll ausschöpfen will.
Dies ist sicher erstrebenswert, aber sind „normal“ aufgenommene Bilder mit Verschlusszeiten und Optiken wie an einer z.B. 10MP Kamera üblich deshalb wirklich „Müll“??
Wenn man 1:1 Abbildungen der D800 am Monitor mit den 1:1 Bildern einer 10MP Kamera vergleicht, sieht man die Verwacklungen und optischen Unzulänglichkeiten bei der D800 natürlich deutlich. Aber ist der „faire“ Vergleich nicht die gleiche Bildgröße, also z.B. A4 oder monitorfüllende Ansicht. Sehen da die Bilder einer D800 wirklich „verwackelter“ aus als die einer „normalen“ 10 MP Kamera, wenn beide unter gleichen Umständen (Optiken, Verschlusszeiten) fotografiert wurden? Das wäre mir technisch nicht verständlich.
Hallo Michael, herzlichen Dank für deinen Kommentar und das nette Feedback! Ich gebe dir Recht, „fairer“ wäre sicherlich ein Vergleich von Aufnahmen mit identischer Bildgröße. Das habe ich allerdings so noch nie ausprobiert, weil ich per se das Größenpotential der D800 auch ausnutzen möchte und meine Tests daher auch auf diese Größe abzielen. Genau aus diesem Grund entscheidet man sich ja schließlich für diese Kamera. Daher bin ich bislang nicht auf die Idee gekommen, die Bilder in einer kleineren Größe aufzunehmen und dann zu vergleichen. Werde ich aber bei Gelegenheit einmal testweise versuchen und dann gern an dieser Stelle berichten.
Hallo David,
gerade bin ich über Deinen Bericht zur D800 gestolpert, da ich auf der Suche nach Berichten zu Optiken für diesen Boliden bin.
Meines Erachtens nach einge gute Portion „Eigenempfinden“, aber gerade das macht den Bericht so lebendig und nachvollziehbar. Danke für die gute Recherche und den guten Artikel! 😉
Viele Grüße
Jens aus Hamburg
Hallo Jens,
vielen Dank für deinen netten Kommentar. Ich freue mich, dass dir der Artikel und meine persönliche Schreibe gefällt =) Da du gerade auf der Suche nach einem Objektiv bist: Nikon macht übrigens gerade wieder eine CAshback-Aktion, die noch bis Juli geht.
Herzliche Grüße nach HH, David
Eine schöne Rezension!
Viele Nutzer der Kamera berichten über Probleme mit dem Autofokus bei der Nikon D800.
Durch diesen Bericht erfährt man, dass das Problem offensichtlich nicht der Autofokus ist, sondern die extreme Sensibilität der Kamera. Die führt natürlich dazu, dass sich die Fehler (die dem Fotografen unterlaufen) sofort bemerkbar machen.
Danke für diesen Hinweis.
Grüße aus Hessen
WM
Hallo Wolfgang, herzlichen Dank für dein Feedback.
Bezüglich deiner Frage zum Autofokus würde ich sagen, dass beides richtig ist. Einerseits muss man schon aufpassen, dass der einmal eingestellte Fokuspunkt nicht wieder „springt“ (also diesen entweder locken und am besten gleich die Vorgehensweise wählen, erst den Bildausschnitt zu komponieren und dann zu fokussieren). Das ist dann das „Sensibilitätsthema“. Es gab aber offensichtlich auch gerade bei den ersten Serien der D800 einige Modelle, bei denen Front- oder Backfokusprobleme vorlagen, der Autofokus also tatsächlich nicht korrekt funktionierte.
Herzliche Grüße aus Halle,
David
Ich nutze die D800 zu 90% für Fashion / Porträt Shootings und bin einfach nur begeistert…. Es stimmt schon das man mit der Verschlusszeit aufpassen muss…wenn ich wirklich mal ohne Blitzanlage arbeite, behandele ich sie einfach wie eine Cropkamera….sprich Brennweite x 1,5 =Verschlusszeit , sprich z.B. 200m entsprechen dann 1/300sec. Damit ist man völlig auf der Sicheren Seite !
Als eine echte Waffe im Outdoor Porträt Bereich nutze ich ein 70-200 f2,8 mit Stabi. Durch den Stabi kann man gut bei 200mm mit 1/160sec arbeiten und der Ausschuss durch Verwackeler liegt bei unter 10%.
Gruß aus dem schönen Lüneburg
Stephan
Habe mir eine 800er gekauft, lasse mich überraschen.
Bis jetzt habe ich mit der D2 Xs fotografiert.
Vielen Dank für den „Test“.
