So ist St. Lucia: „Im Nebel des Meeres liegt eine gehörnte Insel mit tiefgrünen Häfen. Ein Land des Lichtes mit leuchtenden Tälern und stürmischen Wolken. In den moosbedeckten Wäldern ihrer Berge sprudeln die Quellen. Und der Silberreiher macht Ringe im Wasser, wenn er durch seine Lachen stolziert. Ein Vulkan mit übelriechendem Schwefel hat sie zur Heilstätte gemacht.“ So beschreibt Derek Wallcott, der bekannteste Poet und Literaturnobelpreisträger von St. Lucia, seine Heimat in malerischen Worten.
Und in der Tat: St.Lucia ist für viele Reisende die schönste der Kleinen Antillen-Inseln, wenn nicht gar die schönste Insel der gesamten Karibik. In jedem Fall ist sie aber die mit dem markantesten Profil. Weithin sichtbar ragen wie zwei Hörner die Pitons, zwei steile, grün leuchtende Vulkankegel in die Höhe. Genau genommen sind es zwei inaktive Vulkane südlich des kleinen Örtchens Soufrière, der Gros Piton und der Petit Piton (of auch einfach Twins gennanzt). Das Gebiet um die Vulkane ist auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes. Und es gibt dort bis heute etliche vulkanische Phänomene zu bestaunen, die man nicht unbedingt in der Karibik verorten würde. Etwa die dampfenden und fauchenden Schwefelquellen (Sulphur Springs), die man hier auch gern als der „einzigen Drive-in-Vulkan der Welt“ bewirbt.
Die meisten Besucher der Insel kommen aber sicherlich eher wegen der fast 160 Kilometer langen Küstenlinie nach St. Lucia. Besonders beliebt ist die romantische Kulisse unter Honeymoonern. Die Szenerie entspricht schließlich so ziemlich genau dem, was wir uns hierzulande unter dem „Karibischen Traum“ vorstellen. Romantik-Kitsch par excellence. Weißer Sand, türkises Wasser, wogende Kokospalmen, wilde Wasserfälle und exotische Pflanzen, weite ausladende Buchten voller Yachten.
Die wohl bekannteste unter ihnen ist die Marigot Bay. Zu Berühmtheit ist diese gekommen, nachdem hier in den 1970ern der Dr. Doolitlle-Film gedreht wurde, welcher dann weltweit in den Kinos gezeigt wurde und heute als Filmklassiker gilt.
Die Insel zählt zu den Inseln über dem Winde, die wiederum zu den Kleinen Antillen gehören. Sie liegt nördlich von St. Vincent und den Grenadinen und südlich von Martinique. Etwas weiter weg, im Südosten befindet sich das weitaus bekanntere Barbados, das aber geografisch genau genommen gar nicht mehr zur Karibik gehört.
In meiner neuen Bildserie „Karibik“ zeigen ich einige Impressionen aus St. Lucia und von anderen Inseln, die wir auf einer mehrwöchigen Reise durch die kleinen Antillen erleben durften.