Mehr ein Städtchen als eine Stadt ist Victoria wohl kaum mit anderen Kapitolen dieser Welt zu vergleichen. Die nach eigenen Angaben kleinste Hauptstadt der Welt ist sogar entspannt genug, sich mit sage und schreibe einer einzigen Ampel zu begnügen. Die übrigens auch die einzige Ampel auf den Seychellen überhaupt ist und sich die Kreuzung mit dem berühmt-berüchtigten Clock Tower teilt.
Das eigentümliche „Bauwerk“ wird auch Lorloz genannt und ist eine kleine Nachbildung des Londoner Uhrenturms an der Vauxhall Bridge Road zu Ehren der Queen Victoria. Auch wenn sich an diesem Turm die Geister scheiden, ist er doch das Wahrzeichen Victorias schlechthin.
Der Botanische Garten ist eine weitere Attraktion und für alle zu empfehlen, die zwar an Flora und Fauna interessiert sind, aber nicht die Gelegenheit oder Zeit haben, diese in freier Natur zu entdecken. Übrigens sind hier auch die sehr nützlichen aber schlecht zu bekommenden Natur- und Wanderführer erhältlich.
Legendär und beliebt ist das Pirate Arms, der Treffpunkt für Einheimische, Expatriates und Touristen gleichermaßen. Hier ist Sehen und Gesehen werden auf seychellisch angesagt. In der Regel ist es aber ziemlich überfüllt und zumindest für meinen Geschmack deshalb etwas zu trubelig. Wer es gediegener mag steigt in den ebenso bekannten Restaurants Marie Antoinette oder Kaz Zanana ab. Hier sollte man aber viel Zeit mitbringen und vorher reservieren. Eine Karte gibt es nicht, gegessen wird, was auf den den Tisch kommt.
Was anderen Metropolen ihre Shopping-Malls und Designer-Flagstores sind, ist den Seychellois ihr Sir Selwyn Clarke Market. Hier kann am frühen Morgen authentischer seychellischer Alltag beobachtet werden. Fangfrischer Fisch und Oktopuss werden ebenso feilgeboten wie unzählige Früchte und Gewürze aus den heimischen tropischen Gärten. Dies lässt nicht nur den menschlichen Insulanern das Wasser im Mund zusammen laufen, sondern lockt auch jede Menge hungrige Reiher an. Zahlreiche Souvenirs (Kunsthandwerk, etc.) können in der oberen Etage erworben werden. Wer genug „geshoppt“ hat, kann es sich dort dann in einem der Bistros oder Take aways gemütlich machen und dem bunten Treiben von oben folgen. Ab Mittag ist dann fast alles verkauft und es kehrt wieder Ruhe ein.
Unweit vom Markt kann auch der farbenprächtige Hindu-Tempel Arul Mihu Navasakthi besichtigt werden, der der indischen Bevölkerungsminorität als zentrale religiöse Stätte dient. Für Besucher mit viel Zeit und Neugier bietet sich auch ein Besuch des Seychelles National Museum oder des Nationalarchives an. Für politisch und historisch Interessierte sind auch an das State-, das Liberty- oder das Indepedence-House und das Liberation Moument (Zonm Lib) an der June Avenue einen Abstecher wert. Bei einem Bummel über die Revolution Avenue können Sie sich schließlich mit Souveniren eindecken.