Vielen Dank fürs Lesen und viel Spaß und Erfolg mit der Diva!
Hallo David
ein ganz toller Bericht und sauber geschrieben. So macht das lesen Spaß. Ich kann das was Du erlebt hast teilweise bestätigen. Unabhängig davon war es bei mir auch ein langer Prozess bis zum Kauf. Denn damit einher ging auch ein neuer Rechner und das Wissen das ich fast alle Objektive neu brauche. Ich hatte das 85mm 1,4 und das 50 mm 1,8 dazu kamen dann die Zoom 24-70 und 70-200. Als WW nutze ich ein sigma 15-30 D EX. Ich hatte vorher die D700 mit der ich aber nie so richtig warm wurde. Die D800 passte sofort… ich glaube es lag daran das ich zu analog Zeiten schon sehr viel Fotografiert habe und dadurch auch nur Zeit oder Blendenautomatik genutzt habe. Es war auch irgendwie näher an dieser alten Art zu fotografieren. Ruhig und Konzentriert. Was mich aber wirklich ärgert ist die nachlassende Qualität bei Nikon. Gummi ist bei mir ein Riesen Thema egal ob bei D300 D700 oder D800 jedesmal löst sich der Griffgummi vom Gehäuse. Es ist sogar so als würde dieser Gummi ausleiern. Nikon will das zwar reparieren aber nicht auf Kulanz….schade. Ich habe erst gedacht das liegt an meinem festen griff. Aber als sich dann vom Zoomring des 24-77 und von der Bodenplatte sich das Gummi auch löste war das keine Option mehr. Dann kam noch die Geschichte mit der SD Karte dazu. Ich war immer der Ansicht im Profisegment hat eine SD Karte nix verloren. Schön das man jetzt 2 Schächte hatte. Nur hat sich irgendwann die vordere Kannte einer SD Karte beim einschieben in den schacht gelöst so das ich sie nicht mehr herausbekam. wäre weiter auch nicht schlimm gewesen da ich sie quasi als integrierten Festspeicher an dem Platz belassen hätte. Nur hat der Nikon Service in Köln entgegen meinem Willen versucht die Karte herauszuziehen was dazu führte das die Kontakte verbogen wurden. Die Reparatur sollte dann 560 Euro kosten! Nur weil der SD schacht auf der Hauptplatine verbaut ist. Der Gedanke daran das die selben Stümper die Platine mit dem Sensor aus und wieder einbauen sollten liess mich davon abstand nehmen das zu reparieren. Alles in allem schon ne Menge Ärger mit der Diva aber dennoch bin ich auch heute noch der Meinung, bietet sie mir immer noch die beste Bildqualität. Und der Ausschuss an Bildern ist mit guten Einstellungen und dem Wissen um die Besonderheiten auch überhaupt kein Thema. Ich überlege schon einen Reservebody zu erwerben. Denn ich glaube bis diese Auflösung mal obsolet ist, fliesst noch viel Wasser den Rhein hinunter.
Hallo Andreas, vielen Dank für dein nettes Feedback und deinen ausführlichen Erfahrungsbericht, der sicherlich auch sehr interessant für alle Leser ist. Das Nikonsche „Gummiproblem“ kommt mir durchaus bekannt vor. Bei der D800 bzw. jetzt D810 ist das aber bislang zum Glück noch nicht passiert 🙂 Übrigens, falls du einen Zweitbody erwägst, solltest du dir unbedingt die D810 ansehen. Auf dem Papier ist sie zwar nur eine evolutionärer Nachfolger der DIVA, in der Praxis aber doch noch einmal ein Quantensprung (vor allem das Rauschverhalten und Sensibilität).
Beste Grüße und weiterhin viel Spass beim Fotografieren,
David
Schöner Bericht über die Lady D800.
Was ich nicht nachvollziehen kann, ist das Diva Verhalten. Klar, möchte man die 36MP nutzen, muss ich über den Daumen die halbe Belichtungszeit zu einer 12 MP Kamera machen. Nur vom Stativ aus, muss aber nicht sein.
Auch beim Sensordreck, kann ich bisher keine größeren Auffälligkeiten verzeichnen.
Gruß
Martin
Hallo Martin,
vielen Dank für dein Feedback. Das Diva-Verhalten ist u. a. einfach auf die im Gegensatz zu bisherigen Systemen deutlich erweiterte Bildgröße und das generell hohe Auflösungsvermögen zurückzuführen. Dadurch werden einfach Unzulänglichkeiten deutlicher zu Tage gefördert, als bei Kameras aus der älteren „12-MP-Generation“ (allein schon deshalb, weil man ja auch „viel tiefer in das Bild hineingehen“ kann). Das geht bei den Objektiven los und reicht bis zur „handwerklichen“ Umsetzung, zum Beispiel der Vermeidung von
BewegungVerwacklungsunschärfen während der Aufnahme. Wie du schon selbst sagst, die früher bei 12 MP-Kameras gewohnten Belichtungszeiten bei Freihand-Aufnahmen muss man schon deutlich verkürzen, zumindest wenn man Wert auf sehr scharfe Bilder, erst recht in der 100%-Ansicht legt. Das Thema Sensorflecken kann durchaus ein individuelles, sprich Einzelmodell- oder Serien-abhängiges Problem sein, wie auch das Problem mit den nicht richtig arbeitenden AF (das ich z. B. nie hatte, aber von anderen Nutzern gehört habe) und den farbstichigen Displays. Bei mir ist es so deutlich wahrnehmbar aufgetreten. Schöne Grüße, DavidDas ist ja alles schon richtig David aber das kommt ja eben daher, weil man auch eine höhere Auflösung haben möchte. Mit jedem Objektiv, wird am 36MP Sensor mehr Auflösung generieren können und skaliert man es auf die Bildgröße, wie zum Beispiel am 12MP Sensor, ist die Verwacklung ja wieder identisch.
Bewegungsunschärfe kann man aber eh nicht durch ein Stativ abschwächen, hier helfen nur ensprechend kürzere Verschlußzeiten aber auch hier wieder, möchte ich möglichst viel Auflösung generieren, muss ich entsprechend kürzer Belichten, das ist logo.
Das alles aber war in der Analogzeit auch so. Solange ich die relativ kleinen Bilder in der Hand hielt, war keine Verwacklung zu sehen. Beim Dia schauen, sah dass dann etwas anders aus.
Martin
Hallo Martin, vielen Dank für deinen richtigen Hinweis mit der Bewegungsunschärfe. Natürlich meinte ich an der Stelle auch nicht Bewegungsunschärfen (des zu fotografierenden Objekts), sondern Verwacklungsunschärfen (seitens des Fotografen).
Hallo David,
witzig, daß ich erst jetzt auf diesen Beitrag stoße wo ich mich von meiner geliebten D800 verabschiede und sie gegen eine Z7ii austausche. Ich hab sie seit Sommer 2012 und kann ja mal mein Fazit nach 9 Jahren ziehen. Vielleicht sind mir einige der Probleme, die du aufzählst, nie so deutlich aufgefallen, weil ich direkt von der Analog-Fotographie (Dynax 7) auf die D800 umgestiegen bin. Von daher war ich es gewöhnt, vor dem Knipsen über das Bild und die Einstellungen nachzudenken. Und Liveview hab ich fast nie benutzt, aber wenn, dann kann ich die Probleme mit dem Autofokus bestätigen. Mein Display war aber tadellos in Ordnung, obwohl ich auch eine aus der ersten Baureihe hatte. Vielleicht hattest du einfach ein Montagsmodell.
Ich habe keine schlechten Erfahrungen beim Schießen von Schnappschüssen aus der Hand gemacht. Astrofotographie war mit ihr viel leichter, Makro fand ich dagegen als wesentlich anstrengender und schwieriger. Tierfotographie in der freien Wildbahn war meist Hit or Miss, wobei ich bei Bewegung mehr Miss als Hit hatte. Was matschige Bilder bei fast geschlossener Blende angeht, war das Ergebnis bei mir ziemlich stark vom Objektiv abhängig. Bei manchen war f22 gut, bei anderen war f16 schon mehr als grenzwertig, wobei ich sagen muß, daß mich Nikon-Objektive so gut wie nie enttäuscht haben, bei Drittanbietern war es durchwachsen.
Alles in allem war die D800 genau die richtige Kamera für mich. An sie gewöhnt hatte ich mich schnell, aber das Optimum aus ihr herauszuholen, schaffe ich erst seit ca. 4 Jahren. Vielleicht ist das auch der Trick beim Fotographieren – nicht immer gleich der nächsten oder übernächsten Kamerageneration hinterherrennen und die alte verkaufen sondern sich die Zeit nehmen, die Kamera wirklich kennenzulernen und viel und in den verschiedensten Situationen herumzuprobieren – es kostet ja kein Geld mehr, nur noch Speicherplatz und Zeit. Und dann merkt man eines Tages, daß aus einer Diva eine gemütliche und pflegeleichte Oma geworden ist, einfach weil man sich gut kennt und weiß, wie man sich zu nehmen hat. Deshalb bleibt meine D800 auch als Zweitkamera in meinem Schrank.